Magazin 197403
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Katastrophenschutz bei der Deutschen Bundesbahn<br />
Für den Hilfszug<br />
schalten alle Signale auf "Grün"<br />
von Werner Schiefei' Fotos: Günter Sers/DB-Bildarchiv<br />
Schweres Zug unglück auf einer vie l<br />
befahrenen Eisenbahnstrecke :<br />
Meh rere Wagg ons entgleist, Tote und<br />
Verletzte, ein undurchdringliches<br />
G ewirr von Stahltrümmern. Meistens<br />
ist die Polizei als erste am Unglücksort.<br />
Großalarm wird ausgelöst.<br />
Feuerwehr, Technisches Hilfswerk,<br />
Krankenwagen eilen herbei. W ährend<br />
Sanitäter sich um die Verletzten<br />
kümmern , während Brenn schneidtrupps<br />
des THW die in den Trümmern<br />
Eingeklemmten zu befreie n suchen,<br />
vergißt der Beobachter leicht, daß dies<br />
alles auf einer belebten Verkehrsader<br />
geschieht. Wie bei einem Unfall auf<br />
der Straße muß die Unglücksstelle<br />
sch nellstens gesichert werden , um<br />
weiteres Unheil zu verhindern . Dies<br />
ist Sache der Deutschen Bundesbahn,<br />
auf deren Gelände si ch die<br />
Katastrophe ereignet hat. Und sobald<br />
die Verletzten geborgen si nd, sobald<br />
Helfer die in akuter Lebensgefahr<br />
schwebenden Menschen versorgt und<br />
in das nächste Krankenhaus gebracht<br />
haben, ist wiederum die Bundesbahn<br />
am Zuge : Jetzt heißt es, so schnell<br />
wie möglich entgleiste Wagen und<br />
Loks wieder auf di e Schienen se tzten,<br />
die Strecke freiräumen, beschädigte<br />
Gleisanlagen und Fahrlei tungen<br />
reparieren.<br />
Welche technischen und org anisatorischen<br />
Vorkehrungen für solche<br />
Notfälle gibt es? Wie sieht der<br />
Katastrophenschutz der Deutschen<br />
Bundesbahn aus?<br />
Ein Blick ins Innere des Gerätewagens<br />
der Deutschen Bundesbahn, der mit<br />
seinen vielfältigen technischen Hilfsmitteln<br />
bei Bahnbetriebsunfällen aller<br />
Art eingesetzt wird.<br />
gibt es Absprachen über die<br />
Zusammenarbei t im Notfall ; auch mit<br />
Krankenhäusern und Ärzten werden<br />
Vereinbarungen getroffen.<br />
I<br />
Katastrophen- und Alarmpläne liegen<br />
bereit.<br />
Das gesamte Schienennetz der<br />
Deutschen Bundesbahn ist in einzelne<br />
Meldeabschn itte unterteilt. Vom Zugfü<br />
hre r eines am Unfall beteiligten<br />
Zuges oder einem anderen Bahnbeamten<br />
wird der zuständige Fahrdienstleiter<br />
benachrichtig t. Dieser hat<br />
zuerst eine Reihe von Sicherungsaufgaben<br />
zu erledigen. Damit in der<br />
Hektik des Auge nblicks das Richtige<br />
getan und nich ts vergessen wird, geht<br />
er nach einer Checkliste vor, die ihn<br />
daran erinnert, was am d ringl ichsten<br />
zu tun ist:<br />
• Signale auf Halt<br />
• Meldung . Betriebsgefahr, haltet<br />
Züge zurück" , gg f. auch Gefahrensignal<br />
• Betroffene Gleise gesperrt<br />
• Fahrstrom abgeschaltet<br />
Sobald diese Punkte abgehakt sind,<br />
werden verschiedene Personen und<br />
Institutionen innerhalb und auBerhalb<br />
des Bundesbahn bereichs an Hand<br />
eines Meldeplans unterrichtet bzw.<br />
alarmiert. Dann fahren die jewei ls<br />
benötigten Rettu ngs- und Hilfsfahrzeuge<br />
hinaus.<br />
Der aus zwei bis drei W agen<br />
bestehende Hilfszug bildet die Basis<br />
des bahneigenen Katastrophen-<br />
-----.<br />
Nach einem Eisenbahnunglück wird<br />
meistens der allgemeine Re ttung s<br />
dienst frü her alarmiert als die Sundesbahn<br />
- z. S. von einem Passanten<br />
oder Bewohne rn eines in der Nähe<br />
liegenden Hauses, die Zeuge des<br />
Unglücks geworden sind . Die Bundesbahn<br />
ist diejenige Institution, der die<br />
Koordination der Rettungs- und<br />
Instandsetzungsarbeiten zufällt. Die<br />
Einsatzleitung übernimmt deshalb<br />
meistens der Amtsvors tand des jeweils<br />
zuständigen Betriebsamtes.<br />
Mit den anderen H ilfsorgan isationen<br />
Besonders großes oder schweres Werkzeug oder Gerät lagert in großen Kästen<br />
unterhalb des Waggons.<br />
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