Magazin 197403

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Das Vorauslöschfahrzeug (VLF) wurde seinerzeit mit einer Besatzung von 1/5 für den Aufgabenbereich des Luftschutzhilfsdienstes (LSHD) konzipiert. In Verbindung mit zwei Tanklöschfahrzeugen 8 (TLF 8) bildete es die verstärkte Gruppe (V-Gruppe). Diese taktische Einheit war aus den Erkenntnissen des 2. Weltkrieges entwickelt worden. Zur Bewältigung der erschwerten Bedingungen im Katastrophen- und Verteidigungsfall wurde diese Gruppe mit den wendigen, geländegängigen und auch trümmerfähigen (leichte Vertrümmerung) UNIMOG-S-Fahrzeugen ausgestattet. Die Einordnung des LSHD in den Katastrophenschutz bedingte die Auflösung der V-Gruppe. Das TLF 8 konnte in die neuzubildenden Löschzüge eingegliedert werden, das VLF hingegen nicht. Ein neuer Aufgabenbereich mußte daher für dieses Fahrzeug gefunden werden. Aufgrund des Löschzug-Konzeptes für den Katastrophenschutz bot sich an, das Fahrzeug zum Hilfsrüstwagen (HRW) umzurüsten. Erste und weitere Untersuchungen ließen erkennen, daß dieses Vorhaben zu verwirklichen ist. Sie führten zu folgendem Ergebnis: a) Die Umrüstung des VLF ist unter Beachtung des Fahrzeugshalters und des Erhaltungszustandes in der Regel wirtschaftlich vertretbar. b) Im Verhältnis zu den Kosten der Neubeschaffung eines RW 1 ist die Umrüstung des VLF ebenfalls von wirtschaftlichem Vorteil. 26 c) Nach der neuen Konzeption kann eine Besatzung von 1/2 untergebracht werden. d) Die äußere Form des Aufbaus bedarf keiner Veränderung. e) Zur Verlastung der Ausstattung können die vorhandenen Inneneinrichtungen nicht mehr verwendet werden. Stattdessen sind entsprechende neue Einbauten vorzusehen . f) Die Ausstattung des RW 1 nach DIN 14555, Entwurf, kann weitgehend auf dem Hilfsrüstwagen verlastet werden. Aufgrund dieser positiven Ergebnisse wurde ein VLF zum Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz beordert, um hier einen Beladeversuch vorzunehmen und die neuen Einbauten zu konzipieren. Diese Arbeit gestaltete sich besonders schwierig, da einerseits die Raumverhältnisse vorgegeben waren und andererseits die Gerätegruppen möglichst zusammen untergebracht werden sollten. Ferner spielte dabei die Gewichtsverteilung eine nicht unerhebliche Rolle. Nach Abschluß der Umbauarbeiten wurde das Fahrzeug einer Fachkommission unter Mitwirkung von Vertretern des Deutschen Feuerwehrverbandes vorgestellt. Die allseitige Zustimmung zu diesem Konzept führte zu dem Beschluß, zunächst ein Fahrzeug in der gewerblichen Wirtschaft umrüsten zu lassen. Nach Fertigstellung des Prototyps und dessen Abnahme durch den Technischen überwachungsverein wurde das Fahrzeug auf der Erprobungsstelle 4.1 der Bundeswehr in Trier erprobt. Die dortigen Versuchsstrecken gestatten, zeitgerafft zu ermitteln, ob Einbauten und Halterungen den Anforderungen entsprechen. Abgesehen von einigen zu verbessernden Halterungen verlief die Erprobung positiv. Nunmehr wird die Umrüstung von vorerst 222 VLF ei ngeleitet. Die komplette Ausstattung hierfür wurde bereits beschafft. Es ist vorgesehen, mit den im Land Niedersachsen stationierten VLF zU beginnen. Die Erfassung und Auswahl der Fahrzeuge wurde bereits vor geraumer Zeit abgeschlossen. Der Hilfsrüstwagen wurde für seinen neuen Aufgabenbereich mit einem Arbeitsstellenscheinwerfer nach DIN 14644, 24 V/250 W Halogen und die Vorbauseilwinde mit einer überlastsicherung (Rutschkupplung) ausgestattet. Die hydraulischen Hebesätze besitzen ei ne Hubkraft von 15 t, sie übersteigt damit die Forderung der DIN 14555. Aus den nebenstehenden Fotos ist die Verlastung der technischen Ausstattung teilweise ersichtlich. Aus Platzgründen wurde auf die Veröffentlichung einer Beladeliste verzich tet. Interessierte können diese Liste beim Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz, 53 Bonn - Bad Godesberg, DeutschherrenstraBe 93, Referat ZS 7, kostenlos anfordern.
~I .\ Geräteraum 1 (ehem. Mannschaftsraum): Auf dem Schubfach 2 hydraulische Winden (10 t Hubkraft) und 2 hydraulische Hebesätze (15 t Hubkraft). Geräteraum 2 mit geöffneter Klappe. Geräteraum 1: Zur leichteren Entnahme der hydraulischen Arbeitsgeräte wird das Schubfach seitlich herausgezogen. Im Hintergrund weitere Ausstattungsteile. Ausstattung. Geräteraum 3: Im linken fach sind u. a. Verkehrswarngeräte, Flutlichtstrahler, Motorsäge und Trennschleifer untergebracht. Im mittleren Fach befinden sich ein tragbarer Stromerzeuger 5 kVA und Leitungstrommeln A 1 auf Schubfach verlastet. Ober dem Schubfach Kanthölzer und Bohlen (Klappe geöffnet). Im rechten Fach sind Leinen, Wathosen und tragbares Brennschneidgerät verlastet (Klappe für Ersatzsauerstoff- und Azetylen-Flasche geöffnet). 27
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