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Magazin 197403

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DOS TeCHniSCHe HILFswerk.<br />

Fortbildung für Führungskräfte auf neuen Wegen<br />

Die Fortbildung der Führer und Unterführer<br />

stellt die Organisationen vor<br />

besondere Schwierigkeiten. Das<br />

KatSG verlangt in der Vwv Ausbildung<br />

Ziff. 22 von den beteiligten Stellen,<br />

auf die Eignung der Helfer zur<br />

Wahrnehmung von besonderen Tätigkeiten<br />

zum Unterführer oder Füh rer<br />

zu achten und Helfer, die sich durch<br />

Haltung und Leistung besonders<br />

herausheben, frühzeitig zu fördern .<br />

Hierbei sollen insbesondere solche<br />

Helfer berücksichtigt werden, die sich<br />

auf längere Zeit zum Dienst im<br />

Katastrophenschutz verpflichtet haben<br />

und im Verteidigungsfall zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Jeder, der in der Praxis mit der<br />

Aufstellung oder Aufrechterhaltung<br />

einer Einheit zu tun hat, weiß, daß es<br />

nicht damit getan ist, entsprechende<br />

Helfer zu erkennen und zu fördern,<br />

sondern, daß in erster Linie das<br />

Interesse und die Verantwortungsfreude<br />

entsprechend geeigneter<br />

Helfer geweckt werden müssen. Daß<br />

ein groBer Teil derer, die sich für<br />

längere Zeit zum Dienst im<br />

Katastrophenschutz verpflichtet<br />

haben, oft mit ganz anderen Absichten<br />

in die Organisationen kommt, als dort<br />

FUhrungsaufgaben zu übernehmen, ist<br />

bekannt. übernahme entsprechender<br />

Verantwortung verlangt zusätzlich<br />

Engagement, Zeitaufwand und Arbeit<br />

- Arbeit an sich selbst und tur die<br />

übertragene Aufgabe. Viele als Führer<br />

und Unterführer geeignete Helfer<br />

müssen deshalb erst für eine derartige<br />

Aufgabe gewonnen und sodann<br />

geschult werden.<br />

Dies bedeutet für die ehrenamtlichen<br />

Führungskräfte eine zusätzliche<br />

Aufgabe, die zur Belastung werden<br />

kann, weil neben Beruf, Familie und<br />

der oft sehr umfangreichen<br />

Organisations- und Ausbildungsarbeit<br />

in den Einheiten meist für solche<br />

zusätzliche Tätigkeit gar keine Zeit<br />

bleibt. Besonders in größeren<br />

Einheiten, in denen der Kontakt zum<br />

einzelnen Helfer nicht so gepflegt<br />

werden kann wie in kleinen Einheiten,<br />

ist diese Aufgabe meist durch den<br />

Einheitsführer allein gar nicht zu lösen.<br />

Ein ähnliches Problem ist die<br />

Förderung und Weiterbildung der<br />

Führungskräfte. Auch der schon seit<br />

Jahren tätige Führer oder Unterführer<br />

wird auf die Dauer nicht seine letzte<br />

Erfüllung finden, wenn er nicht<br />

immer wieder neue Impulse und<br />

Denkanstöße erhält. In jeder<br />

Organisation muß man sich deshalb<br />

Gedanken machen, wie die bewährten<br />

und erprobten Helfer, die ja letztlich<br />

die tragenden Kräfte in jeder Einheit<br />

sind, stets aufs Neue für die übernommene<br />

Aufgabe begeistert,<br />

verpflichtet und weitergebildet werden<br />

können .<br />

Geschäftsfuhrer Hilpert in Gunzenhausen,<br />

der schon bezüglich der<br />

Ganztagsausbildung auf der Basis des<br />

GeschäftsfUhrerbereiches bahnbrechend<br />

war, hat - in Erkenntnis<br />

dieser Lücke - nun nach einer Lösung<br />

gesucht und diese auch gefunden.<br />

Am 12. Januar fand in Gunzenhausen<br />

erstmals eine überörtliche Schulung<br />

der Führungskräfte unter Hinzuziehung<br />

eines erfahrenen Pädagogen<br />

und Psychologen, Studienrat Werner<br />

Spoerl, statt. Thema: Einführung in die<br />

Psychologie und Didaktik. Den 74<br />

Teilnehmern wurde in einer mehrstündigen<br />

Schulung mit eingehender<br />

Sach- und Fachdiskussion die Technik<br />

der Information und Teamarbeit nahe<br />

gelegt. Das Konzept sah folgendermaßen<br />

aus:<br />

Technik der Information und<br />

Teamarbeit<br />

1. Auftrag, Ziel<br />

Ich habe einem Team (Arbeitsgruppe)<br />

eine Information mitzuteilen.<br />

1.1 Handfertigkeiten: Einsatz von<br />

Geräten und Maschinen.<br />

1.2 Ethische Einstellung : Hilfeleistung:<br />

Teamarbeit.<br />

1.3 Ich muß Interessen wecken.<br />

(Schwierigkeiten)<br />

2. Voraussetzungen<br />

2.1 Ich muß selbst interessiert sein.<br />

2.2 Das, was ich anderen beibringen<br />

will, muß ich selbst beherrschen<br />

(Gegenstands-Vorgangsbeherrschung).<br />

2.3 Voraussetzungen zum Teamwork:<br />

Etwas gemeinsam erarbeiten. Ich muß<br />

die Leute des Teams genau kennen<br />

und den richtigen Mann am richtigen<br />

Platz einsetzen.<br />

3. Vorbereitung<br />

Stets schriftliche Vorbereitung mit<br />

Zeichnungen (Bild).<br />

3.1 Ziel - Was muß erreicht werden?<br />

Ziel genau beschreiben. Einheit eng<br />

fassen, nicht zu viel Stoff.<br />

3.2 Informationsschritte genau festlegen.<br />

Logischer Aufbau des Vorganges.<br />

(Was kommt zuerst, was<br />

dann?)<br />

3.3 Medieneinsatz. Welche Medien<br />

stehen zur Verfügung? Der Gegenstand<br />

(Bild, Dia, Film, Fernsehen,<br />

Zeitschrift, Buch , Funk).<br />

3.4lnformationsgang genau überlegen!<br />

3.4.1 Was wird vorgetragen, vorgeführt?<br />

(Direkt-Information)<br />

3.4.2 Was wird im Team erarbeitet?<br />

(Teamwork)<br />

3.4.3 Was muß geübt werden? (Einzel-,<br />

Gruppentraining)<br />

4. Durchführung<br />

Halten Sie keinen Vortrag. Geben Sie<br />

einen Bericht, eine Beschreibung, eine<br />

Vorgangsbeschreibung.<br />

4.1 Sachliche Voraussetzung<br />

(Beherrschung) muß gegeben sein.<br />

Der Informationsgang muß vorbereitet<br />

sein.<br />

4.2 Sprachliche Darstellung.<br />

4.2.1 Gliederung genau numerieren.<br />

(Die Blöcke müssen austauschbar sein)<br />

4.2.2 Mündliche Information. Keine<br />

Rede halten - nicht ablesen, sondern :<br />

berichten, beschreiben C, erzählen U ) .<br />

4.2.3 Sprach-Sprechlage. Gehobene<br />

Umgangssprache.<br />

Satzbau : Kurze Sätze, wenig Hauptwörter,<br />

viel Zeitwörter und<br />

Eigenschaftswörter.<br />

Nicht zu laut sprechen. Die Lautstärke<br />

macht nicht die überzeugungskraft.<br />

Nicht zu leise sprechen : Interesse<br />

schwindet.<br />

5. Ubung, Rückkoppelung, Vertiefung<br />

Prüfen : Wurde ich verstanden?<br />

Kann die theoretische Information in<br />

die Praxis umgesetzt werden? Wurde<br />

das Verhalten des Teams beeinflußt?<br />

5.1 Teamprüfung.<br />

5.1.1 Diskussion. (Wie führt man eine<br />

Diskussion ?)<br />

5.1.2 Praktische Durchführung, Einsatzübung.<br />

5.2 Einzelprüfung.<br />

5.2.1 Abhaltung eines Kurzreferates.<br />

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