Magazin 197403
Magazin 197403
Magazin 197403
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
man dann "zur Kasse treten ". Jetzt<br />
muß jeder sein Können unter Beweis<br />
stellen. Alles, was in den zwei vorangegangenen<br />
Wochen theoretisch im<br />
Hörsaal erarbeitet wurde, wird hier<br />
in der Übung durchgespielt. Dabei<br />
muß jeder Lehrgangsteilnehmer in<br />
drei einstündigen Tests sein Wissen<br />
zeigen. Ja, man kann sagen , an diesem<br />
Lehrgang ist alles drum und dran.<br />
Am 21 . Dezember versammeln wir<br />
uns im Lehrsaal zur Ausgabe der Lehrgangszeugnisse<br />
und zur Verabschiedung<br />
durch Oberst Harprath. Er dankt<br />
für die gute Zusammenarbeit zwischen<br />
den Lehrkräften und Lehrgangsteilnehmern<br />
. Dabei erinnert er auch an<br />
die gemeinsame Aufgabe in einem<br />
Verteidigungsfall, die voraussetzt,<br />
daß sich beide Teile, die zivile und<br />
die militärsche Seite, gut kennen,<br />
um im Notfalle alles Nötige für den<br />
Schutz der Bevölkerung tun zu können.<br />
Nun macht sich Abschiedsstimmung<br />
breit. Ein Danke-Schön von uns an<br />
die bewährten Lehrkräfte. Adressen<br />
werden ausgetauscht, private Besuche<br />
verabredet und ein Treffen für den<br />
Sommer geplant. Ja, dieser Lehrgang<br />
war schön und ein echter Gewinn . Ich<br />
meine, allen Kollegen in den Warnämtern<br />
wäre ein baldiger Besuch der<br />
Schule in Sonthofen zu wUnschen.<br />
Meßwagen der Bundesanstalt für Bodenforschung. Von rechts: Warnamtleiter<br />
Peterek, Meßtruppleiter Dr. Wüsten hagen, seine beiden aus Mali stammenden<br />
Helfer, Dipl.-Ing. Kirk (BzB).<br />
irdischen Bauwerken untergebracht.<br />
Zur Sicherung der Funktionsbereitschaft<br />
aller technischen Anlagen ist<br />
u. a. ein ausgewogener Schutz gegen<br />
die aus einer Waffenwirkung freigesetzte<br />
Energie einer Druckstoßwelle<br />
Voraussetzung. Daher wurde<br />
beim Bau der Warnamtsanlagen der<br />
Schutzgrad S 9 zugrundegelegt, d. h.<br />
die Baukörper sind in ihrer Widerstandsfähigkeit<br />
auf den Spitzenüberdruck<br />
einer Druckstoßwelle von<br />
9 atü (jetzt 9,29 bar) ausgelegt.<br />
Da die Planungsgrundlagen für die<br />
Erstellung derartiger Schutzbauten<br />
aus den Jahren 1959/60 stammen,<br />
erwiesen sich zwischenzeitlich weiterführende<br />
Untersuchungen als notwendig<br />
. Nunmehr wurde auch eine überprüfung<br />
der sogen. Schocksicherheit<br />
der baulichen Anlagen der Warnämter<br />
erforderlich.<br />
Unter den hier in Betracht kommenden<br />
Berechnungsfaktoren Waffenwirkung,<br />
Bauwerkabmessung und Baugrundkennwert<br />
ist letzterer am schwierigsten<br />
zu bestimmen.<br />
Zur Festlegung derartiger Kennwerte<br />
fanden in den Monaten Oktober<br />
und November 1973 im Warnamt VII<br />
Bodenrod im Taunus Bodenuntersuchungen<br />
statt. Sie wurden im Auftrage<br />
des BzB von der Bundesanstalt<br />
für Bodenforschung, Hannover (BfB)<br />
durchgeführt.<br />
In mehreren Versuchsreihen wurden<br />
durch Bodensprengungen die Ke rn <br />
werte des aus Schiefer bestehenden<br />
Bodens rund um das Warn amt VI<br />
ermittelt. Die ZUndung der SprengstoHmengen<br />
von 200 g bis 30 kg<br />
(Ammon-Gelit 3) erfolgte in mehreren<br />
Bei allen Sprengungen wurden die<br />
im Boden verursachten Druckwellen<br />
an versch iedenen Punkten mitte ls<br />
sogen . Seismographen gemessen.<br />
Die Aufrechnung der ermittelten<br />
Bodenkennwerte auf die in den<br />
Planungsvorgaben festgelegten<br />
Werte von Waffenwirkungen zwischen<br />
80 kt und 5 Mt wird vom Battelle<br />
Institut in Frankfurt/Main mit Hilfe<br />
eines vorliegenden Rechenmodells<br />
vorgenommen.<br />
Die Ergebnisse dieser ersten Versuchsreihe<br />
werden ei ne weitere<br />
Überprüfung der Schocksicherung<br />
erforderlich machen - eine Maßnahme,<br />
die für die Sicherstellung der<br />
Einsatzbereitschaft des für das Land<br />
Hessen zuständigen Warnamtes VI<br />
von Bedeutung sein wird. In nächster<br />
Zeit werden vermutlich auch in den<br />
anderen Warnämtern, die geologisch<br />
anders geartete Verhältnisse aufweisen,<br />
weitere Versuche durchgefUhrt<br />
werden mUssen.<br />
Bohrlöchern von 25 mund 50 m Tiefe. Seismographen im Bunkerinnern.<br />
56