Magazin 197403
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D88 InlOnD8<br />
NOCh mehr Aufrüstung --'-'---'-'._---<br />
Nach dem Krieg der heiligen Tage in<br />
Nahost haben die Israelis ihren Teil<br />
der Kriegsbeute sehr sorgfältig nach<br />
den von der Sowjetunion an Ägypten<br />
gelieferten neuen Waffenarten<br />
untersucht. Dabei hat sich bestätigt,<br />
was während des Krieges auf der<br />
Sinai·Halbinsel bereits erkennbar<br />
wurde : Die Sowjets haben frappierend<br />
einfache, aber sehr wirksame<br />
Neukonstruktionen von Waffen und<br />
Kriegsgerät entwickelt und von den<br />
Ägyptern einsetzen lassen.<br />
Amerikanische Elektronik-Spezialisten,<br />
die nach dem Nahostkrieg Gelegenheit<br />
hatten, von den Israelis erbeutete<br />
SAM-6-Raketen zu untersuchen,<br />
haben diesem Luftabwehrgeschoß<br />
hohes Lob gezollt. Mit einem<br />
Feststofl- sowie einem Staustrahltriebwerk<br />
ausgestattet, erreicht diese<br />
sowjetische Rakete eine bis zu<br />
2,8fache Schallgeschwindigkeit. Sie<br />
fliegt somit schneller als die<br />
amerikanischen Luftabwehrraketen<br />
"Nike" und "Hawk". Außerdem ist<br />
sie in relativ kurzer Zeit - etwa<br />
3 Stunden - au f- und abzubauen<br />
und damit beim Vormarsch mitführbar.<br />
Die Amerikaner versuchen nun,<br />
verbesserte Geräte für die Irreführung<br />
und die Abwehr der SAM-6<br />
zu entwickeln. Ebenso werden<br />
verbesserte Gleitbomben des Typs<br />
"Walleye 2" und "Hobos" entwickel t.<br />
Die Luft-Baden-Rakete IIMaverick"<br />
wird ein Infrarot-Suchgerät bekommen,<br />
welches ihren Nachteinsatz<br />
ermöglichen soll. Die Rüstungsspirale<br />
dreht sich weiter - die Kosten<br />
werden astronomisch .<br />
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)<br />
Kritik an Ätflloplens<br />
KrIsenpolItIk<br />
Die Berichte über die Dürre-Katastrophe<br />
in Äthiopien haben - nicht<br />
66<br />
nur in der Bundesrepublik - eine<br />
Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst.<br />
Schon aber werden Stimmen laut, die<br />
der Regierung des Landes vorwerfen,<br />
sehr leichtfertig über die ersten<br />
Anzeigen der Katastrophe hingweggegangen<br />
zu sein und keinesfalls verantwortlich<br />
gehandelt zu haben, um die<br />
Folgen der Dürre zu bekämpfen oder<br />
zu mindern. Es scheint, als verlasse<br />
man sich allzusehr auf die tlilfe von<br />
außen. In der "Washington Post", auf<br />
die sich der Kölner Stadt-Anzeiger<br />
bezieht, hat David B. Ottoway seine<br />
Vorwürfe an die Adresse des Negus<br />
mit Fakten untermauert.<br />
Das afrikanische Kaise rreich verfügt aus<br />
eigener Produktion durchaus über<br />
genügend landwirtschaftliche Produkte,<br />
um die Versorgung seiner<br />
Bevölkerung sicherzustellen. Aus<br />
Statistiken und MiHeilungen der<br />
Regierung in Addis Abeba geht sogar<br />
hervor, daß trotz der dreijährigen<br />
Dürre noch beträchtliche Getreidemengen<br />
exportiert we rden. Berichte<br />
sprechen zudem davon, daß Großgrundbesitzer<br />
und Händler in der<br />
Hauptstadt und in den am stärksten<br />
betroffenen Provinzen - in der Hoffnung<br />
auf steigende Preise - Getreide<br />
gehortet haben.<br />
Selbst im Oktober und November<br />
1973, längst nachdem sich die Reg ierung<br />
der Krise bewußt geworden war,<br />
wurden Hunderte von Tonnen Getreide<br />
und Bohnen und sogar Milch in die<br />
arabischen Staaten und nach Westeuropa<br />
exportiert. In der Hauptstadt<br />
lagert - wie aus diplomatischen Kreisen<br />
verlautet - eine Reserve von<br />
10000 Tonnen Getreide in Privatbesitz.<br />
(Kölner Stadt-Anzeiger)<br />
::O'"'be - rt "7 e<br />
-=lcIw -:--e-;be "---":-r-ettete --:-"---'''---'I(j = ncI -::-e-r -<br />
aus brennender Wohnuni<br />
große Stichflamme verwandelte. Er<br />
drückte sämtliche Klingeln des Hochhauses<br />
und lief dann in die vierte<br />
Etage. Hinter der Wohnungstür standen,<br />
laut um Hilfe rufend , zwei Jungen<br />
im Alter von zwei und sechs Jahren<br />
und ein dreijähriges Mädchen. Ein<br />
fünf Monate alter Säugling lag noch<br />
- wie sich später herausstellte - in<br />
seinem Bettchen im Schlafzimmer.<br />
Nühring beruhigte durch die Tür hindurch<br />
die Kinder und gab ihnen<br />
Verhaltung smaß regel n. Gemeinsam<br />
mit Nachbarn schlug er die Tür ein.<br />
Mit Hilfe eines Taschentuches als<br />
provisorischem Atemschutz arbeitete<br />
sich der Oberfeldwebel dann zu dem<br />
Säugling im Schlafzimmer durch und<br />
rettete diesen.<br />
Nach der Rettung der - glücklicherweise<br />
unve rletzten - Kinder begannen<br />
die Helfer unter Nührings Leitung<br />
mit der Bekämpfung des Brandes.<br />
Als die Feuerwehr eintraf, brauchte<br />
sie sich nur noch mit den "Nacharbeiten<br />
" zu beschäftigen. Die Eltern der<br />
Kinder waren bei Ausbruch des<br />
Feuers bei Verwandten zu Besuch .<br />
(General-Anzeiger, Bonn)<br />
Re/schersatz aus pflanzeneiweiB<br />
Vor etwa fünf Jahren berichteten dia<br />
Zeitungen weltweit über das aus der<br />
Sojabohne hergestellte . künstliche<br />
Fleisch", welches als TVP (Textured<br />
Vegetable Proteine) auch in Kaufhäusern<br />
und Supermärkten angeboten<br />
wurde. Allerdings ist diese sensationelle<br />
Entwicklung von den Hausfrauen<br />
in aller Welt nicht akzeptiert worden;<br />
jedenfalls wurde es sehr schnell ruhig<br />
um TVP_ Jetzt soll aus Australien ein<br />
==::..:...===="-'===="----1 neuer Fleischersatz kommen.<br />
Weil er gelernt hatte, wie man helfen<br />
kann, half ein Oberfeldwebel des<br />
Luftwaffenamtes in Wahn, als Not am<br />
Mann war. Manfred Nühring ist Experte<br />
auf dem Gebiet der Selbsthilfe und<br />
der Brandbekämpfung - daher<br />
schätzte er auch, als er einen Wohnungsbrand<br />
bemerkte, die Gefahr für<br />
die Bewohner richtig ein und wurde<br />
so zum Retter für vier in der brennenden<br />
Wohnung eingeschlossene<br />
Kinder.<br />
Oberfeldwebel Manfred Nühring sah<br />
von der Straße au s in einer Wohnung<br />
im vierten Stock eines Hochhauses ein<br />
flackerndes Licht, welches sich in eine<br />
"Kes spie l!<br />
{Kesp} ist ein neuer<br />
Fleischersatz aus PflanzeneiweiB, es<br />
soll ihn seit einigen Monaten bereits<br />
in England zu kaufen geben. Der<br />
Herausgeber der Fachzeitschrift "Food<br />
Manufacture " hat ihn selbst gekostet<br />
und stellt fest, er unterscheide sich im<br />
Geschmack überhaupt nicht von Rindbzw.<br />
Hühnerfleisch. Das Eiweiß von<br />
Kesp - 32 ' /, der Kalorien - stammt<br />
von einer bestimmten Bohnensorte.<br />
Kesp hat 21 ' /, Fettgehalt.<br />
(Verbraucherd ienst, Köln)