Magazin 197403
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Kreisbeauftragter verabschiedet Aktiver Ol'tsverband<br />
Am Donnerstag , 24. Januar, wurde<br />
Dr. Fritz Werner, Kreisbeauftragter<br />
des Technischen Hilfswerkes für den<br />
Stadtkreis Stuttgart, nach 21jähriger<br />
Tätigkeit verabschiedet.<br />
Landesbeauftragter Dipl.-Ing.<br />
Schneider sowie Direktor Maier vom<br />
Amt für Zivilschutz der Stadt<br />
Dr. Werner (r.) wird durch Landesbeauftragten<br />
Dipl.-Ing. Schneider<br />
verabschiedet.<br />
Stuttgart und Ortsbeauftragter Hans<br />
Joachim Wiegand sprachen dem<br />
scheidenden Mitglied des<br />
Katastrophenstabes der Stadt<br />
Stuttgart ihren Dank für die geleistete<br />
Arbeit aus. Sie bedauerten das<br />
Ausscheiden von Dr. Warner und<br />
sprachen zugleich die Bitte aus, daß<br />
er trotz starker geschäftlicher<br />
Inanspruchnahme auch weiterhin dem<br />
THW mit Rat und Tat zur Seite stehen<br />
werde.<br />
Direktor Maier betonte in einem<br />
kleinen Rückblick auf die vergangenen<br />
21 Jahre die vorbildliche<br />
Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Technischen Hilfswerk und seinem<br />
Amt, die bei der frOheren zweigleisigen<br />
Führung von Luftschutzhilfsdienst<br />
und Technischem Hilfswerk<br />
nicht immer sehr einfach war.<br />
Gleichzeitig wurde Ortsbeauftragter<br />
Hans-Joachim Wiegand als neuer<br />
Kreisbeauftragter begrüßt, er ist<br />
bereits seit 20 Jahren im Technischen<br />
Hilfswerk tätig. An die offiziellen<br />
Erklärungen schloß sich eine lebhafte<br />
Diskussion über die Probleme des<br />
Ortsverbandes an. R. K.<br />
52<br />
Im Frühjahr 1968 kamen in Riedlingen<br />
an der Donau einige BOrger<br />
zusammen, die aus Zeitung, Rundfunk<br />
und Fernsehen etwas vom Technischen<br />
Hilfswerk gehört hatten. Vor allen<br />
Dingen war den Riedlingern aufgefallen,<br />
daß das THW sehr häufig bei<br />
überschwemmungen eingesetzt wurde.<br />
Riedlingen, ein schmuckes<br />
schwäbisches Städtchen am Fuße<br />
der Schwäbischen Alb gelegen, wird<br />
aber hin und wieder durch die über<br />
die Ufer tretende Donau empfindlich<br />
gestört.<br />
Wenn die Donau die Riede um<br />
Riedlingen überflutet hat und in der<br />
niedrig gelegenen Vorstadt die<br />
Fußgänger zu Bootsfahrern geworden<br />
sind, ist der ganze Stadtverkehr<br />
gelähmt und vor allen Dingen für<br />
ältere Leute ist in dieser Zeit die<br />
Versorgung gefährdet, so daß sich<br />
immer wieder Freiwillige finden<br />
mußten, die in Riedlingen einen<br />
Notdienst übernahmen.<br />
Die Kenntnis um die Belange ihrer<br />
Heimatstadt brachte nun eine Schar<br />
Männer unter Leitung von Bau-Ing.<br />
Jürgen Bäuerle dazu, einen THW<br />
Ortsverband zu gründen. Im Herbst<br />
1969 erschien in Riedlingen das<br />
THW anläßlich einer Feuerwehrübung<br />
zum ersten Mal in der öffentlichkeit.<br />
Es gab natürlich einige Anlaufschwierigkeiten,<br />
die erste Unterkunft<br />
- alte Baracken eines Segelflugplatzes<br />
- konnte nur ein Behelf sein.<br />
Im Sommer 1972 wurde dem<br />
Riedlinger THW die Kreisausbildungswerkstatt<br />
der Bauinnung angeboten<br />
und konnte vom BzB angemietet<br />
werden.<br />
Der hierdurch entstandene Aufwind ist<br />
an den Einsätzen des Jahres 1973<br />
deutlich erkennbar. Im Februar 1973<br />
wurde die alte, unbenutzte Eisenbahnbrücke<br />
bei Gölfingen durch das<br />
Riedlinger THW gesprengt. Diese<br />
erste große Sprengung war ein<br />
sichtbarer Erfolg und wurde von<br />
der Bürgerschaft mit Genugtuung<br />
aufgenommen.<br />
Im Frühjahr bauten dann die<br />
Riedlinger eine BrOcke am Bussen,<br />
dem markantesten Aussichtsberg<br />
des schwäbischen Oberlandes, von<br />
dem man bei gutem Wetter bis zum<br />
Bodensee hinübersehen kann. Mit<br />
dieser Brücke erschloß das THW den<br />
Naturfreunden in diesem Schutz-<br />
Die alte Eisenbahnbrücke bei Gölfingen<br />
vor und nach der Sprengung.<br />
gebiet neue Wandermöglichkeiten.<br />
Aber nicht nur für die Erhaltung der<br />
Schönheit der Landschaft setzten si ch<br />
die Riedlinger ein. Der Verkehrssicherheitsdienst<br />
auf den Riedlingen<br />
berührenden Bundesstraßen hatten<br />
die Freiwilligen unter Führung ihrer<br />
Obea. stark gefordert. Neben<br />
Straßenräumungen von verunglOckten<br />
Kraftfahrzeugen und sonstigen<br />
kleineren Hilfeleistungen, mußten die<br />
Riedlinger zweimal ausrücken, um<br />
tödlich verunglückte Menschen aus<br />
Fahrzeugen zu befreien. J. B.<br />
Auch im Jahre 1973 waren die<br />
Helfer während der Feiertage<br />
und der Hauptreisezeit an Fernstraßen<br />
im Rahmen des THW<br />
Verkehrshilfsdienstes im Einsatz.<br />
Dabei leisteten die Helfer von<br />
25 Ortsverbänden des Landesverbandes<br />
Baden-Württemberg<br />
Hilfe bei der Bergung von<br />
Verletzten, von Toten, von<br />
Unfallfahrzeugen sowie der<br />
Beseitigung von Kraftstoff, Glas<br />
und anderen Gegenständen.<br />
Darüber hinaus war es auch<br />
notwendig, Maßnahmen zur<br />
Unfallverhütung zu treffen, wie<br />
z. B. Pannenfahrzeuge unverzüglich<br />
von den Fahrbahnen zu<br />
entfernen, um Stauungen mit<br />
möglichen Auffahrunfällen vorzubeugen.<br />
Die Landespolizeidirektionen<br />
Stuttgart I und Tübingen dankten<br />
für die tatkräftige Unterstützung<br />
des THW.