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Magazin 197403

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SOHL8SWIGNHOLST81n<br />

•<br />

44<br />

THW·Y erbände eingesetzt<br />

Sechs kurz aufeinander folgende<br />

Sturmfluten wurden im November und<br />

Dezember 1973 an der Westküste<br />

registriert.<br />

Bei der Sturmflut am 14. Dezember<br />

wurde auch der Elbdeich in der<br />

Haseldorfer Marsch im Kreis Pinneberg<br />

an drei Stellen stark beschädigt.<br />

Vor allem Treibholz hatte mehrere<br />

Meter tiefe Löcher in den Deich<br />

gerissen und ihn unterspült.<br />

Da vom zuständigen Oberdeichgrafen<br />

befürchtet wurde, daß eine erneute<br />

Sturmflut von gleicher Stärke die<br />

Marsch und ihre rund 4000 Bewohner<br />

in gröSte Gefahr bringen würde,<br />

forderte er sofort 25000 Sandsäcke<br />

und Einsatzkräfte für erste<br />

Ausbesserungsarbeiten am Deich an.<br />

Vom Landrat des Kreises Pinne berg<br />

wurden daraufhin Ober den THW­<br />

Kreisbeauftragten die Ortsverbände<br />

Elmshorn, Pinneberg und Barmstedt<br />

alarmiert. Insgesamt 60 THW-Helfer<br />

,ückten bald danach in die Haseldorfer<br />

Marsch aus.<br />

Sie fOllten vorerst rund 2500 Sandsäcke<br />

und sicherten damit den Deich.<br />

Die gefüllten Säcke muSten hierzu<br />

über die Deichkrone hinweg an die<br />

AuSenkante des De iches geschleppt<br />

und eingebaut werden.<br />

In einem Schre iben an den THW­<br />

Kreisbeauftragten dankte nach dem<br />

Einsatz Landrat Hebisch allen Helfern<br />

!Ur die gezeigte Tatkraft und Einsatzbereitschaft.<br />

*<br />

Am Seedeich im Christianskoog in<br />

Dithmarschen verursachte diese<br />

längste Sturmflutkette seit Menschengedenken<br />

ebenfalls groSe Schäden.<br />

Auch hier wurden zahlreiche Löcher<br />

von etwa einem Meter Tiefe in den<br />

Deich gerissen. Bei den Reparaturarbeiten<br />

waren u. a. auch THW-Helfer<br />

des Ortsverbandes Meldorf eingesetzt.<br />

Ihre Aufgabe bestand insbesondere<br />

darin, SchadensteIlen im Deichabschnitt<br />

Christianskoog auszuleuchten<br />

.<br />

*<br />

Durch das nach dem schweren Sturm<br />

vom 14. Dezember herrschende Hochwass<br />

er geriet auch eine neue Mitteldruckgasleitung<br />

in Kellinghusen auf<br />

dem TeilslOck von den Stadtwerken<br />

zur Stör in Gefahr.<br />

Infolge des hohen Wasserstandes und<br />

der ohnehin schon vom vorigen<br />

Hochwasser vereisten Störwiesen war<br />

die noch neue Gasleitung aufgeschwommen<br />

und teilweise aus der<br />

Halterung gedrückt worden, so daS die<br />

Gefahr des Springens der Leitung<br />

bestand.<br />

Der Ortsverband des Technischen<br />

Hilfswerks in Itzehoe und die Feuerwehr<br />

Kellinghusen wurden alarmiert.<br />

Bald danach machten sich die<br />

eingesetzten Helfer an die Arbeit. Die<br />

Gasleitung wurde von ihnen neu<br />

verankert. Dann schafften sie Sandsäcke<br />

herbei und beschwerten die<br />

Leitung in der Halterung. Damit war<br />

die Gefahr eines erneuten<br />

Aufschwimmens gebannt.<br />

VoS<br />

An den<br />

Herrn Landesbeauftraj!ten<br />

Sehr geehrter Herr Meier!<br />

Leider habe ich ja niemals die<br />

Möglichkeit, mich persönlich mit Ihnen<br />

zu unterhalten, da ich als Shetlandpony<br />

der deutschen Sprache im Wort<br />

nicht recht mächtig bin, aber durch die<br />

Gespräche meiner zweibeinigen<br />

Kameraden habe ich schon sehr viel<br />

über Sie erfahren, und gesehen habe<br />

ich Sie ja auch schon einige Male<br />

anläSlich Ihrer Besuche beim OV Neumünster.<br />

Zu meinem gröSten Bedauern we igert<br />

man sich standhaft, mich trotz meiner<br />

Stellung als GIOcksbringer zu irgendweichen<br />

Veranstaltungen mitzunehmen.<br />

Mein Betreuer sagt immer:<br />

"Gammler, Du hast doch keine<br />

vernünftige Dienstkleidung, mit der Du<br />

Dich in der OHentlichkeit sehen lassen<br />

kannst. " Na, wenn ich so etwas schon<br />

höre! Ich finde, eine wahre Augenweide<br />

sind meine Menschen·<br />

kameraden in dieser Hinsicht gerade<br />

auch nicht. Man sollte doch immerhin<br />

bedenken daß der Schneider, der vor<br />

Jahrtausenden me in Kleid entworfen<br />

hat, einen Entwurf zustande brachte,<br />

der sowohl vom Schnitt als auch von<br />

der Qualität und der PaSform her alles<br />

übertrifft, was das THW bis heute auf<br />

seine zwei Beine gestellt hat. DaS<br />

mein Rock für meine Gattung auch<br />

nach so langer Zeit immer noch<br />

modern und "in " ist, brauche ich ja<br />

nicht zu erwähnen. Auch sonst finde<br />

ich, daS ich ganz erhebliche Vorteile<br />

meinen zweibeinigen Kameraden<br />

gegenuber aufzuweisen habe.<br />

So ist es mir z. B. aufgrund meiner<br />

vier Beine und aufgrund meiner noen<br />

von keiner Wohlstandskrankheit<br />

verdorbener Figur und Gesundheit<br />

möglich, zu FuS in kürzester Zeit<br />

erhebliche Entfernungen zu überbrücken.<br />

Den Treibstoff hierfür finde<br />

;ch überall am Wegesrand. Ich finde,<br />

dies ist ein Vorzug, den man<br />

angesichts der jüngsten Versorgungsschwierigkeiten<br />

mit Kraftstoff und des<br />

Fahrverbotes, das !Ur Ausbildungszwecke<br />

verhängt wurde, nicht unterschätzen<br />

sollte.<br />

Daß ich hierbei, wenn uns ein<br />

geeignetes Gefährt sowie ein !Ur mich<br />

passendes Geschirr zur VerfOgung<br />

stünde, auch noch erhebliche Lasten<br />

transportieren könnte, will ich nicht<br />

weiter hervorheben, aber daS ich,<br />

aufgrund me iner schweigsamen Natur,<br />

alle diese Dinge tun wUrde ohne zu<br />

"mosernu I was meine Menschenkameraden<br />

bei einem FuBmarsch mit<br />

Gepäck bestimmt tun wUrden, finde ich<br />

doch erwähnenswert.<br />

Leider war es mir, da ich fOr meine<br />

DienststeIlung als ständiger Rasenkürzer<br />

des OV keine Aufwandsentschädigung<br />

erhalte, nicht möglich,<br />

Ihnen ein kleines Geschenk zu kaufen.<br />

Um Ihnen, wie ich hoffe, doch noch<br />

eine kleine Freude bereiten zu können<br />

habe ich mir etwas buchstäblich von<br />

den FüSen abgespart. Ich habe meinen<br />

Betreuer gebeten, aus einem Teil<br />

meiner Hufnägel einen kleinen Wandschmuck<br />

für Ihr Dienstzimmer zu<br />

basteln, da Sie ja selbst erst vor<br />

kurzer Zeit in NeumUnster die<br />

Ungemütlichkeit unseres Geschäftszimmers<br />

beanstandet und gesagt<br />

haben, daß auch ein Dienstzimmer<br />

gemütlich und wohnlich sein sollte,<br />

damit man sich darin wohlfühlen und<br />

mehr Freude an der Arbeit haben<br />

kann.<br />

Ich hoffe, daS man im BzB hierOber<br />

Ihre Meinung teilt und uns in<br />

absehbarer Zeit eine zeitgerechte und<br />

moderne Büroeinrichtung genehmigt.<br />

Hiermit möchte ich mich für heute mit<br />

den besten Wünschen !Ur die Zukunft<br />

von Ihnen verabschieden und<br />

verbleibe<br />

mit kameradschaftlichen GrOSen<br />

Ihr nGammler'\<br />

Sohn des nGauner" aus der nSonja"

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