Magazin 197403
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Hohe Verdienste um den Zivilschutz<br />
Abschied vom Amt<br />
Vizepräsident Dipl.-Ing. Schmitt<br />
trat in den Ruhestand<br />
Präsident Dr. Kolb überreicht dem<br />
Vizepräsidenten zum Abschied einen<br />
Stahlstich von Bad Godesberg aus<br />
dem Jahr 1836.<br />
Am 31. Januar 1974 wurde der<br />
Vizepräsident des Bundesamtes für<br />
zivilen Bevölkerungsschutz (BzB),<br />
Dipl.-Ing. Schmitt, namens des<br />
Bundesministers des Innern durch den<br />
Parlamentarischen Staatssekretär<br />
Jung, durch den Präsidenten des<br />
Bundesamtes und durch den<br />
Vorsitzenden des Personalrates in den<br />
Ruhestand verabschiedet. Anwesend<br />
waren außerdem Vertreter der<br />
humanitären Hilfsorganisationen, der<br />
Stadt Bonn, des Bundesministeriums<br />
des Innern sowie die Bediensteten des<br />
Bundesamtes.<br />
Bei den Ansprachen kamen übereinstimmend<br />
die hohen Verdienste des<br />
aus dem aktiven Berufsleben<br />
ausscheidenden Vizepräsidenten zum<br />
Ausdruck. Präsident Dr. Kolb hob<br />
besonders hervor, daß das Bundesamt<br />
nun nicht mehr auf die umfassenden<br />
Erfahrungen dieses Experten auf dem<br />
fortschrittsbedingt immer unüberschaubarer<br />
werdenden Gebiet der Technik<br />
des Zivilschutzes zurückgreifen könne.<br />
Gerade durch seine sich auf die<br />
Prax is gründenden vielseitigen<br />
Kenntnisse sowie durch seine<br />
technisch-wissenschaftlichen Arbei ten<br />
hat Dipl.-Ing. Schmit! den Zivilschutz<br />
in entscheidendem Maße gefördert.<br />
Im Bundesministerium des Innern<br />
gehörte er zu jenen Mitarbeitern der<br />
ersten Stunde, die grundlegende<br />
Fragen und Probleme aufgegriffen<br />
haben.<br />
Parlamentarischer Staatssekretär<br />
Jung verabschiedet den " Vize" des BzB<br />
im Namen des Bundesministers des<br />
Innern, Hans-Joachim Genscher.<br />
Dipl.-Ing. Schmitt war an der Schaffung<br />
der Schutzkommission beim Bundesminister<br />
des Innern im Jahre 1951<br />
maßgeblich beteiligt. Dieses<br />
beratende Gremium von Wissenschaftlern<br />
hat im Laufe der Jahre eine<br />
Reihe von Problemen auf dem Gebiet<br />
der Medizin, Chemie, Physik und<br />
Technik des Zivilschutzes einer im<br />
lebenswichtigen Interesse der Bevölke<br />
rung liegenden Klärung zugeführt.<br />
Im Rahmen sei ner vielen Aufgaben<br />
hatte Dipl.-Ing. Schmit! im Auftrag des<br />
Bundesministers des Innern die<br />
Verbindung zur NATO zur gegenseitigen<br />
Abstimmung zwischen<br />
militärischer und ziviler Verteidigung<br />
zu pflegen. Er trug auch die<br />
Verantwortung für die technische<br />
Sicherheit der Befehlsstelle der<br />
Bundesregierung.<br />
Mit der übernahme des Amtes des<br />
Vizepräsdenten des BzB erhielt<br />
Schmitt eine Funktion, mit deren<br />
Problemen er aufgrund seines<br />
Werdeganges fachtechnisch bestens<br />
vertraut war. So konnte er z. B. für<br />
die Abteilung Warn- und Alarmdienst<br />
- an dessen Aufbau er durch seine<br />
Tätigkeit im Ministerium maßgeblich<br />
beteiligt war - Ratgeber bei der<br />
Lösung kritischer Probleme und der<br />
Vervollkommnung der technischen<br />
Einrichtungen sein. Ferner gingen<br />
richtungsbestimmende Impulse von<br />
ihm für die Modernisierung der<br />
Ausstattung der Fachdienste des<br />
Katastrophenschutzes, insbesondere<br />
des Brandschutzes und Bergungsdienstes,<br />
aus.<br />
Das verantwortu ngsvolle Amt des<br />
Direktors der Bundesanstalt<br />
Technisches Hilfswerk wurde von<br />
Schmitt in Personalunion ausgeübt.<br />
Hieraus ergaben sich vielfältige<br />
sachliche und persönliche<br />
Belastungen. Trotzdem hat er die sich<br />
aus der allgemeinen Lage und der<br />
finanziellen Situation für das THW<br />
ergebenen Schwierigkeiten mit<br />
gleichbleibender Energie gemeistert.<br />
Besonders die organisatorischen<br />
Grundlagen für das Wirken des<br />
Technischen Hilfswerks im Rahmen<br />
der Katastrophenhilfe wurden unter<br />
seiner Amtsführung entscheidend<br />
verbessert.<br />
Und was die Anstrengungen zur<br />
Hebung der Ausbildung, Unterbringung,<br />
Bekleidung und der<br />
technischen Ausrüstung der Einheiten<br />
des THW angeht, so wurde das<br />
Optimum des Machbaren erreicht.<br />
Gerade die Helfer des THW wissen<br />
das zu würdigen.<br />
Dipl.-Ing. Schmit! hat über seine<br />
amtliche Tätigkeit hinaus seine<br />
reichen Kenntnisse und Erfahrungen<br />
insbesondere in den angewandten<br />
Naturwissenschaften verschiedenen<br />
fachlich nahestehenden Verbänden<br />
und Vereinigungen zur Verfügung<br />
gestellt. So ist er u. a. seit vielen<br />
Jahren Vorsitzender der Vereinigung<br />
zur Förderung des Deutschen<br />
8randschutzes e. V. und verantwortlicher<br />
Schriftleiter der Zeitschrift<br />
!I Forschu ng und Technik im Brandschutz<br />
" .<br />
Nur wer weiß, wie stark die Leistungsergebnisse<br />
auch oder gerade in<br />
großen Verwaltungen \'on einer<br />
guten persönlichen Zusammenarbeit<br />
abhängen, vermag zu würdigen, wie<br />
viel seine von Launen freie, stets<br />
ausgleichende und honorige Wesensart<br />
dazu beigetragen hat, daß<br />
Gegensätze abgebaut und schließlich<br />
in vielen Fällen eine gemeinsame<br />
Zielsetzung gefunden werden konnte.<br />
Wegen seiner fachlichen und<br />
menschlichen Eigenschaften wurde ihm<br />
von seinen Mitarbeitern mit fröhlichem<br />
Hintersinn (an das doppelte !I TU im<br />
Namen Schmit! anknüpfend) der<br />
Beiname "Doppel-T-Träger"<br />
gegeben. Damit sollte die Vorstellung<br />
von Stabilität und Kraft, die mit dem<br />
Begriff des T-Trägers in der (Stahl)<br />
Bautechnik verbunden ist, auf den<br />
Bereich seines humanen, von geistiger<br />
Klarheit geprägten Wirkens<br />
transformiert werden.<br />
Vizepräsident Schmitt kann sich des<br />
bleibenden Dankes seiner Mitarbeiter<br />
sicher sein.<br />
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