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Thomas Rheindorf: Paul Gerhardt-Schulen Paul Gerhardt nicht statt. Möglicherweise steht auch die Persönlichkeit des Dichters dagegen: für eine moderne, methodenoffene Schule die ihr Bildungsangebot an europäischen Maßstäben ausrichtet, bietet der bodenständige Erzlutheraner mit Neigung zum Schöngeistigen wenig Anknüpfungspunkte. Dabei ist jedoch festzuhalten, das die hier vorgestellten Paul-Gerhardt-Schulen allesamt ein positives Verhältnis zu ihrem Patron haben. Heutige Schulleitungen und Kollegien haben zwar kaum ein Interesse an der Genese des Schulnamens. Dennoch ist er mehr als bloße Bezeichnung. Der Punkt, wo die Auseinandersetzung lebendig wird, scheint das Jubiläum zu sein. Hier überraschen dann die vielfältigen Zugänge über Religion, Kunst, Musik, Deutsch oder Geschichte. Dabei wird die punktuelle Identifikation auch seitens der Schüler als interessant und bereichernd empfunden. Wenn dann neben der Erkenntnis, dass Paul Gerhardt nicht der erste Direx der Schule war, auch noch die Vereinbarkeit von Glauben und Lebensfreude begreifbar wird, dann hat Paul Gerhardt ‚seinen’ Schülerinnen und Schülern wahrlich einen großen Dienst erwiesen. IMPULSE Weitere Informationen zu den Paul-Gerhardt-Schulen finden Sie hier: Dassel: http://www.pgs-dassel.de/ Kahl: http://www.paul-gerhardt-schule-kahl.de/ Weitere Paul-Gerhardt-Schulen lassen sich über diesen Link finden: http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=276] 61
„Mein Sprachgesell“ – Paul Gerhardt 1607-2007 – PRAXIS Paul Gerhardt mit Konfis IMPULSE Wie ein Lied von 1653 über seinen Rhythmus neu zu erleben ist W OLFGANG T EICHMANN I. Ein neuer Zugang Ein wichtiger Bestandteil des Konfirmandenunterrichts sollte darin liegen, mit den Jugendlichen zu singen und ihnen neben den neuen geistlichen Liedern auch die alten, schönen Choräle des Gesangbuches näher zu bringen. Das ist leicht gesagt, aber schwer durchzuführen. Denn im gemeindlichen Alltag sieht das oft anders aus. Da gibt es manche Blockaden: Die Vorurteile gegen alte Musik, die Schwierigkeiten damit, dass die Jungen meist im Stimmbruch sind, die engen popmusikalischen Geschmackspräferenzen der Konfis – und nicht zuletzt das Singen selbst, dass ja als sensible seelische Äußerung nicht immer allen frei von den Lippen geht und oft angstbesetzt ist. Einen neuen Zugang für das Singen und Musizieren im Konfirmandenunterricht möchte ich hier vorstellen: Die Erschließung und Gestaltung eines alten Chorals über Rhythmus, indem Teile des Melodierhythmus als Begleitrhythmus genutzt werden. Dieser Weg kann das Musizieren im Konfirmandenunterricht beleben, weil die rhythmische Gestaltung von Liedern die Beteiligten musikalisch „aufschließt“. II. Rhythmus Rhythmus ist ein elementarer Bestandteil von Musik – vielleicht sogar der wichtigste. Rhythmus sorgt für die Verbindung von Geist und Körper, weil er für Motorik sorgt, die den Körper in den Einklang mit der Musik bringt. Rhythmus kommt aus dem Griechischen und bedeutet „fließen“. Rhythmus hat in den Stilformen populärer Musik eine besonders ausgeprägte Rolle. Schlagzeug und Perkussionsinstrumente markieren ihn besonders deutlich. Er ist immer an der Höroberfläche wahrzunehmen und entfaltet von dort aus besonders intensiv seine Wirkung. Aber auch in allen andern Stilen außerhalb der Popmusik ist Rhythmus zu finden. In den üblicherweise recht langsam gespielten Chorälen ist er nicht immer erkennbar: Aber – unabhängig von der Art der Begleitung – in allen Choralmelodien steckt Rhythmus! Die Dauern der einzelnen Töne bilden den Melodierhythmus. Und in dieser Tatsache liegt mein Ansatz für die Chance der Liederschließung über den Rhythmus. 62
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EDITORIAL Paul Gerhardt ist einer d
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„Mein Sprachgesell“ - Paul Gerh
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