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Zum Inhalt Als PDF downloaden - Evangelische Kirche in Deutschland

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„Me<strong>in</strong> Sprachgesell“ – Paul Gerhardt 1607-2007 – PRAXIS<br />

IMPULSE<br />

Wenn die Gruppe e<strong>in</strong>igermaßen stabil Füße und Hände rhythmisch bewegt, noch<br />

mal erneut auf die kle<strong>in</strong>e Pause nach dem dritten Impuls „dir“ aufmerksam machen:<br />

Hier bietet sich e<strong>in</strong> Schnippser zum Füllen der Pause an.<br />

Mittels Füßen, Handklatschern und dem Schnippser ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Körper-<br />

Rhythmus entstanden, der eigenständig und stabil ist und damit gut geeignet ist, die<br />

Melodie zu begleiten.<br />

2.<br />

Deswegen ist es an dieser Stelle angebracht, die Gruppe nun die ganze Melodie<br />

lernen zu lassen und danach Melodie und Begleitrhythmus zusammenzubr<strong>in</strong>gen.<br />

Das Lernen der Melodie erfolgt durch abschnittsweises Vor- und Nachs<strong>in</strong>gen. Gut<br />

ist es auch, die Melodie sowohl <strong>in</strong> Abschnitten als auch mal ganz klatschen zu lassen.<br />

Noten s<strong>in</strong>d nicht erforderlich, eher h<strong>in</strong>derlich, weil sie ablenken. Nur der Text<br />

soll für alle lesbar se<strong>in</strong>.<br />

Wenn die Melodie gelernt ist, bilden sich zwei Gruppen: E<strong>in</strong>ige Konfis machen den<br />

Rhythmus, die anderen s<strong>in</strong>gen die Melodie dazu.<br />

Auf diese Weise wird die Melodie mit rhythmischer Begleitung unterlegt und dadurch<br />

körperlich erfahrbar. Dieses Verfahren entspricht genau der popmusikalischen<br />

Praxis, die die Konfis durch ihr alltägliches Musikhören gewohnt s<strong>in</strong>d.<br />

Das Schöne daran: Wir brauchen dazu ke<strong>in</strong>e rhythmischen oder musikalischen<br />

Fachkenntnisse, sondern wir bilden lediglich – gesteuert durch die Text-Silben – aus<br />

dem Melodie-Rhythmus von „Ich s<strong>in</strong>-ge dir“ e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>fachen Begleit-Rhythmus mit<br />

Fuß und Händen. Und schon fängt die Musik an zu schw<strong>in</strong>gen, sie wird körperlich.<br />

Die Musikgeschmackspolarisierung <strong>in</strong> „alt“ und „neu“ ist kaum noch möglich, denn<br />

der aus dem Lied selbst entstandene Begleitrhythmus ist – stilistisch gesehen – zeitlos.<br />

Vergleichbare Rhythmen f<strong>in</strong>det man durchgängig <strong>in</strong> aktuellen Popsongs und sie<br />

s<strong>in</strong>d auch aus alten Chorälen ableitbar. Besser kann die musikalische Brücke zwischen<br />

Alt und Neu kaum gebaut werden.<br />

3.<br />

Durch das S<strong>in</strong>gen und Rhythmisieren im Kreis wird musikalisch <strong>in</strong>tensiv kommuniziert.<br />

Das S<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>det nicht (wie im Gottesdienst leider oft erfahrbar) <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>zelung<br />

statt, sondern vollzieht sich lustvoll <strong>in</strong> der geme<strong>in</strong>samen Gestaltung – je nach<br />

Neigung und Können der Beteiligten mehr rhythmisch oder mehr vokal. Durch Nutzung<br />

von Hand und Fuß wird das S<strong>in</strong>gen nicht nur auf die Kehle reduziert, sondern<br />

vom ganzen Menschen gestaltet. „Ich s<strong>in</strong>ge dir mit Herz und Mund“ – das ist nun<br />

nicht mehr e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Lippenbekenntnis, sondern wird ganz konkret mit Hand und<br />

Fuß, Herz und Mund, also mit Leib und Seele erfahrbar.<br />

Und das funktioniert auf ganz e<strong>in</strong>fache Weise, die ke<strong>in</strong>e musikalischen Fachkenntnisse<br />

voraussetzt. Und noch e<strong>in</strong> Vorteil der rhythmischen Gestaltung tut sich auf:<br />

Wenn man e<strong>in</strong> Lied auf diese Weise s<strong>in</strong>gt, wird man feststellen, dass das Lied alle<strong>in</strong><br />

durch die Rhythmusbegleitung musikalisch stabil und selbständig wird, man ver-<br />

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