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Zum Inhalt Als PDF downloaden - Evangelische Kirche in Deutschland

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„Me<strong>in</strong> Sprachgesell“ – Paul Gerhardt 1607-2007 – PRAXIS<br />

Paul Gerhardt mit Konfis<br />

IMPULSE<br />

Wie e<strong>in</strong> Lied von 1653 über se<strong>in</strong>en Rhythmus neu zu erleben ist<br />

W OLFGANG T EICHMANN<br />

I. E<strong>in</strong> neuer Zugang<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil des Konfirmandenunterrichts sollte dar<strong>in</strong> liegen, mit den<br />

Jugendlichen zu s<strong>in</strong>gen und ihnen neben den neuen geistlichen Liedern auch die<br />

alten, schönen Choräle des Gesangbuches näher zu br<strong>in</strong>gen. Das ist leicht gesagt,<br />

aber schwer durchzuführen. Denn im geme<strong>in</strong>dlichen Alltag sieht das oft anders aus.<br />

Da gibt es manche Blockaden: Die Vorurteile gegen alte Musik, die Schwierigkeiten<br />

damit, dass die Jungen meist im Stimmbruch s<strong>in</strong>d, die engen popmusikalischen<br />

Geschmackspräferenzen der Konfis – und nicht zuletzt das S<strong>in</strong>gen selbst, dass ja als<br />

sensible seelische Äußerung nicht immer allen frei von den Lippen geht und oft<br />

angstbesetzt ist.<br />

E<strong>in</strong>en neuen Zugang für das S<strong>in</strong>gen und Musizieren im Konfirmandenunterricht<br />

möchte ich hier vorstellen: Die Erschließung und Gestaltung e<strong>in</strong>es alten Chorals<br />

über Rhythmus, <strong>in</strong>dem Teile des Melodierhythmus als Begleitrhythmus genutzt<br />

werden. Dieser Weg kann das Musizieren im Konfirmandenunterricht beleben, weil<br />

die rhythmische Gestaltung von Liedern die Beteiligten musikalisch „aufschließt“.<br />

II. Rhythmus<br />

Rhythmus ist e<strong>in</strong> elementarer Bestandteil von Musik – vielleicht sogar der wichtigste.<br />

Rhythmus sorgt für die Verb<strong>in</strong>dung von Geist und Körper, weil er für Motorik<br />

sorgt, die den Körper <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>klang mit der Musik br<strong>in</strong>gt. Rhythmus kommt aus<br />

dem Griechischen und bedeutet „fließen“.<br />

Rhythmus hat <strong>in</strong> den Stilformen populärer Musik e<strong>in</strong>e besonders ausgeprägte Rolle.<br />

Schlagzeug und Perkussions<strong>in</strong>strumente markieren ihn besonders deutlich. Er ist<br />

immer an der Höroberfläche wahrzunehmen und entfaltet von dort aus besonders<br />

<strong>in</strong>tensiv se<strong>in</strong>e Wirkung. Aber auch <strong>in</strong> allen andern Stilen außerhalb der Popmusik ist<br />

Rhythmus zu f<strong>in</strong>den. In den üblicherweise recht langsam gespielten Chorälen ist er<br />

nicht immer erkennbar: Aber – unabhängig von der Art der Begleitung – <strong>in</strong> allen<br />

Choralmelodien steckt Rhythmus! Die Dauern der e<strong>in</strong>zelnen Töne bilden den Melodierhythmus.<br />

Und <strong>in</strong> dieser Tatsache liegt me<strong>in</strong> Ansatz für die Chance der Liederschließung<br />

über den Rhythmus.<br />

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