Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...
Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...
Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 127 -<br />
Seite 581:<br />
Der Weg ins Tal war für sie somit meist einfacher <strong>und</strong> mit weniger Mühe<br />
verb<strong>und</strong>en. Auf diese Weise kamen sie mit den an<strong>der</strong>ssprachigen Bewohnern<br />
<strong>der</strong> Täler zusammen - so lässt sich sicher manches Abhängigkeitsverhältnis<br />
erklären. Daneben mögen auch rechtliche Gründe mitgespielt haben<br />
(kirchgenössig in die Pfarrei, <strong>der</strong> früher das von den Walsern besetzte Land<br />
gehörte), auch die Tradition mag mitspielen (kirchgenössig nach <strong>der</strong> gleichen<br />
Pfarre wie die von den Walsern überlagerte romanische Bevölkerung). Dass<br />
nicht jede Walsersiedlung zur Pfarrei wurde, hat sicher auch seine<br />
wirtschaftlichen Gründe. Es muss für diese Leute, die ja vorwiegend von <strong>der</strong><br />
Viehwirtschaft lebten, nicht leicht gewesen sein, unter den harten<br />
Bedingungen auch noch genügend Gut bereitzustellen, um einen Seelsorger zu<br />
erhalten. So konnten sich nur grössere Siedlungen - flächenmässig o<strong>der</strong> nach<br />
<strong>der</strong> Einwohner-. zahl- die Ausgaben für Kirche <strong>und</strong> Priester leisten. Die<br />
Unterstützung durch den Gr<strong>und</strong>- o<strong>der</strong> den Territorialherrn ist oft zu finden.<br />
Beson<strong>der</strong>s kennzeichnend für Walsersiedlungen sind auch einige bestimmte<br />
Kirchenpatrozinien, vor allem <strong>der</strong> heilige Theodul (erster belegter Bischof von<br />
Octodurum/Sitten) <strong>und</strong> St. Nikolaus (Bischof von Myra). Allerdings ist gleich<br />
beizufügen, dass <strong>der</strong> heilige Nikolaus kein spezifischer Walserheiliger ist.<br />
Neben diesen beiden treten aber in Walserkirchen auch an<strong>der</strong>e Heilige recht<br />
häufig auf, so St. Martin <strong>und</strong> St. Johannes <strong>der</strong> Täufer; auch Frauenkirchen sind<br />
oft vertreten (in Davos hat sie sogar namenbildend gewirkt: Davos-<br />
Frauenkirch).<br />
1 Vgl. HEUBERGER, Karte auf S. 2S.<br />
2 Ibid., 15.<br />
3 Ibid., 24.<br />
4 Ibid., 31.<br />
5 MÜLLER, in Schweiz. Zs. f. Gesch. 7, 1957, 433ff.<br />
6 KREIS, 68.<br />
7 Vgl. SCHWABE, 267-27°.<br />
8 WEISS, 279.<br />
9 Ibid., 280.<br />
10 KREIS, 101.<br />
11<br />
Ibid., 76ff.<br />
12 HOPPELER, Ursern im Mittelalter, 1910; KREIS, 63-65.<br />
13 KREIS, 6Sf.<br />
14 Ibid., 66.<br />
15<br />
Ibid., 66f.<br />
16 Ibid., 101.<br />
17 Vgl. auch den Histor. Atlas d. Schweiz, Karte 43.<br />
Das Siedlungsbild: Das Siedlungsbild, das uns auf <strong>der</strong> Karte von 1515<br />
entgegentritt, bildet eine gute Illustration zu den vorhergehenden Abschnitten.<br />
Bis zu einem gewissen Grad spiegelt es die Reliefverhältnisse wi<strong>der</strong>: es lässt<br />
die. stark besiedelten Talräume scharf hervortreten, die unbewohnten<br />
Gebirgsregionen zeichnen sich daneben deutlich ab. Siedlungsgünstige<br />
Talböden, Talweitungen <strong>und</strong> Beckenlandschaften stechen heraus - vorwiegend<br />
durch ein verwirren<strong>des</strong> Bild von Pfarreien <strong>und</strong> Filialen, oft mit komplizierten<br />
Beziehungen zueinan<strong>der</strong>. Wir erkennen auch alte Siedlungsräume, wichtige<br />
Durchgangsstrassen <strong>und</strong> jüngere Ausbausiedlungen, vor allem die abgelegenen<br />
Walsersiedlungen. Es ist aber schwierig, eine Siedlungsstruktur zu erkennen.<br />
Wegweisend sind die Täler, die das Bild zunächst linienhaft prägen. Grössere<br />
<strong>und</strong> kleinere Beckenlandschaften (z. B. Gruob, Walgau) zeigen ein<br />
unregelmässiges Siedlungsbild. Im gesamten aber erkennen wir nur die<br />
geographischen Voraussetzungen; die topographischen Bedingungen für die<br />
Siedlungen kommen in diesem Masstab überhaupt nicht zur Geltung.