Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...

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Rudolf Bellazun, 1420-1424
1424. Sohn des Churer Bürgers Jacob Bellazun, 1388
bis 1389 als Diakon bezeugt 1 , 1393 Expektant auf eine Kanonikerpfründe 2 , am
23.12.1394 procurator des Bischofs 3 , vom 18.10.1398 4 bis 24.4.1409 5 als
Kanoniker bezeugt. Im Winter 1407 als Student in Heidelberg 6 , vom 7.5.1411 7
bis 13.7.1419 8 als scolasticus bezeugt, als solcher im Winter 1411 an der
Universität Wien 6 , 1416 sacerdos, baccalaureus in decretis. Als Gegenkandidat
des Johannes Ambundii bei der Bischofswahl unterlegen 9 , von 1418 an als
Kanoniker von Säckingen bezeugt 10 , resignierte als solcher am 14.7.1423 11 .
Bis zur Wahl als Dekan Kirchherr von Rötis 12 . Vom 21.7.1420 13 bis
12.4.1424 14 als Dekan bezeugt. Auf der Heimreise von Rom bei Pavia getötet,
doch kaum am 5.4.1424 15 , da er am 12.4. 14 noch urkundlich bezeugt ist 16 . In
Pavia begraben 15 .
1 RG I, 126; MOHR, CD 4,176 Nr. 141.
2 Necr., 128.
3 MOHR, CD 4, 241 Nr. 189.
4 Ib. 4, 323 Nr. 241.
5 Haus-, Hof und StA Wien.
6 VASELLA, inJHGG 1932, 127 Nr. 20.
7 Liechtenstein. UB I, Nr. 176.
8 BiAChur, sub dato.
9 Bayr. StA Würzburg, Mainzer Ingrossaturbücher 15, f. 236v.
10 RG 4, Sp. 3298.
11 Ib., Sp. 3299.
12 St. Galler UB 5, 252 Nr. 2956.
13 GemALa Punt-Chamues-ch, Buch 146,31.
14 BiAChur, sub dato.
15 So Necr., 35.
16 1424 befahl der Papst dem Bischof von Konstanz, Heinrich Egghard als Dekan einzusetzen
(BiAChur, vom 30.5.1424), doch hatte er das Amt nie inne. Auch Andreas Dalen war
tatsächlich nie Dekan von Chur, wenn er auch in den päpstl. Registern am 20.10.1424 (RG 4,
Sp. 83) u. 13.11.1424 (ib. Sp. 2287) als Zeuge decanus Curiensis genannt ist; doch ist dies
kein Beweis, dass er das Dekanat formell-rechtlich innehatte (so VASELLA, in Zs. f. schweiz.
KG 59, 1965, 101); in dieser Zeit fungierte Heinrich Huber als Vizedekan (zu beachten: eines
«künftigen» Dekans), s. unten.
Heinrich Huber, 1424
24-1426
Vizedekan. Stammte aus St. Gallen. Baccalarius
in decretis, 1386-1388 Student in Prag, 1392 stud. iur. in Wien1, vom
23.7.1396 2 bis 11.6.1398 3 als Schulmeister der Domschule (doctor puerorum,
rector scolarium eccl. Curiensis 4 ) bezeugt, vom 23.10.1405 5 bis 1426 6 als
geistlicher Richter (Offizial), 1411 7 als Kanoniker bezeugt. 1416 als
Subdiakon bei der Bischofswahl scrutator 8 . Vom 10.7.1424 9 bis 1426 10 als
scolasticus bezeugt, am 10.7.1424 9 , 9.5.1425 11 und 4.2.1426 12 als vicedecanus
(resp. statthalter ains künftigen tegans, pro tunc gerens jurisdictionem
decanatus, gerens vices decani 13 ), welche Funktion er wohl bis zum
Amtsantritt Bürsers ausübte. + 31.10.1428: scholasticus, in Chur begraben 14 .
1 Paul STAERKLE, in MVG 40, 1939, 170 Nr. 24.
2 MOHR, CD 4,3°2 Nr. 2I8.
3 Liechtenstein. UB I, Nr. 159.
4 StdtAFreiburg/Br., HS. 20I, f. 33v.
5 BiAChur, Cartular P, f. 11 u. 18.
6 J. C. RIEF, Beiträge z. Gesch. d. ehem. Kartäuserklosters Allerengelberg in Schnals,
Programm d. öff. Obergym. d. Franziskaner zu Bozen, 1903 ff., 89 Nr. 229.
7
Necr., 97.
8 Bayr. StA Würzburg, Mainzer Ingrossaturbücher 15, f. 236v.
9 TalAUrsern, Umschlag zu Rodel v. 1445: Der Procurator des Dominicus Francisci,
litterarum sacre primarie pape scriptor, verweigerte den Eid auf die vom Domkapitel
gestellten Bedingungen für die Übernahme des Dekanats. So blieb Huber Vizedekan.
10 Vgl. Anm. 6.
11 BiAChur, Cartular A, f. 395.
12 BiAChur, sub dato.
13 StdtAFreiburg/Br., Hs. 201, f. 22.
14 Necr., 107.