Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...

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Johann VI. Flugi von Aspermont, 1636-1661
1661. 13.12.1595 geboren als Sohn
des bischöflichen Hofmeisters und Hauptmanns zu Fürstenburg, Andreas
Flugi, und der Anna Danz von Zuoz, Neffe Johanns V. Das Prädikat «von
Aspermont » (Ruine bei Trimmis) 1640 von der Familie angenommen 1 . An
der Klosterschule Marienberg und am Collegium Germanicum und
Helveticum (1616 u. 1618), 8. 10. 1621 Dr. theol. in Pavia und Priesterweihe 2 .
13.10.1612 can. Chur 3 , 1623-1630 Pfarrer in Schluderns und bischöflicher
Vikar im Vintschgau, 1630 Propst, protonot. apostolicus. 1.2.1636 zum
Bischof gewählt, die lange Vakanz war durch österreichische Intervention
zugunsten des Domdekans Sayn verursacht worden, 22.9.1636 confirm.2,
14.12.1636 consecr. in Muri vom Nuntius, 1637 empfängt er die regalia. +
24.1.1661, begraben in der Kathedrale. 4 «Vestigia patrui tenuit» 5 - Bischof
Johann VI. führte die Reformmassnahmen weiter: Römisches Missale und
Brevier, erstes separates «Proprium Curiense» (1646), dessen Lektionen vom
Bischof persönlich verfasst wurden, der auch einen «Flos Sanctorum
episcopatus Curiensis» und den nach ihm benannten Bischofskatalog
herausgab. Schwere Konflikte mit den Reformierten in paritätischen
Ortschaften, an deren Ausbruch der Bischof keinen Teil hatte, erschütterten
die Stellung des Oberhirten, der sich auch kräftig gegen innerkatholische
Massnahmen wehren musste, die das verschuldete Bistum
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zu schwächen drohten; nach Breven von 1643/44 sollten 14 Pfarreien, fast das
ganze Bündner Oberland, vom Bistum eximiert und zu einem Quasi-Bistum
der Abtei Disentis gemacht werden; 16.10.1656 beschränkte ein Vertrag
diesen Eingriff auf ein erträgliches Mass. Die Kapuziner fügten sich nicht
immer in die ordentliche Diözesanregierung, indem sie ihre Stellung als
Aushilfen und Missionäre überschritten. Stifter des Rosenkranzaltars und
Erbauer der Bischofsgruft in der Kathedrale, Erneuerer des Nordflügels des
bischöflichen Schlosses 6 .
1
SGB 7, 185; POESCHEL, Burgenbuch von Graubünden, 170.
2 EUBEL 4, 170.
3 DomKapA Chur, Mp. 15.
4 POESCHEL, Grabdenkm., Nr. 6.
5 PORTA, Hist. reform. 2, 587.
6 KDGraubünden 7, 123, 208.
Acta SC de prop. fide, ed. TÜCHLE, 347 (Verleumdung Flugis 1632). - A. CASTELMUR,
Ein missglücktes Attentat auf den bischöfl. Hof in Chur 1656, in Bündner Mbl. 1932, 24-29. -
Felix MAISSEN, Die Auseinandersetzung um die Beschwörung des Bundesbriefes 1649/50,
in Bündner Mbl. 1956,248-267. - Id., Ein Konfessionsstreit in Tomils u. Rodels 1654/55, in
Bündner Mbl. 1954,191-207. - Id., Anstände wegen der bischöflichen Territorialrechte im
Hochgericht Thusis 1653-1662, ib. 1968, II3-148. - Id., Die drei Bünde in der 2. Hälfte d. 17.
Jhs., Erster Teil (1647 bis 1657), Aarau 1966, bes. 263ff.
Ulrich VI. de Mont, 1661-1692
1692. 1.1.1624 geboren als Sohn des
Landschreibers Albert de Mont und der Margaretha de Marmels. 1
Klosterschule in Disentis, 1639-1646 stud. in Dillingen, 1646 gedenkt er in
den Jesuitenorden einzutreten 2 , 1650-1656 Pfarrer in Domat/Ems, 1657
Kantor. 23.2.1661 zum Bischof gewählt, 19.12.1661 confirm. 3 7.5.1662
consecr. in Chur vom Nuntius 4 , 16.6.1663 empfängt er die regalia 5 . + 28. 2.
1692, begraben in der Kathedrale 6 .
1 HBLS 6, 137, Zweig von Villa im Lugnez.
2 Acta SC de prop. fide, ed. TÜCHLE, 637.
3 EUBEL 4,170.
4 Iso MÜLLER, Abtei Disentis 1655-1696,97.
5 BiAChur, Mp 14b.
6 POESCHEL Grabdenkm., Nr. 7; KDGraubünden 7,143,2°9.