Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...
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Verzeichnis <strong>der</strong> Pfarreien <strong>und</strong> Filialen (Quelle: Poe):<br />
Brusio<br />
Poschiavo<br />
a) Campascio<br />
b) Cavaione<br />
c) Miralago<br />
d) Motta<br />
e) Viano<br />
a) Aino (San Carlo)<br />
b) Campiglione (Sant' Antonio)<br />
c) Cantone<br />
d) Cologna (zur Pfarrei Brusio gehörend, Mitt. Clavadetscher)<br />
e) Fanchini (Annunziata)<br />
f) Pagnoncini<br />
g) Pedemonte<br />
h) Pisciadello<br />
i) Prada<br />
k) Le Prese<br />
l) Selva<br />
m) Sumotti<br />
VERÄNDERUNGEN VON 1515 BIS 1780<br />
Die Reformation: Im Bistum <strong>Chur</strong> hat <strong>der</strong> neue Glaube vor allem im Gebiet<br />
<strong>der</strong> drei Bünde viele Anhänger gef<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> ausgedehnte Gegenden sind<br />
de facto dem Bischof verloren gegangen. Rupp sieht in seinem Aufsatz die<br />
Reformation im Prätigau als Ausdruck <strong>der</strong> erstarkenden<br />
Gemeindeautonomie <strong>und</strong> <strong>des</strong> genossenschaftlichen Prinzips, die beide auf<br />
Impulse <strong>der</strong> Walser zurückgehen dürften 1 .<br />
Neben den reformierten Gebieten gab es auch Gemeinden, in denen Alt- <strong>und</strong><br />
Neugläubige nebeneinan<strong>der</strong> lebten. Diese paritätischen Gemeinden sind auf<br />
<strong>der</strong> Karte beson<strong>der</strong>s bezeichnet. Da die Auswirkungen <strong>der</strong> Reformation nach<br />
Mög<br />
Seite 614:<br />
lichkeit gemeindeweise betrachtet wurden, ergab sich ein etwas an<strong>der</strong>es Bild,<br />
als es im Historischen Atlas <strong>der</strong> Schweiz (Karte 35 für die Zeit um 1700) in<br />
Erscheinung tritt, wo die Angaben verallgemeinert sind.<br />
1 Zur beson<strong>der</strong>en Rechtsstellung <strong>der</strong> Walser vg1.KREIS, 135-173.<br />
Die Kapuzinermission: Die katholische Kirche reagierte auf die Reformation<br />
erst nach dem Tridentinum mit Entschiedenheit. Die Exponenten <strong>der</strong><br />
katholischen Reform waren die Jesuiten <strong>und</strong> Kapuziner. Für uns kommen<br />
eigentlich nur die Kapuziner in Betracht, da die Einführung <strong>der</strong> Jesuiten auf<br />
Schwierigkeiten stiess 1 . Die Karte von 1780 zeigt uns die Standorte <strong>der</strong><br />
Kapuzinermission zu einem Zeitpunkt, da die Religionswirren längst vorbei<br />
waren <strong>und</strong> <strong>der</strong> religiöse Fanatismus dem «Bedürfnis nach eigentlicher<br />
Toleranz» 2 gewichen war. Die Standpunkte haben sich abgegrenzt, <strong>und</strong> die<br />
Positionen, die am Ende <strong>der</strong> konfessionellen Unruhen bestanden, haben sich<br />
gefestigt.