Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...
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Nur im ausgehenden 18. Jh. erscheinen nebeneinan<strong>der</strong> (?) ein Generalvikar<br />
(Fliri) <strong>und</strong> ein Offizial (Scarpatetti), ohne dass aber eine technische<br />
Kompetenzausscheidung sichtbar würde. Im 19. Jh. ging die Tätigkeit <strong>des</strong><br />
geistlichen Gerichts auf ein Minimum zurück, namentlich infolge <strong>der</strong><br />
Säkularisierung <strong>des</strong> Eherechts (Bündner Zivilgesetzbuch 1862, B<strong>und</strong>esgesetz<br />
1874). Die Bezeichnung «Generalvikar», die fast zu einem Titel wird,<br />
erscheint nach 1810 nur vereinzelt, <strong>und</strong> nach 1860 heissen die ersten Beamten<br />
<strong>der</strong> Kurie - oft sind sie gleichzeitig o<strong>der</strong> vorher Kanzler - «Offiziale», doch<br />
haben wir in ihnen in erster Linie Generalvikare zu sehen, beschlagen die<br />
Geschäfte <strong>des</strong> «geistlichen Rates», <strong>des</strong> «Ordinariates», doch fast nur die<br />
allgemeine Diözesanverwaltung, den Verkehr mit staatlichen Behörden usw.<br />
Seit 1918 schreibt <strong>der</strong> Codex juris canonici allen <strong>Bischöfe</strong>n vor, einen<br />
Generalvikar <strong>und</strong> einen Offizial zu bestellen, <strong>und</strong> seit 1932 ist diese personelle<br />
Trennung in <strong>der</strong> Diözese <strong>Chur</strong> verwirklicht.<br />
Zu den Kommissaren im Administrationsgebiet <strong>und</strong> in Schwyz <strong>und</strong> den<br />
Bischöflichen Vikaren in Graubünden siehe Schematismus 1955.<br />
1 STEFFENS-REINHARDT, Nuntiatur Bonhomini I, Nr. 173.<br />
2 BiA<strong>Chur</strong>, Nuntiatura Visitationsrecess 1599 artt. 6, 7.<br />
3 Häufig die Pfarrer von Feldkirch, später daneben noch Provikare im inneren Walgau. <strong>Liste</strong><br />
bei FLOR, Kirchengesch. Fragmente, Heft 8, 174-176, 1933; s. Circumscriptio, Literatur.<br />
4 Häufig die Pfarrer von Schlu<strong>der</strong>ns, s. Circumscriptio, Lit.<br />
5 Häufig die Pröpste von S. Vittore.<br />
6 So Disentis, Lugnez, Gruob. Das Vikariat ist (auch de facto) nicht mit einer bestimmten<br />
Pfarrei verb<strong>und</strong>en.<br />
Residenz: in choro Curiensi.<br />
Siegel: Zuerst 1273: Bischof mit Mitra <strong>und</strong> Stab, wozu im 14. Jh. das<br />
Steinbockwappen kommt:<br />
1 Abb. inJHGG 1944, neben S. 33.<br />
Archiv: Kein eigenes Archiv, die Materialien liegen im bischöflichen Archiv,<br />
bes. Mappen 60 <strong>und</strong> 61.<br />
Bibliographie: Otto P. CLAVADETSCHER, Die geistlichen Richter d.<br />
<strong>Bistums</strong> <strong>Chur</strong>, zugleich ein Beitrag zur Gesch. d. römischen Rechts im<br />
Mittelalter, Basel u. Stuttgart 1964 (Jus Romanum in Helvetia I) (darin 121 ff.<br />
ein Verzeichnis <strong>der</strong> vom geistlichen Gericht ausgestellten Urk<strong>und</strong>en). - Ders.,<br />
Zu den geistlichen Richtern <strong>des</strong><br />
Seite 514:<br />
<strong>Bistums</strong> <strong>Chur</strong>, in Zs. fschweiz. KG 60,1966,399-410. - Oskar VASELLA, Zur<br />
Geschichte <strong>des</strong> geistlichen Gerichts im Bistum <strong>Chur</strong>, ib. 59, 1965, 89-106. -<br />
Ders., Schlusswort über das Thema <strong>der</strong> geistlichen Richter <strong>des</strong> <strong>Bistums</strong> <strong>Chur</strong>,<br />
ib. 60, 1966,411-415.<br />
DIE GENERALVIKARE UND OFFIZIALE BIS 1527<br />
Vorbemerkung: An Literatur vgl. Otto P. CLAVADETSCHER, Die<br />
geistlichen Richter <strong>des</strong> <strong>Bistums</strong> <strong>Chur</strong>, zugleich ein Beitrag z. Gesch. d.<br />
römischen Rechts im Mittelalter (Ius Romanum in Helvetia I), Basel 1964. -<br />
Über das Zusammenfallen <strong>der</strong> beiden Ämter vgl. beson<strong>der</strong>s 3. Kap.: Das<br />
Verhältnis Offizial-Generalvikar, 30ff.