Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...
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Das mehrmalige päpstliche Vorgehen gegen Domkapitel <strong>und</strong><br />
Gotteshausb<strong>und</strong> 10 blieb erfolglos; wegen <strong>des</strong> Pfründentausches mit Konrad v.<br />
Rechberg wird ihm im Appellationsschreiben Simonie vorgeworfen 11 . Im<br />
Frühjahr 1453 wählte das Domkapitel Leonhard Wyssmayer zum Bischof (s.<br />
unten), auf <strong>des</strong>sen Seite sich auch die Eidgenossen stellten 12 , in Graubünden<br />
herrschte Leonhard, im Vorarlberg <strong>und</strong> Vintschgau nahm jedoch noch<br />
Heinrich Amtshandlungen vor 13 . Nachdem auch Kaiser Friedrich III.<br />
Leonhard anerkannt hatte 14 , entzog ihm <strong>der</strong> Papst am 10.5.1456 15 die<br />
Administration. S. Konstanz, wo er Bischof blieb.<br />
1 REC 4, 68 Nr. 10417; EUBEL 2, 141.<br />
2 REC 4, 74 Nr. 10467.<br />
3 StAGraubünden, Schrr. Salis-Seewis (vgl. Bündner Mbl. I936, 12).<br />
4 GLA Karlsruhe.<br />
5 LdAInnsbruck Nr. 9166.<br />
6 THOMMEN, Urkk. 4, 149 Nr. 133.<br />
7 Vgl. F. PIETH, Bündnergesch., <strong>Chur</strong> 1945,81 ff.<br />
8 REC 4,202 Nr. 11711.<br />
9 Z. B. WIRZ, Regesten 1,35 Nr. 91.<br />
10 REC 4, 186 Nr. 11541, 202 Nr. 11715, 206 Nr. 11735, 210 Nr. 11779; WIRZ, Bullen, 22<br />
Nr. 23, 34 Nr. 31, 55 Nr. 55.<br />
11 JHGG 1933, 281.<br />
12 Vgl. die Protestschreiben Heinrichs: REC 4, 201 Nr. 11707, 202 Nr. 11710, 207 Nr. 11747.<br />
13 BiA<strong>Chur</strong> v. 16. 8. I452; REC 4,212 Nr. 11805.<br />
14 Er belehnte ihn am 4.6.1455 mit den Regalien <strong>und</strong> Reichslehen, REC 4,220 Nr. 1I883.<br />
15<br />
JHGG 1887,47 Nr. 32.<br />
Felici CURSCHELLAS, Heinrich V. von Hewen, Administrator <strong>des</strong> <strong>Bistums</strong> <strong>Chur</strong> 1441-<br />
1456, in JHGG 94, 1964.<br />
Antonius de Tosabeciis, 1456. Von Pavia. 1433/1434 als doctor decretorum<br />
<strong>und</strong> iuris civilis professor Kanonikat in Trient erhalten 1 , am 10.5.1456 auch<br />
päpstlicher Kaplan <strong>und</strong> Auditor <strong>und</strong> Archidiakon von Trient. Vom Papst zum<br />
Bischof ernannt 2 , wofür er am 14. Juni die Gebühren an die päpstliche<br />
Kammer bezahlte 3 , auf dem Wege nach <strong>Chur</strong> fällte er am 20.9.1456 4 in<br />
Disentis ein Urteil betreffend<br />
Seite 491:<br />
die separatio von Medel. Als er am 1. Oktober in <strong>Chur</strong> in seine Residenz<br />
einziehen wollte, traf ihn <strong>der</strong> Schlag 5 .<br />
1 Leo SANTIFALLER, Urkk. u. Forsch. z. Gesch. d. Trienter Domkapitels im Mittelalter, I,<br />
Wien 1948,329 Nr. 433.<br />
2 JHGG 1887,47 Nr. 32; EUBEL 2, 141.<br />
3 WIRZ, Regesten 1,87 Nr. 246.<br />
4 GemAMedel.<br />
5 BiA<strong>Chur</strong>, <strong>Chur</strong>-tiroI. Arch. B, f. 158v.<br />
Leonhard Wismair, (1453)-1458<br />
1458. Bürgerlichen Stan<strong>des</strong> 1 , doctor decretorum,<br />
Priester <strong>der</strong> Salzburger Diözese 2 , von 1442 bis 1446 als Pfarrer von Kolsass<br />
(Bistum Brixen, Dekanat Schwaz) bezeugt 3 ; am 20.5.1446 4 auf Präsentation<br />
Herzog Sigm<strong>und</strong>s als Pfarrer von Tirol investiert, gleichzeitig Salzmeier von<br />
Hall 5 , <strong>des</strong>halb in den Quellen auch Leonhard Salzmaier genannt; herzoglicher<br />
geheimer Rat <strong>und</strong> Kanzler. Am 14.3.1450 vom Domkapitel zum Bischof von<br />
Brixen gewählt, verzichtete am 15.3.1451, nachdem <strong>der</strong> Kaiser den vom Papst<br />
providierten Kardinal Cusanus anerkannt hatte. 1452/1453 Kanoniker von<br />
Brixen, wahrscheinlich am 5.3.1453 von dem mit Heinrich v. Hewen<br />
zerfallenen Domkapitel von <strong>Chur</strong> zum Bischof gewählt 6 . Am 14. 4. 1453 7<br />
erklärte <strong>der</strong> Papst die Wahl als ungültig, am 10.5.1453 8 appellierten das<br />
Domkapitel <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen Anhänger gegen diesen Entscheid, drohten sogar, das<br />
Konzil wegen <strong>der</strong> Simonie Heinrichs anzurufen.