Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...
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Seite 492:<br />
Verschiedene päpstliche Mandate gegen Heinrich <strong>und</strong> seine Anhänger blieben<br />
wirkungslos 9 , ebenso die Ernennung Antons de Tosabeciis (s. oben). Vom<br />
12.3.1454 10 an sind viele geistliche <strong>und</strong> weltliche Amtshandlungen Leonhards<br />
bezeugt, er hatte sich also im Bistum durchgesetzt. Kaiser Friedrich III.<br />
belehnte ihn am 4.6.1455 11 mit den Regalien <strong>und</strong> nahm ihn am 20. Juni in<br />
Schutz, wobei er als kaiserlicher consiliarius bezeichnet ist 12 ; nach dem Tode<br />
Antons de Tosabeciis am 1. Oktober bat die Stadt <strong>Chur</strong> den Papst um die<br />
Bestätigung Leonhards 13 , worauf ihm <strong>der</strong> Papst am 12.11.1456 14 unter<br />
Absolution das Bistum übertrug unter strengen Bedingungen, u.a., dass er<br />
innert Jahresfrist in Rom erscheine 15 , gleichzeitig erhielt er die Erlaubnis, sich<br />
von einem beliebigen Bischof weihen zu lassen 16 . Am 26.2.1457 17 war er noch<br />
electus, hatte jedoch bereits am 21. Februar 18 die Zahlungen an die päpstliche<br />
Kammer angeboten. Zuerst am 21.8.1457 19 als episcopus bezeugt, letzte<br />
urk<strong>und</strong>liche Erwähnung am 13.5.1458 20 . + 20.5.1458 21 .<br />
1 Für alle nicht bes. belegten Angaben vgl. L. SANTIFALLER, Das Brixner Domkapitel in<br />
seiner persönl. Zusammensetzung im Mittelalter, Innsbruck 1924, 514-517.<br />
2 REC 4, 235 Nr. 12b28.<br />
3 Tirol. Arch. berichte 3, Nrr. 536, 538; REC 4,148 Nr. 11160.<br />
4 REC 4, 149 Nr. 1I173.<br />
5 Tirol. Arch. berichte 3, Nr. 3.<br />
6 JHGG 1900, 11.<br />
7 WIRZ, Bullen, 41 Nr. 38.<br />
8 JHGG 1933, 281.<br />
9 REC 4, 145 Nr. 11735, 150 Nr. 1I779.<br />
10 BiA<strong>Chur</strong>, sub dato.<br />
11 JHGG 1900, 92 Nr. 25.<br />
12 THOMMEN, Urkk. 4, 181 Nr. 173/1I.<br />
13 BiA<strong>Chur</strong>, Urbar v. 1467, 207.<br />
14 EUBEL 2, 141.<br />
15 JHGG 1887, 50 Nr. 34.<br />
16 REC 4, 235 Nr. 12028.<br />
17 JHGG 1887, 52 Nr. 37.<br />
18 WIRZ, Regesten 1,91 Nr. 260.<br />
19 GemAMaienfeld 28.<br />
20 Tirol. Arch. berichte I, Nr. 2618.<br />
21 To<strong>des</strong>tag erwähnt in BiA<strong>Chur</strong> v. 30.5.1458.<br />
Ortlieb v. v<br />
Brandis, 1458-1491<br />
1491. 1430 geboren 1 als Sohn Wolfhards I., Herrn<br />
von Maienfeld, Vaduz, Schellenberg <strong>und</strong> Blumenegg. 1449 als baro<br />
tonsuratus Student in Heidelberg 2 . Am 3.11.1453 3 wählte ihn das Domkapitel<br />
auf Gr<strong>und</strong> päpstlicher Provision zum Dekan; er war damals bereits <strong>Chur</strong>er<br />
Kanoniker <strong>und</strong> geriet mit Johannes Langenhuser, <strong>der</strong> das Dekanat innehatte,<br />
in Streit, weshalb auf seine Bitte durch päpstliches Mandat am 18.12.1453 4<br />
die Äbte von Pfäfers <strong>und</strong> Disentis <strong>und</strong> <strong>der</strong> Propst von St. Luzi mit <strong>der</strong><br />
Untersuchung <strong>der</strong> Angelegenheit betraut wurden. Am 22.1.1454 5 erhielt er<br />
päpstliche Dispens von <strong>der</strong> Residenzpflicht für 5 Jahre, da er als Student <strong>der</strong><br />
Rechte in Pavia weilte; zudem erhielt er die Erlaubnis, sich mit dem<br />
Subdiakonat zu begnügen. Im Oktober 1454 führte er einen Prozess ums<br />
Dekanat mit den Kanonikern Bernhard Ellenbog <strong>und</strong> Johannes<br />
Taschenmacher (Langenhuser) 6 . Am 30.5.1458 7 zeigte das Domkapitel dem<br />
Papst die Wahl Ortliebs zum Bischof an, worauf am 21. Juli <strong>der</strong> Papst den<br />
neuen Bischof dem Kaiser empfahl, ihm Dispens wegen Altersdefekts (erst<br />
28jährig) erteilte <strong>und</strong> ihm am 23. Juli erlaubte, sich von einem beliebigen<br />
Bischof weihen zu lassen 8 . Am 26. Juli bot er <strong>der</strong> päpstlichen Kammer 500<br />
Gl. als Servitium an 9