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Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...

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- 131 -<br />

Das Gebiet <strong>des</strong> Flimser Bergsturzes erweist sich nur teilweise als Grenzraum.<br />

Zwar trennt <strong>der</strong> tief eingeschnittene Rhein die Dekanate Supra Saxum <strong>und</strong> Um<br />

<strong>Chur</strong>, doch greift Supra Silvam über Flims nach Tamins ins Rheintal bei<br />

Rhäzüns (Imboden genannt) 1 . Viel eher scheinen einfach die zahlreichen<br />

Bergstürze in jener Gegend ein Grenzgebiet zu bilden, in dem wohl aus<br />

politischen, territorialen, besitzrechtlichen o<strong>der</strong> kirchlichen Gründen die<br />

Grenzen mehr o<strong>der</strong> weniger willkürlich gezogen wurden 2 . Die Grenze<br />

zwischen Vallis Trusiane <strong>und</strong> Sub Langaro im Saminatal (heutige Grenze<br />

Liechtenstein-Österreich) ist auf eine Talenge zurückzuführen, die offenbar die<br />

Ausdehnung <strong>der</strong> im Talhintergr<strong>und</strong> (Malbun, Steg) 3 bestehenden<br />

Walsersiedlungen begrenzte - wie das noch häufig <strong>der</strong> Fall ist (Rheinwald,<br />

Safien, Kleines Walsertal).<br />

1 GUTERSOHN 2/1, 407.<br />

2 IbM. 2/1, 408 Karte.<br />

3 KREIS, 103.<br />

3. Pfarreigrenzen: Nur als Hinweis zu verstehen sind die folgenden<br />

Bemerkungen zu Pfarreigrenzen. Die Grenze <strong>der</strong> Pfarrei Davos-Platz lehnt sich<br />

eng an die<br />

Seite 585:<br />

Natur an. Von <strong>der</strong> Bärentaler Furka folgt sie einer Wasserscheide <strong>und</strong> quert<br />

das Tal <strong>des</strong> Landwassers bei einer Engstelle, wo von Süden her ein Zufluss<br />

mündet. Diesem Bach folgt sie, steigt aber bald wie<strong>der</strong> auf eine Wasserscheide<br />

hinauf 1 . Die Pfarrei Zillis versah das ganze Schams zwischen Via Mala <strong>und</strong><br />

Rofna-Schlucht, griff aber über diese hinweg ins äussere Rheinwald (Medels,<br />

Splügen, Sufers) 2 . Sufers ist aber durch die Enge von Rüti etwas vom übrigen<br />

Rheinwald abgeschnitten, <strong>und</strong> die Grenze <strong>der</strong> Pfarrei Schams verschob sich<br />

offenbar hierhin, nachdem Hinterrhein eine eigene Pfarrei mit den übrigen drei<br />

Gemeinden (Nufenen, Medels, Splügen) als Filialen geworden war. Jedenfalls<br />

lässt sich das aus dem Grenzverlauf von 1515 schliessen. Die bedeutende<br />

Grosspfarre Pleiv (Lugnez) ist auf unserer Karte schon nicht mehr in ihrem<br />

alten Umfang vorhanden. Die Abtrennung dreier Pfarreien (vgl.<br />

Pfarreienverzeichnis) führte zu einer frühzeitigen Zersplitterung. Ursprünglich<br />

gehörte das ganze Lugnez - ausser Riein <strong>und</strong> Pitasch 3 - zur Pleiv. Fast überall<br />

folgt die Grenze natürlichen Linien: den umgebenden Bergkämmen, dem tief<br />

eingeschnittenen Val Pitasch <strong>und</strong> <strong>der</strong> engen Talkerbe <strong>des</strong> Glenner. Dafür greift<br />

die Pfarrei mit Neukirch auch ins Vor<strong>der</strong>rheintal hinüber <strong>und</strong> umfasst damit<br />

eine ehemalige Walsersiedlung 4 . Die Grenze verläuft hier offenbar ziemlich<br />

willkürlich <strong>und</strong> scheint vor allem mit Besitzverhältnissen zusammenzuhängen.<br />

POESCHEL erklärt das Übergreifen <strong>der</strong> Pleiv auf die Terrasse von Obersaxen<br />

mit intensivem Handelsverkehr - er spricht von einem vielbegangenen Weg<br />

zwischen Morissen <strong>und</strong> Neukirch 5 , doch scheint mir diese Erklärung nicht<br />

ausreichend zu sein. Die Pfarreikirche von Obersaxen, St. Peter in Cuort<br />

(Meierhof), wäre auf jeden Fall näher <strong>und</strong> mit weniger Mühe zu erreichen<br />

gewesen als St. Vinzenz bei Villa.<br />

1 Zur Grenze gegen das Prätigau vgl. das oben Gesagte.<br />

2 KREIS, 68.<br />

3 BERTOGG, 69.<br />

4 KREIS, 66.<br />

5 POESCHEL, KDGraubünden 4, 102.

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