Liste der Bischöfe und Domherren des Bistums Chur - Burgenverein ...
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Das Gebiet <strong>des</strong> Flimser Bergsturzes erweist sich nur teilweise als Grenzraum.<br />
Zwar trennt <strong>der</strong> tief eingeschnittene Rhein die Dekanate Supra Saxum <strong>und</strong> Um<br />
<strong>Chur</strong>, doch greift Supra Silvam über Flims nach Tamins ins Rheintal bei<br />
Rhäzüns (Imboden genannt) 1 . Viel eher scheinen einfach die zahlreichen<br />
Bergstürze in jener Gegend ein Grenzgebiet zu bilden, in dem wohl aus<br />
politischen, territorialen, besitzrechtlichen o<strong>der</strong> kirchlichen Gründen die<br />
Grenzen mehr o<strong>der</strong> weniger willkürlich gezogen wurden 2 . Die Grenze<br />
zwischen Vallis Trusiane <strong>und</strong> Sub Langaro im Saminatal (heutige Grenze<br />
Liechtenstein-Österreich) ist auf eine Talenge zurückzuführen, die offenbar die<br />
Ausdehnung <strong>der</strong> im Talhintergr<strong>und</strong> (Malbun, Steg) 3 bestehenden<br />
Walsersiedlungen begrenzte - wie das noch häufig <strong>der</strong> Fall ist (Rheinwald,<br />
Safien, Kleines Walsertal).<br />
1 GUTERSOHN 2/1, 407.<br />
2 IbM. 2/1, 408 Karte.<br />
3 KREIS, 103.<br />
3. Pfarreigrenzen: Nur als Hinweis zu verstehen sind die folgenden<br />
Bemerkungen zu Pfarreigrenzen. Die Grenze <strong>der</strong> Pfarrei Davos-Platz lehnt sich<br />
eng an die<br />
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Natur an. Von <strong>der</strong> Bärentaler Furka folgt sie einer Wasserscheide <strong>und</strong> quert<br />
das Tal <strong>des</strong> Landwassers bei einer Engstelle, wo von Süden her ein Zufluss<br />
mündet. Diesem Bach folgt sie, steigt aber bald wie<strong>der</strong> auf eine Wasserscheide<br />
hinauf 1 . Die Pfarrei Zillis versah das ganze Schams zwischen Via Mala <strong>und</strong><br />
Rofna-Schlucht, griff aber über diese hinweg ins äussere Rheinwald (Medels,<br />
Splügen, Sufers) 2 . Sufers ist aber durch die Enge von Rüti etwas vom übrigen<br />
Rheinwald abgeschnitten, <strong>und</strong> die Grenze <strong>der</strong> Pfarrei Schams verschob sich<br />
offenbar hierhin, nachdem Hinterrhein eine eigene Pfarrei mit den übrigen drei<br />
Gemeinden (Nufenen, Medels, Splügen) als Filialen geworden war. Jedenfalls<br />
lässt sich das aus dem Grenzverlauf von 1515 schliessen. Die bedeutende<br />
Grosspfarre Pleiv (Lugnez) ist auf unserer Karte schon nicht mehr in ihrem<br />
alten Umfang vorhanden. Die Abtrennung dreier Pfarreien (vgl.<br />
Pfarreienverzeichnis) führte zu einer frühzeitigen Zersplitterung. Ursprünglich<br />
gehörte das ganze Lugnez - ausser Riein <strong>und</strong> Pitasch 3 - zur Pleiv. Fast überall<br />
folgt die Grenze natürlichen Linien: den umgebenden Bergkämmen, dem tief<br />
eingeschnittenen Val Pitasch <strong>und</strong> <strong>der</strong> engen Talkerbe <strong>des</strong> Glenner. Dafür greift<br />
die Pfarrei mit Neukirch auch ins Vor<strong>der</strong>rheintal hinüber <strong>und</strong> umfasst damit<br />
eine ehemalige Walsersiedlung 4 . Die Grenze verläuft hier offenbar ziemlich<br />
willkürlich <strong>und</strong> scheint vor allem mit Besitzverhältnissen zusammenzuhängen.<br />
POESCHEL erklärt das Übergreifen <strong>der</strong> Pleiv auf die Terrasse von Obersaxen<br />
mit intensivem Handelsverkehr - er spricht von einem vielbegangenen Weg<br />
zwischen Morissen <strong>und</strong> Neukirch 5 , doch scheint mir diese Erklärung nicht<br />
ausreichend zu sein. Die Pfarreikirche von Obersaxen, St. Peter in Cuort<br />
(Meierhof), wäre auf jeden Fall näher <strong>und</strong> mit weniger Mühe zu erreichen<br />
gewesen als St. Vinzenz bei Villa.<br />
1 Zur Grenze gegen das Prätigau vgl. das oben Gesagte.<br />
2 KREIS, 68.<br />
3 BERTOGG, 69.<br />
4 KREIS, 66.<br />
5 POESCHEL, KDGraubünden 4, 102.