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028 Monitor<br />
<strong>Intro</strong> Vor Elf Jahren<br />
Ausgabe #41:<br />
Februar 1997<br />
Titel: Blur<br />
Interviews mit: The<br />
Offspring, A Tribe<br />
Called Quest, LTJ<br />
Bukem, Pavement,<br />
Pyogenesis, Pere<br />
Ubu<br />
Erster bei Platten vor Gericht: Hans<br />
Platzgumer »Aura Anthropica«<br />
Letzter bei Platten vor Gericht: Bounty<br />
Killer »My Xperience«<br />
Zitat: »Vor <strong>de</strong>n Eels habe ich als E. Solo-Platten<br />
gemacht. Dann ging es mit<br />
<strong>de</strong>n Eels los, und ich überlegte mir, dass<br />
die Platten im La<strong>de</strong>n zusammenstehen<br />
sollten: erst E., dann Eels. Lei<strong>de</strong>r habe<br />
ich hierbei aber nicht an die Eagles gedacht.«<br />
So kommentiert jener E. die Namensgebung<br />
seiner Band.<br />
Spektakel: Silverchair »Freak Show«,<br />
Nuyorican Soul »Nuyorican Soul«,<br />
J.Majik »Slow Motion«, Redman »Muddy<br />
Waters«, Supreme Dicks »Emotional Plague«,<br />
Pigeonhed »The Full Sentence«, Incubus<br />
»Enjoy Incubus EP«<br />
Aus <strong>de</strong>n Mitarbeitercharts: Herbert<br />
»Part One, Two And Three«, Go Plus »La<br />
Montanara«, Rockers Hi-Fi »Mish Mash«,<br />
Adolf Noise »Wun<strong>de</strong>n s. Beine offen«<br />
Beson<strong>de</strong>re Vorkommnisse: Tim Jürgens<br />
interviewt Gene Simmons von Kiss! Außer<strong>de</strong>m:<br />
The Offspring kommen nach <strong>de</strong>r<br />
bestverkauften Indie-Platte ever, nach<br />
»Smash«, wie<strong>de</strong>r. Der Nachfolger »Xnay<br />
On The Hombre« erscheint bei einem Major,<br />
und die Band ist durch ihren brandneuen<br />
Erfolg scheinbar schon so uncool,<br />
dass die Story über sie nur noch<br />
unter Pseudonym geschrieben wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Und das lautet auch noch: »P. Unker«.<br />
Bonus: Holm Friebe, zuletzt zu größerem<br />
Ruhm gekommen mit <strong>de</strong>m Buch<br />
»Wir nennen es Arbeit«, taucht bei <strong>de</strong>n<br />
Rezensionen bereits mit seinem ersten<br />
Druckwerk auf. Einer Satirensammlung,<br />
hieß »Haarige Eisen«.<br />
Usergalerie-Foto<br />
<strong>de</strong>s Monats:<br />
sergia<br />
www.intro.<strong>de</strong>/galerie/view/1199365028<br />
Lightspeed Champion<br />
HINSCHMEISSEN ZWISCHEN<br />
LONDON UND OMAHA<br />
Vor gut zwei Jahren tauchten die Test Icicles mit einem erstaunlich<br />
ungeschliffenen Trashpop-Debüt unvermittelt in <strong>de</strong>r britischen Musiklandschaft<br />
auf; mit neonfarbenen Gitarren, sympathisch schiefem Gesang und gera<strong>de</strong>zu<br />
atomarer Energie – und verglühten binnen eines Jahres.<br />
F<br />
ür Ex-Mitglied Dev Hynes, Folkfetischist mit Mitglied und Hausproduzent bei Saddle Creek Records in<br />
Hang zu außerirdisch-schrillen Outfits, <strong>de</strong>r Omaha, Nebraska. Nach und nach kamen immer mehr<br />
sich trotz<strong>de</strong>m angeblich kein Stück für Mo<strong>de</strong> Gastmusiker hinzu: Mogis selbst, Nate Walcott (Trompete,<br />
Piano), Clark Baechle von The Faint (Schlagzeug), Emmy<br />
interessiert, war es ein Projekt von vielen: »Zu<br />
jener Zeit haben wir alle ständig neue Sachen ausprobiert. The Great (Gesang) und verschie<strong>de</strong>ne Mitglie<strong>de</strong>r von Cursive<br />
und Tilly And The Wall. Der Einfluss <strong>de</strong>s Saddle-Creek-<br />
Wir hatten ungefähr zehn Bands gleichzeitig und haben<br />
wirklich alles aufgenommen.« Warum also nicht gegen alle Umfelds liegt auf <strong>de</strong>r Hand. Aber wie verhält es sich mit <strong>de</strong>r<br />
marktwirtschaftlichen Gesetze nach einem erfolgreichen musikalischen Sozialisation? »Früher waren beispielsweise<br />
Ash für mich sehr wichtig. Demgegenüber war ich im-<br />
Debüt alles knicken und neu starten? Man ist ja schließlich<br />
Musiker und nicht BWLer.<br />
mer begeistert von Bands wie Weezer, Smashing Pumpkins<br />
Nun ist sein Solo<strong>de</strong>büt unter jenem sympathisch größenwahnsinnigen<br />
Comicpseudonym fertiggestellt, das mir wirklich gefielen, als ich jünger war.« Seine erste musi-<br />
o<strong>de</strong>r Nirvana. In Großbritannien gab es wenige Bands, die<br />
sich, wie er sagt, anhört, als ob man »die Unschuld zum kalische Prägung waren Musicals wie »Hair« o<strong>de</strong>r die »Rocky<br />
Horror Picture Show«. Musik nimmt er als Songs wahr,<br />
fünften Mal verliert«, und das nicht weiter entfernt sein<br />
könnte von <strong>de</strong>r Hemdsärmeligkeit seiner früheren Band. nicht als Genres o<strong>de</strong>r Kriegsschauplätze zwischen Indie<br />
Bedächtig und behutsam irrlichtern Folktraditionen und und Mainstream. All das sind Argumente, die zum Glück<br />
orchestrale Arrangements zwischen Amerika und England einer regionalen Einordnung in Schubla<strong>de</strong>n wi<strong>de</strong>rstreben,<br />
umher. Entschei<strong>de</strong>n sich aber im Zweifelsfall immer für was <strong>de</strong>r Musik unbedingt guttut. Trotz<strong>de</strong>m: Die Einflüsse<br />
Amerika, für Sli<strong>de</strong>gitarren, für Indietum jüngeren Datums sind stark, sie bestimmen <strong>de</strong>n Charakter, und so antwortet<br />
in Form von emotionalen Scha<strong>de</strong>nsberichten, für Miniaturgeschichten,<br />
für inhaltliche Flapsigkeit. Hinzu kommt ein leben, wie aus <strong>de</strong>r Pistole geschossen und mit freudigem<br />
er auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, in <strong>de</strong>n USA zu<br />
ausgeprägt schräger Humor (Beispiel: Ein Stück über <strong>de</strong>n Grinsen: »Yes, it will happen next year.«<br />
Verlust <strong>de</strong>r Jungfräulichkeit trägt <strong>de</strong>n Titel »I Could Have Text: Lutz Happel / Foto: Nils Ro<strong>de</strong>kamp<br />
Done This Myself«). All das ist in Anbetracht <strong>de</strong>r Produktionsumstän<strong>de</strong><br />
nicht verwun<strong>de</strong>rlich: Hynes nahm über mehrere<br />
Monate gemeinsam mit Mike Mogis auf, Bright-Eyes- <strong>de</strong>: Verlosung <strong>de</strong>r 7-Inch-Single »Tell Me What It’s<br />
Akt. Album »Falling Off The Laven<strong>de</strong>r Bridge« (CD // Domino). Auf intro.<br />
Worth«