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080 DVD<br />

Rambo Trilogy<br />

Steel Collection<br />

Für die <strong>de</strong>utsche Linke, aber auch für<br />

alle gemäßigt Liberalen, Sozialpädagogen<br />

und Frie<strong>de</strong>nsbewegte galt »Rambo«<br />

Anfang <strong>de</strong>r 1980er als Inbegriff<br />

<strong>de</strong>s US-amerikanischen Kulturimperialismus<br />

und stellte die böse, reaktionäre<br />

Fratze Hollywoods dar. Dieses Urteil<br />

wur<strong>de</strong> noch dadurch bestärkt, dass<br />

<strong>de</strong>r als Kriegstreiber angesehene Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Reagan <strong>de</strong>n Film schätzte und darin<br />

die Chance sah, einen Schlussstrich<br />

unter das Vietnam-Trauma zu ziehen. In<br />

Deutschland etablierte sich »in Rambo-Manier«<br />

als feststehen<strong>de</strong>r Begriff<br />

für rücksichtsloses, machohaftes Verhalten<br />

und erhielt Einzug in <strong>de</strong>n Du<strong>de</strong>n.<br />

Antiamerikanische Ressentiments haben<br />

auf diese Weise lange Zeit eine komplexere<br />

Lesart <strong>de</strong>s ersten »Rambo«-Teils<br />

verhin<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>r im Gegensatz zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Sequels weitaus mehr als nur rachsüchtiges<br />

Geballer liefert. Jahre später<br />

haben Soziologen und Vertreter <strong>de</strong>r Cultural<br />

Studies nachgewiesen, dass »Rambo«<br />

auch als minoritäre I<strong>de</strong>ntifikationsfigur<br />

lesbar ist. Laut Studien von Paul<br />

Theroux, Eric Michaels und John Fiske,<br />

die Rainer Winter in <strong>de</strong>r Jungle World<br />

vorstellte, wird »Rambo« sowohl von <strong>de</strong>n<br />

Aborigines in Australien wie auch von <strong>de</strong>n<br />

Bewohnern <strong>de</strong>r Solomon-Inseln als »Held<br />

<strong>de</strong>r Dritten Welt« und Kämpfer gegen<br />

Macht- und Militärwillkür gefeiert. Alles<br />

nur ein Missverständnis? Selbst einfach<br />

gestrickte Mainstream-Filme sind offen<br />

lesbare Kunstwerke. »Rambo« kann für<br />

alle er<strong>de</strong>nklichen Männerfantasien geund<br />

missbraucht wer<strong>de</strong>n. Wer Letzteren<br />

nicht auf <strong>de</strong>n Leim geht, muss beim<br />

Filmgenuss auch kein schlechtes Gewissen<br />

haben.<br />

Martin Büsser<br />

Rambo Trilogy Steel Collection (USA 1982-87; R:<br />

diverse; D: Sylvester Stallone, Richard Crenna,<br />

Charles Naiper; Kinowelt). <strong>Intro</strong> verlost 3x die Box<br />

im Steelbook unter www.intro.<strong>de</strong><br />

MARX BROTHERS & SISTERS<br />

»Heroes retten New York«, so könnte die Schlagzeile am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Serie lauten, in <strong>de</strong>r<br />

alltägliche Hel<strong>de</strong>n Superkräfte nach ihren jeweiligen Bedürfnissen entwickeln. Doch<br />

bevor am Big Apple Entwarnung gegeben wer<strong>de</strong>n kann, muss einiges passieren.<br />

H<br />

eroes« bietet alles Mögliche. Zum Beispiel<br />

komplexe Verschwörungstheorien<br />

und Exkursionen ins Paranormale à la<br />

»Akte X«. Außer<strong>de</strong>m die spontanen Genmutationen<br />

und das Gruppengefühl <strong>de</strong>r »X-Men« – lei<strong>de</strong>r<br />

ohne <strong>de</strong>ren enge Anzüge. Dazu die Rätsel- und Intrigenspiele<br />

von »Lost« sowie das Weltrettungspathos aus »Battlestar<br />

Galactica«. Das alles, weil mehrere Menschen ent<strong>de</strong>cken,<br />

dass sie Superkräfte entwickeln. Was ja an sich<br />

keine schlechte Nachricht wäre. Nur sind die unvermutet<br />

an ihren Körpern vorgehen<strong>de</strong>n Verwandlungen <strong>de</strong>rart störend<br />

für die Alltagsroutine, dass weitere Superkräfte nötig<br />

wären, um die unerwünschten Nebenfolgen in <strong>de</strong>n Griff zu<br />

bekommen. Nun reicht <strong>de</strong>r bekannte Konflikt zwischen Alltag<br />

und Ausnahme, zwischen Normalo-Dasein und Extravaganz<br />

kaum aus, um eine teuer produzierte Fernsehserie<br />

über mehrere Staffeln am Laufen zu halten. <strong>Als</strong>o muss <strong>de</strong>r<br />

große Knall her: New York droht unterzugehen. Es sei <strong>de</strong>nn,<br />

das Grüppchen rauft sich zusammen. Dazu müssen erst<br />

einmal alle Beteiligten ihre jeweilige Bestimmung erkennen,<br />

damit je<strong>de</strong>r und je<strong>de</strong> entsprechend die beson<strong>de</strong>ren<br />

Begabungen einsetzen kann: Da wäre Claire, die 16-jährige<br />

Highschool-Cheerlea<strong>de</strong>rin, die herausfin<strong>de</strong>t, dass sie unverletzbar<br />

ist. Um sicherzugehen, stürzt sie sich von mehreren<br />

Brücken und rammt sich rostige Metallstangen durch<br />

die Kehle. Dahinter steht natürlich unausgesprochen die<br />

sehr richtige Erkenntnis, dass Cheerlea<strong>de</strong>rinnen keinesfalls<br />

bloß <strong>de</strong>r hübsche Zuckerguss am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Football-<br />

Fel<strong>de</strong>s sind, son<strong>de</strong>rn in Wahrheit hart rackern<strong>de</strong> Hochleistungssportlerinnen.<br />

Sie müssen so manches mehr wegstecken<br />

können als die Ball spielen<strong>de</strong>n Jungs in ihren mit<br />

Schaumstoff gepolsterten Schutzanzügen. Da wäre Hiro,<br />

ein dicklicher Angestellter, <strong>de</strong>r seine Lebenszeit in einem<br />

japanischen Großraumbüro verschwen<strong>de</strong>t und dort so lange<br />

auf die Minutenzeiger <strong>de</strong>r Uhr an <strong>de</strong>r Bürowand starrt,<br />

bis er das hilfreiche Talent entwickelt, wie man Zeit durch<br />

bloße Gedankenkraft manipulieren kann. Und da ist Niki,<br />

die allein erziehen<strong>de</strong> Mutter, die vor <strong>de</strong>r Webcam strippt,<br />

um ihr Kind zu ernähren und die auf einmal ein Doppel-Ich<br />

mit Herkuleskräften entwickelt, das all die unmöglichen<br />

Aufgaben erledigt, die sie überfor<strong>de</strong>rn. In »Heroes« bekommt<br />

ein jeglicher Charakter von einem Marx lesen<strong>de</strong>n<br />

Drehbuchgott die entsprechen<strong>de</strong>n Fähigkeiten nach seinen<br />

Bedürfnissen zugeteilt.<br />

Dietmar Kammerer<br />

Heroes – Season 1.1 (USA 2007; R: diverse; D: Hay<strong>de</strong>n Panettiere;<br />

Universal). <strong>Intro</strong> verlost 1x »Heroes Season 1.1« + 1 Posterpaket inkl.<br />

Kalen<strong>de</strong>r, Teaser-Großposter und Großposter von Peter Claire, Sylar und<br />

Hiro – von Close Up, <strong>de</strong>m Spezialisten für Fanartikel (www.closeup.<strong>de</strong>)

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