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Jahresbericht 2000-01 - Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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sachlicher E<strong>in</strong>igung <strong>in</strong> der Synode irgendwo<br />

immer noch die e<strong>in</strong>e oder andere abweichende<br />

Stimme laut wird. Aber das ertragen alle, denn<br />

im Zweifel steht das Recht auf eigene Me<strong>in</strong>ung<br />

immer noch höher im Kurs als e<strong>in</strong>e erzwungene<br />

E<strong>in</strong>heitsl<strong>in</strong>ie. Protestanten eben.<br />

Die Kraft der Argumente zählt<br />

Die verfassunggebende Synode der EKHN im<br />

Jahre 1947 verzichtete darauf, an die Spitze<br />

dieser <strong>Kirche</strong> e<strong>in</strong>en Bischof mit weitreichenden<br />

Vollmachten zu stellen. Die geistliche Leitung<br />

teilen sich die sechs Pröpst<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Pröpste,<br />

der <strong>Kirche</strong>npräsident <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Stellvertreter.<br />

Sie bilden e<strong>in</strong> Gremium mit dem sachlich zutreffenden,<br />

aber sprachlich etwas schwierigen<br />

Titel das »Leitende Geistliche Amt«. Alle Fragen<br />

spiritueller Leitung haben hier ihren Ort. Der<br />

Gr<strong>und</strong>gedanke war: E<strong>in</strong> Gremium wird sich<br />

nicht so leicht falschen Autoritäten unterordnen,<br />

wie es se<strong>in</strong>erzeit vielen Bischöfen<br />

unter den Nationalsozialisten widerfahren war.<br />

Der <strong>Kirche</strong>npräsident als »Primus <strong>in</strong>ter pares«<br />

(Erster unter Gleichen) <strong>in</strong> <strong>Kirche</strong>nleitung <strong>und</strong><br />

Leitendem Geistlichem Amt hat das Recht, sich<br />

zu allen wichtigen Fragen öffentlich zu äußern.<br />

Nach <strong>in</strong>nen muss er hauptsächlich durch die<br />

Kraft se<strong>in</strong>er Argumente <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Persönlichkeit<br />

wirken, denn kirchenleitende Entscheidungen<br />

werden durch gleichberechtigte Abstimmungen<br />

getroffen.<br />

Die Idee<br />

ist fünfh<strong>und</strong>ert<br />

Jahre alt<br />

<strong>und</strong> lautet schlicht:<br />

Beteiligung<br />

der Menschen,<br />

auch <strong>in</strong> Fragen<br />

des Glaubens.<br />

Deshalb dauern Entscheidungen <strong>in</strong> der EKHN<br />

manchmal etwas länger. Aber gerade <strong>in</strong><br />

schwieriger werdenden Zeiten ist e<strong>in</strong>e breite<br />

gegenseitige Verständigung <strong>und</strong> Klärung e<strong>in</strong><br />

hohes Gut. Beteiligung ist nun e<strong>in</strong>mal aufwändig,<br />

<strong>und</strong> die evangelischen Christ<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Christen<br />

<strong>in</strong> der EKHN wollen das so. Protestanten eben.<br />

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