Jahresbericht 2000-01 - Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Grundlage zu verschaffen, hatte die Beratungsstelle
im Frühjahr 1999 einen Werbefeldzug mit
Benefizkonzerten, Vorträgen sowie der vierteljährlichen
Stiftungszeitung »MAGAZIN« gestartet.
Die Kampagne soll helfen das Grundkapital bis
zum Jahr 2003 um weitere 100.000 DM aufzustocken.
»Einen weiteren Schub« erhoffen sich
Crone und sein Team auch von der Berufung des
Stiftungsbeirates. Rund zehn Persönlichkeiten
aus Herborn und Umgebung sollen zusammen
mit dem Vorstand neue Sponsoren gewinnen und
den Kapitalstock verwalten. Über das Herborner
Modell wird inzwischen auch in Fachkreisen mit
Hochachtung gesprochen.
Breites Angebot
Die staatlich anerkannte Beratungsstelle für
Eltern, Kinder und Jugendliche wurde 1974 gegründet.
Ihr Angebot richtet sich an Einzelpersonen,
Familien, Lebensgemeinschaften und
Partnerschaften, unabhängig von ihrer Konfession
oder Nationalität. Der Einzugsbereich der Einrichtung
erstreckt sich von Haiger und Burbach
im Norden, Gladenbach und Biedenkopf im
Osten, Driedorf, Madenmühlen und Rehe im
Westen bis Ehringshausen und Katzenfurt im
Süden.
Das aus einer Psychologin, einem Psychologen,
zwei Sozialpädagoginnen, einem Theologen,
einer Sekretärin und zwei Honorarkräften bestehende
Beratungsteam hilft bei Erziehungsproblemen
und Verhaltensauffälligkeiten, bei
Schwierigkeiten in Kindergarten und Schule, bei
Familienkonflikten und Lebensproblemen, in
Partnerschaftsfragen und Trennungssituationen.
»Wir bieten allerdings keine Drogenberatung an
und auch keine Therapien für kinderlose
Erwachsene«, stellt Crone klar. Dafür werde die
familientherapeutische Arbeit und speziell die
Arbeit mit Kindern immer wichtiger.
Von der Fachkompetenz der Herborner
Einrichtung profitiert zum Beispiel der kleine
Sascha H., der mit Eltern und drei Geschwistern
etwa 15 Kilometer entfernt lebt. Seine Mutter
wandte sich Anfang 1998 auf Empfehlung der
Klassenlehrerin an die Stelle, weil sich der
damals neunjährige, leukämiekranke Sascha
nach einer mehrmonatigen, kräftezehrenden
Chemotherapie in ein Schneckenhaus zurückgezogen
hatte. »Mein Sohn hatte panische
Angst, einen Rückfall zu erleiden«, schildert
Karin H. »Er schlief nicht mehr, fürchtete sich
davor, irgendwo allein hinzugehen.«
Gute Perspektiven
Diplom-Psychologin Christine Glawe-Schwarz
traf sich zunächst einmal pro Woche mit Sascha
zu einer Spieltherapie, später alle zwei Wochen.
Inzwischen geht es dem Jungen deutlich besser.
»Er ist lebenslustig, bewegt sich freier und hat
vor kurzem sogar ohne Begleitung der Eltern an
einer Klassenreise teilgenommen«, berichtet
seine Mutter stolz. »Wir können allmählich daran
denken, die Therapie abzuschließen.«
Übrigens gehören inzwischen sowohl
Familie H. als auch die angehende Kunststudentin
Nicole zu jenen Förderern, die Schirmherr und
Altkirchenpräsident Helmut Spengler im Blick
hat, und spricht in diesem Zusammenhang von
»guten Perspektiven der Herborner Beratungsstelle«.
Beratungsstelle für Eltern,
Kinder und Jugendliche
des Evangelischen Dekanats
Herborn
Staatlich anerkannte
Erziehungsberatungsstelle
Hauptstraße 2 – 4
35745 Herborn
Telefon (02772) 40467
Telefax (02772) 40304
E-Mail BeratungHerborn
@aol.com
Internet www.Stiftung-Familie-
Leben.de
Die Stiftung ist noch in der
Aufbauphase, das heißt:
Sie sammelt noch Kapital an.
Ab 2003 soll sie zur Deckung
des Haushalts herangezogen
werden. Dann fallen die
Landesmittel weg.
Schirmherr der Stiftung ist
Altkirchenpräsident Helmut
Spengler.
ERZIEHUNGSBERATUNGSSTELLE HERBORN
Statistik 2000
Haushaltsvolumen
DM
Mittel der EKHN 362.501
Fremdmittel (Land, Sozialministerium) 77.249
Zuschüsse von Kommune und Landkreis 60.000
Kommunaler Finanzausgleich 100.250
Summe Haushaltsvolumen 600.000
Anzahl
Beratungsstunden 2000 2.600
Mitarbeiter/-innen insgesamt 5
(davon 2 Psycholog(inn)en je eine ganze Stelle
und 2 Sozialpädagoginnen je 0,5 Stellen,
1 Sekretärin, Honorarkräfte nach Bedarf)
Weitere Beratungsstellen
Anzahl
Lebensberatungsstellen 65
davon ökumenisch 4
Mitarbeiter/-innen in Lebensberatungsstellen 65
Suchtberatungsstellen 8
Mitarbeiter/-innen in Suchtberatungsstellen 30
S T I F T U N G » F A M I L I E L E B E N «
Grundkapital 1999
Evangelisches Dekanat 130.000
EKHN 70.000
Stadt Herborn 3.000
Kirchengemeinden und weitere Kleinspender 17.000
Summe Grundkapital 1999 220.000
Zuwachs 2000
Zinsen 11.697
Spenden 9.209
Kapitalstand 224.453
DM
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