Jahresbericht 2000-01 - Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
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F L U G H A F E N S O Z I A L D I E N S T<br />
E<strong>in</strong> Schwerpunkt der Arbeit des Flughafensozialdienstes ist die<br />
humanitäre Betreuung der mit dem Flugzeug ankommenden<br />
Flüchtl<strong>in</strong>ge.<br />
Sie werden zunächst im Transitbereich <strong>in</strong> das Gebäude 182 C<br />
gebracht. Dort s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> sechs Zimmern 70 Betten aufgestellt.<br />
Zusätzlich steht im Gebäude 183 noch e<strong>in</strong> Raum mit 44 Betten zur<br />
Verfügung. Es existieren zwei Aufenthaltsräume. Die vier Duschen<br />
<strong>und</strong> drei Waschräume s<strong>in</strong>d nicht geschlechtsspezifisch getrennt.<br />
Der Aufenthalt soll nur wenige Tage dauern, <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen kann<br />
er sich aber bis zu e<strong>in</strong>em Jahr ausdehnen.<br />
umgeben s<strong>in</strong>d sie mitten <strong>in</strong> Deutschland <strong>und</strong><br />
doch nicht hier. Anerkannt oder abgelehnt? Die<br />
Unsicherheit schwebt spürbar über allen.<br />
Ungewisse Zukunft<br />
»E<strong>in</strong>e Pfarrer<strong>in</strong> ist <strong>in</strong> dieser Lage etwas Vertrautes,<br />
das kennen viele Menschen von zu Hause«, weiß<br />
die Airport-Geistliche um ihre besondere Rolle<br />
unter den Kolleg<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Kollegen. Und so<br />
kommt im Gottesdienst dann auch Leben <strong>in</strong> den<br />
tristen Alltag <strong>und</strong> etwas Entspannung <strong>in</strong> die<br />
sonst so angestrengten Gesichter: E<strong>in</strong> junger<br />
Afrikaner stimmt Gesänge aus der <strong>Kirche</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Heimat an <strong>und</strong> alle gehen begeistert mit. »So<br />
öffnet sich plötzlich e<strong>in</strong> Fenster zur Heimat«,<br />
sagt die Seelsorger<strong>in</strong>, »denn die <strong>Kirche</strong> trägt über<br />
den Ortswechsel h<strong>in</strong>aus.« Für diejenigen, die<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Drei-Wochen-Frist e<strong>in</strong>reisen<br />
dürfen, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Hoffnungsschimmer für das<br />
neue Leben. Für die anderen immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Stärkung vor der Weiterreise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ungewisse<br />
Zukunft. »Es kam schon vor, dass me<strong>in</strong>e<br />
gesamte Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de am gleichen<br />
Abend ausgeflogen wurde«, er<strong>in</strong>nert sich die<br />
Pfarrer<strong>in</strong>.<br />
Innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens versucht der Flughafensozialdienst<br />
zu helfen. Die Hilfe reicht von materieller Versorgung,<br />
über psychische <strong>und</strong> religiöse Hilfen bis h<strong>in</strong> zur Vermittlung von<br />
juristischer Beratung. Die Flüchtl<strong>in</strong>ge leben dort unter starker<br />
Anspannung. Im Jahr 1999 wurden knapp 30 Prozent von ihnen<br />
zurückgewiesen.<br />
Arbeitsstatistik März bis Juli <strong>2000</strong><br />
Betreute Personen<br />
Anzahl<br />
Passagiere 243<br />
Personen ohne festen Wohnsitz 31<br />
Rückführung/Abschiebung 40<br />
freiwillige Rückkehrer 18<br />
Sonstige 100<br />
Geschlechterverteilung %<br />
männlich 50<br />
weiblich 35<br />
K<strong>in</strong>der 15<br />
Problemlagen<br />
Anzahl<br />
mittellos 146<br />
gestrandet (ohne Geld <strong>und</strong> Verwandte) 69<br />
abgeschoben 50<br />
ohne gültiges Ticket 38<br />
Asyl extern 24<br />
psychisch auffällig 23<br />
beh<strong>in</strong>dert 19<br />
bestohlen 18<br />
Sonstiges 51<br />
Flüchtl<strong>in</strong>gsstatistik 1999<br />
Anzahl<br />
Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong>sgesamt 1.553<br />
davon Männer 939<br />
davon Frauen 333<br />
davon K<strong>in</strong>der 281<br />
Mitarbeiterstatistik 1999<br />
Anzahl<br />
Hauptamtliche Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen 12<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen 9<br />
Honorarkräfte 8<br />
Zivildienstleistende 3<br />
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