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Jahresbericht 2000-01 - Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Ökumene<br />

im Überblick<br />

Globalisierung ist für Christen nichts Neues. Sie betrachten seit jeher<br />

Menschen, die an Gott glauben, als e<strong>in</strong> Volk. Demgegenüber treten<br />

Unterschiede wie Nationalität, soziale Position <strong>und</strong> ethnische<br />

Zugehörigkeit <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Mit dem Gedanken der Ökumene<br />

versuchen Christen heute dem globalen Anspruch ihres Glaubens<br />

näher zu kommen.<br />

Ökumene<br />

Der Begriff »Ökumene« stammt vom Altgriechischen »oikumene« ab <strong>und</strong> bedeutet<br />

»die ganze bewohnte Erde«. In der christlichen Tradition ist damit der<br />

weltweite Dialog <strong>und</strong> die Geme<strong>in</strong>schaft von verschiedenen <strong>Kirche</strong>n geme<strong>in</strong>t.<br />

Aus der urchristlichen Bewegung s<strong>in</strong>d im Laufe der Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

viele <strong>Kirche</strong>n entstanden. Sie setzen ihre theologischen Akzente zwar unterschiedlich,<br />

wissen aber dennoch, dass sie dieselbe Gr<strong>und</strong>lage haben – den<br />

Glauben an den Gott, den die Bibel bezeugt.<br />

Die <strong>Kirche</strong>n erkennen es deshalb als ihre Aufgabe, e<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Zeugnis<br />

<strong>und</strong> Dienst zu stärken. Dem dienen vielfältige Kooperationen, Partnerschaften<br />

<strong>und</strong> Organisationen.<br />

Mission<br />

Das Christentum hat sich im Rahmen des römischen Reiches zunächst <strong>in</strong> Paläst<strong>in</strong>a,<br />

Kle<strong>in</strong>asien, Nordafrika <strong>und</strong> Europa verbreitet. Im Zuge des europäischen<br />

Kolonialismus ist es dann ab dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert allmählich <strong>in</strong> alle Länder der<br />

Erde vorgedrungen. Die Geber-Nehmer-Struktur von damals ist heute längst<br />

überw<strong>und</strong>en. Weltweit s<strong>in</strong>d selbstständige <strong>Kirche</strong>n entstanden. Ihre Situation<br />

ist sehr unterschiedlich. Manche s<strong>in</strong>d im eigenen Land e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheit <strong>und</strong> viele<br />

s<strong>in</strong>d arm. Ihr geistliche <strong>und</strong> missionarische Kraft ist aber manchen europäischen<br />

<strong>Kirche</strong>n heute e<strong>in</strong> Vorbild.<br />

Die gewachsenen Kontakte der Missionsbewegungen von damals s<strong>in</strong>d<br />

heute e<strong>in</strong>geflossen <strong>in</strong> ökumenische Beziehungen, <strong>in</strong> denen sich <strong>Kirche</strong>n gegenseitig<br />

fördern <strong>und</strong> e<strong>in</strong>ander annähern.<br />

Weltweit bündelt der Ökumenische Rat der <strong>Kirche</strong>n (ÖRK) den<br />

kirchlichen Dialog. Ihm gehören circa 350 <strong>Kirche</strong>n an, darunter auch die EKHN.<br />

Die katholische <strong>Kirche</strong> arbeitet mit e<strong>in</strong>em Gaststatus mit. Das Ziel des ÖRK ist<br />

es, zum e<strong>in</strong>en die <strong>Kirche</strong>n mit unterschiedlichen theologischen Auffassungen<br />

e<strong>in</strong>ander näher zu br<strong>in</strong>gen, <strong>und</strong> zum anderen, bei der Gestaltung der Welt<br />

mitzuwirken <strong>und</strong> dabei die christliche Vision e<strong>in</strong>er gerechten Welt e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Der ÖRK hat sie so def<strong>in</strong>iert: Frieden, Gerechtigkeit <strong>und</strong> Bewahrung der Schöpfung.<br />

Ö K U M E N E I N D E R E K H N<br />

Die EKHN fördert auf gesamtkirchlicher Ebene die Ökumene<br />

mit über 24 Millionen DM, das s<strong>in</strong>d knapp 3 Prozent des Gesamthaushalts.<br />

F<strong>in</strong>anziert werden damit:<br />

■ Das Zentrum für Mission <strong>und</strong> Ökumene <strong>in</strong> Frankfurt<br />

Im Zentrum für Mission <strong>und</strong> Ökumene arbeiten dreizehn<br />

Referent<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Referenten an den Themenbereichen<br />

»Entwicklung <strong>und</strong> Partnerschaft mit den <strong>Kirche</strong>n <strong>in</strong> Europa <strong>und</strong><br />

Übersee«, »Zeugnis <strong>und</strong> Dialog mit anderen <strong>Kirche</strong>n <strong>und</strong><br />

Religionen«, »Frieden <strong>und</strong> Konflikt«.<br />

Sie bieten allen Interessierten – auch außerkirchlichen –<br />

Beratung <strong>und</strong> Fortbildung an.<br />

■ Die Ökumene-Beauftragten<br />

In allen sechs Propsteien stehen hauptamtliche Ökumene-<br />

Beauftragte als Ansprechpartner/-<strong>in</strong>nen für ökumenische Themen<br />

bereit.<br />

■ Der <strong>in</strong>terreligiöse Dialog<br />

Der Dialog mit anderen Kulturen <strong>und</strong> Religionen gew<strong>in</strong>nt an<br />

Bedeutung. Die EKHN hat e<strong>in</strong>e hauptamtliche Stelle für e<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>terkulturellen Beauftragten <strong>und</strong> zusätzlich e<strong>in</strong>en Islam-<br />

Beauftragten.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus engagieren sich viele Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der weltweiten<br />

Ökumene: <strong>in</strong> der Erwachsenenbildung, bei entwicklungspolitischen<br />

Themen, <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen Partnerschaften oder mit<br />

materieller Hilfe bei konkreten Projekten.<br />

Die »Ökumene vor Ort« – die Zusammenarbeit mit den<br />

katholischen oder freikirchlichen Geme<strong>in</strong>den – ist heute vielerorts<br />

e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit.<br />

Die EKHN pflegt Partnerschaften mit <strong>Kirche</strong>n <strong>in</strong><br />

Korea, Indonesien, Indien, Südafrika, Ghana, Tansania, Namibia,<br />

Polen, Tschechien, Italien<br />

Die EKHN unterstützt die Projekte<br />

■ der Hilfsaktion »Brot für die Welt«<br />

■ der Hilfsaktion »Hoffnung für Osteuropa«<br />

■ des <strong>Evangelische</strong>n Entwicklungsdienstes (EED)<br />

■ der Aktion »<strong>Kirche</strong>n helfen <strong>Kirche</strong>n«<br />

■ der Aktionsgeme<strong>in</strong>schaft »Dienst für den Frieden« (AGDF)<br />

Die EKHN ist Mitglied<br />

■ im ökumenischen Rat der <strong>Kirche</strong>n<br />

■ <strong>in</strong> der Konferenz der europäischen <strong>Kirche</strong>n (KEK)<br />

■ <strong>in</strong> der Leuenberger <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>schaft<br />

■ <strong>in</strong> der Arnoldsha<strong>in</strong>er Konferenz<br />

■ <strong>in</strong> der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft christlicher <strong>Kirche</strong>n (ACK)<br />

■ im <strong>Evangelische</strong>n Missionswerk Südwestdeutschland (EMS)<br />

■ <strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>igten <strong>Evangelische</strong>n Mission (VEM)<br />

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