Jahresbericht 2000-01 - Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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P E R S O N A L S T A T I S T I K Erfasst sind hier alle Personen, die mit mindestens einer halben Stelle fest angestellt sind – ohne Auszubildende und Praktikanten. Statistik 2000 Anzahl Erzieher/-innen 4.214 Pfarrer/-innen und Kirchenbeamte/-innen 2.171 Sekretariat/Sachbearbeitung 1.614 Krankenpflege 1.413 Gemeinde-/Sozialpädagogik 404 Reinigungskräfte 398 Hauswirtschaft 354 Küster/-innen und Hausmeister/-innen 304 Kirchenmusik 150 Übrige 595 Gesamt 11.617 Küster/-innen und Hausmeister/-innen Kirchenmusik Hauswirtschaft Reinigungskräfte Übrige Gemeinde-/ Sozialpädagogik Pfarrer/-innen und Kirchenbeamte/-innen Krankenpflege Erzieher/ -innen Sekretariat/ Sachbearbeitung 34
»Meine Power habe ich bekommen, als ich noch als Vermessungstechnikerin gearbeitet habe«, berichtet die Gemeindesekretärin der Evangelischen Kirchengemeinde in Eppstein-Bremthal im Taunus, »daher kann ich auch mit Zahlen umgehen. Ich bin nicht pingelig, aber korrekt.« Ein gutes Team Marianne Tovar-Tremel, Gemeindesekretärin in Eppstein-Bremthal Wie so viele Frauen hat sie ihren Beruf für die Familie aufgegeben, wollte aber nach zehnjährigem Hausfrauendasein wieder arbeiten. »Es ist sehr schwer, als Hausfrau wieder in die Arbeitswelt zurückzukehren«, weiß die 52-Jährige. Einen Halbtagsjob als Vermessungstechnikerin fand sie nicht mehr, deshalb absolvierte sie beim Arbeitsamt eine Umschulung zur Stenosekretärin. Ihr Mann, der bei der Evangelischen Kirche arbeitet, gab ihr den Tipp, sich bei der Geschäftsstelle der EKHN zur Vorbereitung des Kirchentages 1987 in Frankfurt zu bewerben. Dort lernte sie den Pfarrer Moritz Mittag kennen. Der fragte sie nach dem Kirchentag, ob sie weiter mit ihm zusammenarbeiten wolle, als seine Gemeindesekretärin. »Da war ich erst einmal vorsichtig«, bekennt die Mutter zweier Kinder. Sie willigte trotzdem ein, setzte sich jedoch eine Frist von drei Jahren. Das ist nun mehr als zehn Jahre her und sie ist aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Als Mensch reagieren »Wir sind ein gutes Team, der Pfarrer und ich«, betont Marianne Tovar-Tremel, »ich habe meinen Bereich und er seinen.« Niemals würde sie sich seelsorgerliche Beratung anmaßen – »aber manchmal bleibt einem nichts anderes übrig«, erzählt sie. Wenn jemand anruft mit einem Problem, dann »lege ich natürlich nicht den Hörer auf, sondern reagiere als Mensch.« Als Vermessungstechnikerin sei sie eher kirchenfern gewesen. Durch ihre Arbeit in der Gemeinde habe sie sich aber viel mit christlicher Tradition auseinander gesetzt, »das hat mich der Kirche näher gebracht«. Einmal kam ein Obdachloser ins Gemeindebüro, der wollte ins Krankenhaus gefahren werden. »Natürlich habe ich geholfen«, meint sie, »das hätte ich früher auch getan, aber nicht so bewusst.« »Ich sehe mich nicht als die Sekretärin des Pfarrers, ich habe meine eigenen Aufgaben«, grenzt sie sich ab. In der Gemeinde erledigt sie die komplette Organisation, wie zum Beispiel Buchhaltung, Abrechnung der sieben Jugendfreizeiten oder Koordination der Ehrenamtlichen. »Meine Arbeit ergibt sich häufig aus dem Lauf des Kirchenjahres« – und das können manchmal auch ganz profane Dinge sein. Wenn Ostern vor der Tür steht, dann kauft sie Freilandeier. Etwas Eigenes aufbauen So gut die Zusammenarbeit mit dem Pfarrer klappt, so rebellisch wehrt sie sich gegen formale Schwierigkeiten. »Wir sind eine moderne Gemeinde«, schmunzelt Marianne Tovar-Tremel, »das sieht man besonders am Personalschlüssel.« In der Gemeinde gibt es nur den Pfarrer und sie, seit kurzem gehört ein Zivildienstleistender dazu. Vor dreieinhalb Jahren ist das Gemeindehaus mit dem Gottesdienstraum fertig geworden. »Da bin ich manchmal nicht vor acht Uhr nach Hause gekommen«, sagt sie und bekennt, dass sie die Arbeit aus Überzeugung tut. Sie wollte sich etwas Eigenes aufbauen. Und weiß, dass die Ergebnisse ihrer Arbeit zuerst mit dem Pfarrer in Verbindung gebracht werden. Sie will sich nicht in den Vordergrund spielen, ist sich der Strukturen bewusst und kennt ihren Platz. »Ich bin hier, weil ich die Menschen gern habe.« 35
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