Magazin 199003

Rumänien -
Kooperation deutscher
Hilfsorganisationen
Sofortmaßnahmen in Millionenhöhe -
Helfer riskierten Leib und Leben
Als nach dem Sturz des rumänischen
Diktators Nicolae Ceaucescu am 22. Dezember
1989 die verheerende Notlage der
rumAnlschen Bevölkerung bekannt wurde,
lel1eten das Deu1sche Rote Kreuz
(DRK), der Arbeiter-Samariter-Bund
(ASB), die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH)
sowie der Malteser-Hilfsdienst (MHD)
umgehend SoforthIlfemaßnahmen ein.
Doch die unabhängig voneinander organisierten
Konvois mit medizinischen Hilfsgütern,
Lebensmitteln und Kleidung erreichten
nur in Ausnahmefällen ihr Ziel:
1 2 I BEVOLKERUNGSSCHUTZ ·MAOOIN 3190 I
Die blutigen Kämpfe zwischen der Ceaucescu-treuen
GeheimpolIzei . Securitate"
und Regimegegnern, die auch nach dem
Tod des Diktators weiter anhielten, machten
humanitare Hilfe fast unmöglich. Zu
groß war die Gefahr für die Angehörigen
der HIlfsorganisationen, In kämpferische
Auseinandersetzungen zu geraten. Erst
Anfang Januar dieses Jahres konnten die
HIlfsgüter ohne Schwierigkeiten Ins Land
transportiert werden. Doch eine fehlende
behördliche Organisation auf rumänischer
Seite verhinderte zuerst eine bedarfsorientierte
Verteilung der HIlfsgüter.
Dem wirkten die deutschen Hilfsorganisationen
Ihrerseits ab Mitte Januar entgegen.
Mit dem Entschluß zur Kooperation
bei der Rumänienhilfe, versuchten sie die
humanitäre Hilfe In allen Teilen Rumäniens
gleichmäßig und nach dem tatsächlichen
Bedarf orientiert zu gewährleisten.
Auch In Zukunft ist die rumänische Bevölkerung
auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen.
Die Meldungen, die von den Angehörigen
der Hilfsorganisationen aus dem ungarisch-