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Magazin 199003

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I...<br />

Die rumänische Bevölkerung ist glücklich über die humanitäre Hilfe aus dem Ausland.<br />

400 Tonnen Hilfsgüter im Wert von rund drei<br />

Millionen Mark. Aufgrund der Informationen<br />

über sehr hohe Verletztenzahlen in der Anfangsphase<br />

gab es in den Konvois eine starke<br />

medizinische Komponente, personell wie<br />

auch materiell. Der Einsatz dieser Kräfte<br />

wurde jedoch nicht nötig, da sich die gemeldeten<br />

hohen Verletztenzahlen vor Ort zum<br />

Glück nicht bewahrheiteten.<br />

Die Malteser erkundeten auf festgelegten<br />

Routen im Norden Rumäniens, was wo benötigt<br />

wird. Große Not fanden sie im mittleren<br />

Norden und Nordosten vor. Die von ihnen<br />

besuchten Kirchengemeinden waren teilweise<br />

in großer Angst vor Banden und Plünderern,<br />

die die Hilfslager stürmen könnten.<br />

Vom 22. Dezember 1989 bis Mitte Februar<br />

1990 haben 484 MHD-Helfer aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet mit 213 Fahrzeugen<br />

insgesamt 740 Tonnen Hilfsgüter nach Rumänien<br />

gebracht. Davon entfielen 234 Tonnen<br />

auf medizinische Hilfsgüter, 328 Tonnen<br />

auf Lebensmittel und 177 Tonnen auf Kleidung.<br />

Die Hilfsleistungen haben einen Gesamtwert<br />

von 8,6 Millionen Mark.<br />

Auch der ASB organisierte Anfang des<br />

Jahres weitere Hilfskonvois nach Rumänien.<br />

Von ASB-Ortsverbänden wurden Hilfsgüter<br />

gesammelt und nach Rumänien transportiert.<br />

In eigener Regie belieferten ASB-Ortsverbände<br />

rumänische Krankenhäuser und<br />

Gemeinden mit Lebensmitteln, Babynahrung,<br />

Kleidung, Spielzeug und Medikamenten.<br />

Das Internationale Komitee vom Roten<br />

Kreuz (IKRK) hatte die Sofortmaßnahmen für<br />

die Notversorgung der Zivilbevölkerung in<br />

Rumänien bereits Ende Dezember wesentlich<br />

reduziert. Allerdings wurden immer wieder<br />

Hilfsangebote und die Lieferungen verschiedenster<br />

Hilfsgüter vom IKAK in Zusammenarbeit<br />

mit dem Rumänischen Roten Keuz<br />

angenommen und an Sozial- und Gesundheitseinrichtungen<br />

in Rumänien weitervermitteij.<br />

Da Ende Januar eine Konfliktlage und<br />

damit die Zuständigkeit des IKAK nicht mehr<br />

gegeben war, übernahm die Liga der Rotkreuz-<br />

und Halbmondgesellschaften ab dem<br />

1. Februar die Federführung in der Koordinierung<br />

der Rumänienhilfe im Internationalen<br />

Roten Kreuz.<br />

Bis zum 21 . Januar wurden mehr als 7000<br />

Tonnen Hilfsgüter (ohne Medikamente) vom<br />

IKAK in Rumänien an die verschiedenen<br />

Stellen weitergeleitet. Ihr Gesamtwert beträgt<br />

etwa 29 Millionen Schweizer Franken.<br />

Die Schätzungen über den Gesamtumfang<br />

internationaler Hilfsmaßnahmen belaufen<br />

sich auf rund 47000 Tonnen Hilfsgüter.<br />

Verteilungsschwierigkeiten<br />

Zielsetzung der Hilfe durch die verschiedenen<br />

Hilfsorganisationen war es, die Hilfsgüter<br />

dorthin zu liefern, wo sie am nötigsten<br />

gebraucht oder gezielt angefordert wurden.<br />

So sollte vermieden werden, daß sich die<br />

Hilfsgüter einerseits in Hallen stapeln und<br />

andernorts völlig fehlen. Doch es gelang den<br />

Verantwortlichen in Rumänien anfangs nicht,<br />

die angelieferten Güter gerecht zu verteilen.<br />

Als hinderlich erwiesen sich oft .Kaderfiguren"<br />

aus der Ceaucescu-Zeit, die etwa in<br />

Krankenhäusern die Verwaltung noch unter<br />

sich hatten. Die Folge waren in den Medien<br />

Bilder von vollgestopften Lagern, die den<br />

Eindruck vermittelten, als sei alles im Überfluß<br />

vohanden. Aufgrund einer weitgehend<br />

fehlenden Koordination durch die rumänischen<br />

Behörden kam es immer wieder vor,<br />

daß die Hilfsorganisationen mit ihren Hilfslieferungen<br />

am gleichen Zielort ankamen. So<br />

zum Beispiel trafen im Klausenburger Rathaus<br />

verblüffte Malteser aus Köln auf einen<br />

Trupp des Roten Kreuzes, der ebenfalls aus<br />

der Domstadt kam. Auch Malteser aus Österreich<br />

hatten ihr Hauptquartier in Klausenburg<br />

aufgeschlagen. Als es immer öfter zu derartigen<br />

Zwischenfällen kam, wurden die ersten<br />

Forderungen nach Kooperation zwischen den<br />

Hilfsorganisationen laut.<br />

Koordinierte Rumänienhilfe<br />

In einem Koordinationsgespräch mit den<br />

an der Rumänienhilfe beteiligten deutschen<br />

Hilfsorganisationen wurden bestimmte Gebiete<br />

in Rumänien den jeweiligen Organisationen<br />

.zugeteilt". Diese werden die Hilfsorganisationen<br />

auch in Zukunft weiter unter-<br />

ISEVOLKERUNGSSCHUTZ-MAGAZIN 3190115

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