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Magazin 199003

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Neben medizinischem Gerät und Medikamenten ..•<br />

... werden vor aUen Dingen L.ebensmitt~ und wanne Kleidung benötigt<br />

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: Pfe = "=Of) (Foto: factum)<br />

rumänischen Grenzgebiet und Rumänien<br />

selbst in den bundesdeutschen Einsatzzentralen<br />

eingingen, erinnerten an schwerste<br />

Einsätze in Kriegsgebieten. So zum Beispiel<br />

war die Delegation des Intemationalen Roten<br />

Kreuzes, die knapp elf Stunden nach dem<br />

Sturz des Ceaucescu-Regimes auf dem Flughafen<br />

von Bukarest eintraf, über zwei Tage<br />

lang am Flughafen blockiert. Auf dem Flughafen<br />

selbst schützten sie Hunderte von<br />

Zivilisten vor den Angriffen der .Securitate"<br />

und ermöglichten so eine erste Versorgung<br />

von Verwundeten. Heiligabend 1989 konnten<br />

die Krankenhäuser in Timisoara und Arad<br />

vom DRK mit Arzneimitteln und medizinischem<br />

Bedarfsmaterial zur Behandlung der<br />

Verletzten des Volksaufstandes in Rumänien<br />

versorgt werden. Die DRK-Soforthilfe wurde<br />

bis Jahresende kontinuierlich fortgesetzt und<br />

hatte Ende Januar 1990 die Neun-Millionen­<br />

Mark-Grenze überschritten. Vorwiegend<br />

wurden Medikamente, Krankenhausbedarfsartikel,<br />

medizinisches Gerät, aber auch Kindemahrung,<br />

Lebensmittel und Kleidung per<br />

Flugzeug nach Bukarest oder per Lkw ins<br />

Land transportiert und durch Rotkreuzhelfer<br />

direkt an die rumänischen KontaktsteIlen<br />

ausgeliefert. An der Finanzierung der Soforthilfe<br />

hatten sich das Auswärtige Amt und die<br />

EG mit Sachleistungen und Finanzmitteln<br />

beteiligt.<br />

Auch der ASB reagierte spontan und sandte<br />

direkt nach den ersten Meldungen in den<br />

Medien seine Hilfslieferungen in das Krisengebiet.<br />

Rund 20 Stunden war die Rettungseinheit<br />

mit insgesamt 8,5 Tonnen Hilfsgütem<br />

im Wert von rund 180000 Mark unterwegs,<br />

um die Strecke bis zur ungarisch-rumänischen<br />

Grenze zu bewä~igen. Gestartet war<br />

man mit acht ASB-Lastwagen in Barsinghausen<br />

bei Hannover. In Süddeutsch land waren<br />

dann Lastwagen aus Mannheim und Nümberg<br />

hinzugekommen.<br />

Geplant war, die mitgebrachten Medikamente<br />

in die westrumänische Stadt Temesvar<br />

zu liefem. Doch 48 Kilometer hinter der<br />

rumänischen Grenze in Arad kam für den<br />

Tansport der Hilfsgüter zunächst das Ende.<br />

Berichte über Angriffe aus Hubschraubem<br />

auf Zivilisten hielten die ASB-Helfer von der<br />

Weiterfahrt ab. Die rumänische Bevölkerung<br />

wamte die Samariter vor der Fortsetzung des<br />

Soforthilfeeinsatzh da immer wieder mit<br />

Angriffen der .Securitate" gerechnet werden<br />

mußte.<br />

Kurz vor Arad erhielt der Hilfsgüterzug des<br />

ASB dann offiziellen Schutz von rumänischen<br />

Streitkräften. Zwei gepanzerte Fahrzeuge<br />

begleiteten die Lastkraftwagen der Samariter<br />

und leiteten sie zu einem Krankenhaus in<br />

Arad, auf das zuvor Einheiten der Geheimpolizei<br />

des Diktator-Regimes einen Angriff geführt<br />

hatten. Die Hilfsgüter (Infusionslösungen<br />

und -besteck, Schmerzmittel, Antibiotika,<br />

Wolldecken sowie medizinisches Gerät<br />

zur Erslversorgung von Verletzten) wurden<br />

von der Armee bewacht und zuerst in einem<br />

Kühlhaus des Schlachthofes von Arad untergestellt,<br />

wo ein Medikamenten-Lager errichtet<br />

wurde .• Die Versorgungslage ist katastrophal",<br />

so meldeten die Helfer der Einsatzzentrale<br />

in der Bundesrepublik.<br />

Unter der Leitung des ASB-Bundesverbandes<br />

wurde kurz vor Weihnachten ein zweiter<br />

Konvoi mit zehn Kranken-, Rettungs- und<br />

Notarztwagen sowie 25 Ärzten und Rettungssanitätem<br />

zusammengestem. Bereits am 25.<br />

Dezember 1989 konnte einem weiteren<br />

Krankenhaus in Arad Hilfe geleistet werden.<br />

I BEVOLKERUNGSSCHUTZ -MAGAZIN 3190 I 1 3 J

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