Magazin 199003
Magazin 199003
Magazin 199003
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Deuesches Roees Kreul +1<br />
Bundesministerin Dr. Wilms:<br />
,,Mehr denn je brauchen wir das<br />
ehrenamtliche Engagement"<br />
Feierstunde zur DRK-Wiedergründung vor vierzig Jahren<br />
Unmittelbar nach Ende des Zweiten<br />
Weltkrieges hatte das Rote Kreuz seine<br />
Arbeit Im beseIlIen DeulSChland<br />
wieder aufgenommen und sah sich vor<br />
gewaltige Aufgaben gestellt. Es galt,<br />
Hilfen für die deulSChen Kriegsgefangenen<br />
im In- und Ausland zu organisieren,<br />
bei Tmnsport, Ersthilfe und<br />
Eingliederung von mehr als zehn Millionen<br />
Aüchtlingen und Heima,,'ertriebenen<br />
mllluwirken sowie Aufbau<br />
und Tätigkeit des Suchdienstes durchzuführen.<br />
Das waren jene Aufgaben,<br />
die das Rote Kreuz in seinen Landesveroänden<br />
fonnte, Was jedoch fehlte,<br />
war die Zusammenfassung dieser regionalen<br />
Aktivitäten in einer organisierten<br />
Spllze.<br />
ach langen vorbereitenden Arbeiten<br />
stimmten am 4, Februar 1950 auf<br />
dem Rille~turz in Koblenz die Delegierten<br />
aller Landesveroände der Bunde<br />
republik und des Veroandes Deutscher<br />
MÜllemäuser vom Roten Kreuz<br />
der Grundung eIDes DeulSChen Roten<br />
Kreuzes in der Bundesrepublik zu und<br />
vembschiedeten eIDe Sallung, mit der<br />
die heute geltende in allen Grundfmgen<br />
übereinstimmt. Sie wählten das<br />
Präsidium (Dr. 0110 Geßler war der<br />
e~te Präsident) einer Organisation,<br />
die heute mit mehr als vier Millionen<br />
Mitgliedern Spltzenveroand der<br />
Freien Wohlfahrtspflege und die führende<br />
Hilfsorganisation in der Bundesrepublik<br />
mit weltweitem Ansehen ist.<br />
In einer Feie~tunde im Götres-Saal<br />
des "Hauses des katholischen LesevereIDs"<br />
in Koblenz gedachte das Deutsche<br />
Rote Kreuz am 4. Februar 1990<br />
des Tages seiner Wiedergrundung vor<br />
vierzig Jahren. In seiner Begrußung<br />
der rund 150 Gäste betonte DRK<br />
Vizepräsident Dr, Hartwig Schlegelberger,<br />
daß die Erinnerung daran kein<br />
nostalgisches Eintauchen sein sollte,<br />
vielmehr wolle man sich jenes Geistes<br />
erinnern, der seinerzeit Menschen getmgen<br />
und ermutigt habe, sich von der<br />
Vergangenheit zu lösen und den Entwurf<br />
einer neuen Satzung vorzulegen.<br />
Sie habe sich mit ihrer födemlen<br />
Struktur als so stark und bindend erwie".n,<br />
daß lellten Endes immer das<br />
Engagement und die Verantwonung<br />
vor dem Buchstaben gestanden habe.<br />
Der Bundesminister für innerdeutsche<br />
Beziehungen, Dorothee Wilms,<br />
vertrat die Bundesregierung bei der<br />
Feie~tunde und dankte auch im Namen<br />
des Bundeskanzle~ und der Bundesregierung<br />
den haupt- und ehrenamtlichen<br />
Helfern des DRK für die<br />
jüngsten eindrucksvollen Hilfsaktionen<br />
für die Aus- und Übe~iedler und<br />
deren Betreuung von der Aufnahme in<br />
den Durchgangslagern bis hin in die<br />
eigenen vier Wände. Fmu Wilms bezeichnete<br />
die 40jährige Geschichte des<br />
DeulSChen Roten Kreuzes als ein Abbild<br />
der Geschichte der Bundesrepublik<br />
DeulSChland, gleichsam als "eine<br />
Kulturgeschichte des Helfens in unserem<br />
Land" , Sie wies auf die zahlreichen<br />
Aufgaben hin, die sich das DRK<br />
im In- und Ausland stellt und bewältigt.<br />
,,Auch bei den vielfältigen Aufgaben<br />
des BevölkerungsschUlzes, sei es<br />
im Sanitätsdienst, im Katastrophenoder<br />
im Zivilschutz, haben Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des DeulSChen<br />
Roten Kreuzes hervorragende Arbeit<br />
geleistet und sind durch ihr uneigennütziges<br />
Wirken y,ohl Jedem Bürger<br />
ein Begriff. Die Bürger spüren: Wer<br />
Opfer eines Unglücks wird, wird nicht<br />
alleingelassen, Die VeMter des Staates,<br />
von Bund, Land und Gemeinden<br />
wissen um den unschällbaren Wert<br />
dieses Engagements". sagte Fmu<br />
Wilms und betonte die Wichtigkeit der<br />
ehrenamtlichen Hilfe: "Mehr denn je<br />
bmuchen wir das ehrenamtliche Engagement.<br />
Ohne das segensreiche Wirken<br />
ehrenamtlicher Helfer könnten<br />
viele Leistungen, die notwendig sind,<br />
die aber der Staat allein gar nicht<br />
e!bringen kann, nicht verwirklicht<br />
.. erden; unsere Ge;ellschaft wäre ärmer<br />
und kälter - oder um es mit<br />
Thendor Heuss zu formulieren, vom<br />
Ehrenamt lebt die Demokmtie."<br />
H~t F. Hamborg<br />
Zwischenbilanz der<br />
DRK-Hilfe für das<br />
DDR-Gesundheitswesen<br />
Daß es Engpässe in der Versorgung<br />
von Krankenhäusern in der DDR gab,<br />
war in der Bundesrepublik durch zahlreiche<br />
Einzelberichte von übergesiedelten<br />
Änten bekannt, der konkrete<br />
Umfang offenbarte sich Jedoch mt im<br />
ovember vorigen Jahres, Aufgrund<br />
der prekären Lage wurden von den<br />
Expenen beider deulSCher Rotkreuzgesellschaften<br />
bereits Mine Dezember<br />
Abspracben getroffen, die das Deutsche<br />
Rote Kreuz in der Bundesrepublik<br />
in die Lage ve~tzten, mit finan-<br />
zieller Unte~lÜtzung der Bundesregierung<br />
e~te Maßnahmen eines umfangreichen<br />
Unte~tützungsprogramms<br />
einzuleiten und durchzuführen.<br />
Im Dezember 1989 und Januar 1990<br />
wurden 100 sog. Krankenhausversorgungssätze<br />
an 86 vom DRK der DDR<br />
benannte Krankenhäuser geliefert. Sie<br />
enthalten u. a. Einweg'prillen und<br />
-kanülen, Tmnsfusions- und Infusionsgeräte,<br />
Katheter, Skalpellklingen.<br />
OP-Handschuhe. Naht- und Verbandmaterialien<br />
im Wen von je rund<br />
5500, - DM. Die Anlieferung übernahm<br />
das DRK mit eigenen Fahrzeugen<br />
und Personal direkt an die 86<br />
Krankenhäuser in zwölf von vierzehn<br />
DDR-Bezirken, Der Inhalt der Versor-<br />
Zur Entlastung des Krankenlransportwesens roUen die ersten zehn VW<br />
BusSE: in Richtung DDR.<br />
(Foto: Zimmermann)<br />
50 IBEVOlKERUNGSSCHUTZ-MAtWlN 31901