Magazin 199003

Bunclesyerbancllür den SelbseschuCI
Neues Konzept für die
Fachlehrer-Fortbildung beim BVS
Eimveisung der Lehrer der BVS-Schulen - Neukonzeption der Fortbildung auf dem Prüfstand
Der Bundesverband rur den Selbstschutz
(BVS) hat die gesetzliche Aufgabe.
die Bevölkerong über den
Selbstschutz zu informieren. Zum
Selbstschutz gehören alle Maßnahmen.
die der einzelne ergreifen kann,
um mit Not- und UnglücksfalIen oder
vergleichh.'nen kritischen SilLl3lionen
fenig zu ~erden; hierzu gehören Vorsorge
und Eigenhilfe.
Um sowohl die hauptamtlichen Mitarbeiter
wie auch die ehrenamtlichen
Helfer des BVS auf diese Aufgabe
vorzubereiten, bietet man eine umfassende
verbands interne Ausbildung an.
Diese glieden sich grob in runf Fachlehren;tufen:
Fachlehrer I - Selbstschutz-Unterrichtung
und Beratung;
Fachlehrer 11 - Brandschutzdienst:
Fachlehrer III - Bergungs- und Sanitätsdienst:
Fachlehrer IV - Waffenwirkungen
und Sehutzmöglichkeiten;
Fachlehrer V - Öffentlichkeitsarbeit.
Im Dezember des vergangenen Jahres
wurden in der BVS-Schule BirlenfeldlRheinland-pfalz
die Lehrkräfte
der Schulen des BVS sowie die Fachgebietsleiter
.,Ausbildung" der BVS­
Landesstellen, beziehungsweise deren
Verneter, in die DurchfUhrong der
neukonzipienen Fonbildung der Fachlehrer
I bis III eingewiesen. Dem vorangegangenen
war im Herbst die Einweisung
der Lehrkräfte der BVS-Bundesschule
in die neukonzipiene Fonbildung
der Fachlehrer IV. In "Probeläufen"
soll sich diese umfangreiche
Umgestaltung der Fachlehrer-Fonbildung
künftig in der Praxis bewähren.
Dabei handelt es sich sozusagen um
einen Vorgriff, da die BVS-Dienstvorschrift
r. I aus dem Jahre 1980,
"Ausbildung von Mitarbeitern des
Bundesverbandes rur den Selbstschutz",
die zur Zeit in einem Arbeitskreis
neu erarbeitet wird, nicht nur die
Fonbildung der Fachlehrer, sondern
auch deren Ausbildung regeln soll.
Eine rur die Zukunft zielgruppenorientiene
Fonbildung rur DienststellenleiterlFachbearbeiter.
Mitarbeiter der
Verstärkte Teilnehmerorientierung sicht im Miuclpunkt der ncukonzipier.
Icn Fachlehrer-Fortbi ldung.
"Fahrbaren Aufklärungs- und Ausbildungsstellen
(FAASten)" sowie der
Helfer des BVS ist ebenso Merkmal
der Neukonzeption wie die Lernerfolgskontrolle
am Ende einer jeden
Fonbildungsveranstaltung sowie der
Einsatz von Videospots als Unterrichtshilfsmiuel.
Im Oktober 1989
wurde die Neukonzeption bei einer
Fonbildungsveranstallung rur Fachlehrer
IV en;tmals erprobt.
Die bisherige Fonbildung dcr Fachlehrer
I (Selbstschutz-Unterrichtung
und -Beratung), 11 (Brandschutzdienst),
1Jl (Bergungs- und Sanitätsdienst)
sowie IV (Waffenwirkungen
und Schutzmöglichkeiten) fand in der
Vergangenheit zunehmend Kritik. So
zum Beispiel in bezug auf die bisher
dreijährigen Abstände, in denen diese
Fonbildungs-Veranstallungen staufanden
und durch deren Besuch eine
Berechtigung zum weiteren DurchfUhren
von Lehrgängen gewährleistet
war. Sowohl Dienststellenleiter/Fachbearbeiter,
FAASt-Mitarbeiter und
Helfer des BVS, die solche Fonbildungs-Veranstallungen
bisher gemeinsam
besuchten, wünschten sich
eine auf ihre speziellen Aufgaben abgestellte
Fonbildung sowie am Bedarf
zeitlich orientiene Fonbildungs-Veranstaltungen.
Durch diese bisher fehlende
Zielgroppen- wie auch Bedarfsorientierong
der Fonbildung war ein
Motivationsriickgang der Teilnehmer
zu erkennen. Die Verantwonlichen in
der BundeshauptsteIle entschlossen
sich, dem mit einem neuen Konzept
fUr die Fachlehrer-Fonbildung entgegenzuwirken.
Zunächst einmal emellte das Referat
,,Ausbildung und Vorschriften" in
einer Arbeitstagung gemeinsam mit
den BVS-Schulen eine umfassende
Analyse der bisherigen Aus- und Fonbildung
im BVS. Neue Wege mußten
gefunden werden, um die Fachlehrer
I-IV auf die heutigen Anforderongen
ihrer speziellen Ausbildungstätigkeiten
in der Bevölkerong vorzubereiten.
Auch gall es sicherzustellen, daß das
verminelte Fachwissen von den Fachlehrern
rur die Bevölkerong ven;tändlieh
umgesetzt und die Motivation der
Teilnehmer an Fonbildungs-Veranstallungen
gesteigen wird. Eine zielgroppenorientiene
sachliche Fonbildung,
die unterschiedliche Kenntnisse
und Einsatzerfahrong beriicksichtigt.
mit Lernerfolgskontrollen und einbezogener
rhetorischer Schulung der
Lehrgangsteilnehmer unter Einsatz
Ion Videospots sollen dies in Zukunft
gewährleisten.
Zielgruppenorientierte
Fortbildung
En;ter Schriu in Richtung effektive
Fonbildung ist die Aufteilung der
Teilnehmer an themengleichen Fonbildungs-
Veranstallungen in bestimmte
Zielgroppen. Zum einen rur DienststellenleiterlFachbearbeiter,
bei deren
Fonbildung gezielt auf die Probleme
der von ihnen durchzuruhrenden Beobachtung
der Arbeit ihrer Mitarbeiter
eingegangen lIerden soll. Zum anderen
rur die Mitarbeiter der FAASten,
deren Einsatzpr.uis optirnien werden
soll. Eine driue Groppe bilden die
Helfer des BVS. Sie sollen durch die
Fonbildung auch in jenen Bereichen
auf den neuesten Stand gebracht werden,
die nicht zu ihrer täglichen Einsatzpr.uis
zählen.
Doch schon währcnd dcr Entstehung
dieser Neukonzeption stieß die
Einteilung in drei Fonbildungs-Groppen
bei den Helfern des BVS auf
Kritik. Skeptiker sehen in dieser Einteilung
die En~tehung eines "Drei­
Klassen-Systems". Fühllen sich die
Ehrenamtlichen bisher gleichberechtigt
mit DienststellenleitemIFachbearbeitern
und den Mitarbeitern der
FAASten, so sehen sich viele von
ihnen durch das neue Konzept als in
der Fonbildungsreihe hinten anstehend.
Sie beflirchten, daß ihre Fonbildung
auf diese Weise an Qualität verlieren
wird. Doch deranigen Einwänden
der Ehrenamtlichen treten die Verantwonlichen
in der BundeshauptsteIle
entschieden entgegen. Wie Heinrich
Gessen, Abteilungsleiter des Fachbe-
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