Magazin 199003
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So schälte sich die dntte Alternative<br />
heraus, die in der Satzung von 1950<br />
(sie stimmt mit der heUle geltenden<br />
Satzung in allen Grundfragen völlig<br />
überein) niedergelegt wurde. Sie ist<br />
von folgenden Prinzipien getragen:<br />
• Rein föderalistiseht SlrUktur. Der<br />
Bundesvernand als zentrale Spitze<br />
und die Landesvemände als Mitgliederverbande<br />
stehen sich gewissermaßen<br />
gleichwertig und gleichberechligt<br />
gegenüber.<br />
• Eine Besondemeit gilt für die Mitgliedsverbände<br />
. Neben den Landesvemänden<br />
ist der Vemand der<br />
Schwestemschaften des DeUischen<br />
ROien Kreuzes ein voll berechtigter<br />
Mllglieds,erband des DeUischen<br />
ROien Kreuzes.<br />
• Die Aufgabenwteilung ist so geregelt,<br />
daß die Landesvemände die<br />
meisten Aufgaben etfullen. Der<br />
BundesvertJand hat eigene Kompetenzen<br />
in der Mitwirkung beim<br />
Schutz der Zivilbevölkerung, bei<br />
der Hilfe für die Opfer bewaffneter<br />
Konflikte, beim Suchdienst und vor<br />
allem bei den Imemationalen Hilfsaktionen.<br />
Bei den Aufgaben, die die<br />
Landes· und KreisvertJände etful·<br />
len, hat er eine koordinierende<br />
Funklion.<br />
OrganisalionsslrUktur und Aufga·<br />
benverteilung haben sich voll be·<br />
währt. Was nun die Lenkungsorgane<br />
derneuen Bundesorganisation betrifft,<br />
so wurde neben dem VOI~tand (Präsidium)<br />
ein zweites Lenkungsorgan eingeführt,<br />
der Präsidialrat. Er hat die<br />
Aufgabe, das Präsidium zu beraten<br />
und in besonde~ wichligen und die<br />
Mitgliedsvemände betreffenden Angelegenheiten<br />
mitzuemscheiden.<br />
Frage: Es ging in Kohlenz im Jahr<br />
1950 doch nicht nur um die mganisatorische<br />
SlrUktur eines neuen Deut·<br />
schen Roten Kreuzes in der Bundesre·<br />
publik. Die Vergangenheit war noch<br />
jung.<br />
Antwort: Bei der Rückerinnerung<br />
an die Tagung auf dem Ritte~turz iSl<br />
mir noch eine Tatsache besonde~ gegenwärtig.<br />
Mindestens genau so wichlig<br />
wie die organisatorischen Überlegungen<br />
war die geistige Grundlegung<br />
der neuen Organisalion. Damals stand<br />
ja noch die unmittelbare Erinnerung an<br />
das Dritte Reich im Raum. Vielleicht<br />
ist nie so lief und ernsthaft um die<br />
geistigen Probleme des Roten Kreuzes<br />
gerungen worden, wie in jenen Jahren.<br />
Naturlieh waren auch die Wahlen<br />
ein wichliger Punkt. Präsident des da·<br />
mals sehr kleinen Präsidiums wurde<br />
der 75jährige ehemalige Reichsmini·<br />
ster Dr. Otto Geßler, der bereits als<br />
einstiger Reichskommisl3f für die<br />
freiwillige Krankenpflege sich Kenntnisse<br />
und Erfahrungen e",omen hatte.<br />
Vizepräsidenlin wurde die weitbekannte<br />
und unvergeBliche Gräfin Walde=,<br />
Vizepräsidenl Walter Bargatzky,<br />
dem das Deutsche Rote Kreuz so<br />
viel zu verdanken hat. Außer ihm lebt<br />
von den damaligen Präsidiumsmitglie·<br />
dem Dur noch Frau Dr. Ruth Auffer·<br />
mann aus Heidelberg.<br />
Etwas bleibt mir unverge8lich. Von<br />
den vielen Bundesvmammlungen des<br />
DRK, die ich miterlebt habe, verlief<br />
kaum eine so heiter, wie diese e~te im<br />
Jahr 1950. Wir waren einfach glücklich,<br />
daß uns dieses Werk gelungen<br />
war.<br />
Ho~t F. Hamborg<br />
DRK bringt<br />
NRW-Polenhilfe<br />
auf den Weg<br />
Staatssekretär Wolfgang C1ement,<br />
Chef der Düsseldorfer Staatskanzlei,<br />
und DRK-Generalsekretär Dr. Hermann<br />
Schmitz-Wenzel verabschiedeten<br />
die eßte Teillieferung von Spendengütern<br />
des Landes Nordmein·<br />
Westfalen für Polen, die am 2. Februar<br />
d. J. per Lkws In Richtung Warschau<br />
rollte. Es waren 3OO(xx) Einwegspritzen<br />
für zuckerkranke Kinder, 15O(xx)<br />
Paar OP·Handschuhe sowie über<br />
40000 Packungen glutenfreies Mehl<br />
für zöliakierkranke Kinder im Wert<br />
von 270(XX),- DM, die im Zemrallager<br />
des Deutschen ROien Kreuzes in<br />
Meckenhelm·Merl auf zwei Lastzüge<br />
des DRK und der polnischen Staatsspedition<br />
Poltrans verladen wurden.<br />
Mit der Abwicklung des nordmeinwestfälischen<br />
Hilfsprogramms für die<br />
notleidende polnische Bevölkerung<br />
wurde weitgehend das Generalsekretariat<br />
des Deutschen Roten Kreuzes<br />
betraut, das über langjährige Erfah·<br />
rungen in der Polenhilfe und Verteil·<br />
slrUkturen im Lande vetfugt. Den Gesamtwert<br />
der Hilfe Nordlhein-Westfalens<br />
hatte Ministerpräsidem Johannes<br />
Rau Ende letzten Jahres mit zehn Mil·<br />
lionen Mark angekündigt.<br />
Dr. Schmitz· Wenzel dankte der<br />
Landesregierung für ihr Vertrauen und<br />
sicherte zu, die Erfahrungen des DRK<br />
auch zukünftig in den DienSl der Polenhilfe<br />
des Landes Nordmein·Westfalen<br />
zu SIelIen.<br />
Staatssekretär Clemem verwies darauf,<br />
daß an den Gütern, die jetzt nach<br />
Polen geschickt würden, besondeß<br />
großer Mangel hemche. Diesem er<br />
Slen Tansport würden in Kürze weitere<br />
folgen, mit denen dringend benötigte<br />
Arzneimittel nach Polen geliefert werden.<br />
Er dankte allen beteiligten Unternehmen.<br />
die schnell die benÖligten<br />
Hilfsmittel bereitgestellt hätten und<br />
die mit großzügigen Spenden die Maß.<br />
nahmen des Landes ummtützten.<br />
Sein besonderer Dank galt den Hilfsorganisationen,<br />
die den Transport der<br />
Hilfsgüter nach Polen übernommen<br />
hätten. Ohne die Hilfe des Deutschen<br />
Roten Kreuzes und des Lazarus-Hilfs·<br />
"erkes seien die Hilfsmaßnahmen des<br />
Landes nicht möglich gewesen.<br />
Für die polnische Regierung bedankte<br />
sich der polnische Handelsrat<br />
Helmuth Aöth. Gerade die Ummtützung<br />
mit medizinischen Gebrauchsarlikeln<br />
und Medikarnemen sei wichtig<br />
für sein Land, da dieeigene Pharmaindustrie<br />
unteremwickelt sei und jährliche<br />
Importe im Wen von 300 bis 400<br />
Millionen Dollar nOIwendig seien.<br />
H o~t F. Hamborg<br />
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