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Magazin 199003

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der Antike ist unverändert erhalten<br />

geblieben: Man ist gewarnt!<br />

Unter sprachwissenschaftlichen<br />

Aspekten ein wohl interessanter Begriffsinhaltswechsel,<br />

wenn aus Schönheitsidealen<br />

mit der Zeit Abschrekkungssymbole<br />

werden; aber vielleicht<br />

hält es unsere Sprachfortbildung mit<br />

dem philosophischen Grundsatz von<br />

These und Antithese: Im Thesen-Begriffspaar<br />

Schönheit und Betörung<br />

steckt als Antithesen-Begriffspaar<br />

schon Gefahrlichkeit und Verderben<br />

drin? Wollte man noch weiter sinnieren,<br />

dann wären wohl letztlich weibiiehe<br />

Schönheit mit Gefiihrlichkeit und<br />

weibliche Betörung mit Verderben<br />

gleichsetzbar? - Was für ein Macho­<br />

Denken, antifeministisch, unpassend<br />

in unsere freidenkende Zeit, in der<br />

durch Verquotungen und emanzipatorische<br />

Befreiungen die Gleichheit vor<br />

dem Gesetz noch gleicher gemacht<br />

werden soll.<br />

Will man also die Sirenen nicht<br />

abschaffen - Forderungen danach sollen<br />

nicht nur aus Kreisen der Frauenbewegungen<br />

gestellt worden sein -, weil<br />

sie ja noch den wertneutralen Effekt<br />

der Warnung verkörpern, verbleibtlediglich<br />

die Möglichkeit. nach einer<br />

"Synthese" zu suchen, die alle Beteiligten<br />

vernihnlich stimmt.<br />

Synthese zwischen Gefahr und<br />

Nichtgefahr? Die Problemlösung<br />

müßte heißen: ungefährlich! Es<br />

stimmt, denn Warnung als solche ist<br />

ein begriffliches Neutrum, mit dem<br />

politisch jedem verkauft werden kann,<br />

daß es keine Gefahren mehr gibt,<br />

wenn die Sirenen heulen ... Oder?<br />

Präsident Dusch zeichnete<br />

verdiente Helfer aus<br />

Die Jahresabschlußfeier der Helfer<br />

des Warnarntes IX war erneut feierlicher<br />

Rahmen ftir die Ehrung verdienter<br />

Mitarbeiter in besonderer Funktion,<br />

die dem Warndienst über Jahrzehnte<br />

die Treue gehalten haben.<br />

Für 25 Jahre verdienstvolle Mitarbeit<br />

im Warndienst wurden Erwin<br />

Schmi« und Günter Hausmann ausge·<br />

zeichnet; Robert Bögelein und Peter<br />

Wenk ftir 20 Jahre.<br />

Für ihre 10jährige Mitarbeit im<br />

Warndienst wurden die Mitarbeiter in<br />

besonderer Funktion Karl Balk, Siegfried<br />

Seiß und Friedrich Birk geehrt.<br />

Präsident Dusch überreichte den Jubilaren<br />

die Ehrennadel des Warndienstes<br />

und eine Ehrenurkunde. In seiner<br />

Ansprache dankte er ftir die beispielhafte<br />

Pflichterfüllung und betonte, daß<br />

der Warndienst lrolZ der politischen<br />

Entwicklung auch weiterhin seinem<br />

Auftrag der Warnung der Bevölkerung<br />

vor Gefahren im Verteidigungsfall gerecht<br />

werden müsse. Daneben seien<br />

nun zusätzlich friedensmäBige Aufgaben<br />

nach dem Strahlenschutzvorrorgegesetz<br />

wahrzunehmen.<br />

Mit der raschen Modernisierung<br />

und dem zusätzlichen Ausbau des<br />

WD-Fernmeßsystems habe der Warndienst<br />

ftirdie Erfassung der Umweltradioaktivilät<br />

wichtige Pionierarbeit geleistet<br />

und sei damit der e~te funktionierende<br />

Teil eines integrierten Bund­<br />

Länder-Meßsystems. Das Meßstellennetz<br />

sei als Frühwarnsystem zur Bewältigung<br />

friedensmäßiger Katastrophen<br />

ftir die Zukunft unverziehtbar.<br />

Unser Foto zeigt Präsident Dusch<br />

(vierter von links) im Kreise der Geehrten.<br />

(Foto: Würkner)<br />

Dänischer Besuch im Wamamt I<br />

im Rahmen eines Gegenbesuchs<br />

beim THW-Landesverband Schleswig-Hoistein<br />

wurde das Warnamt I<br />

vom Generaldirektor des Zentralamtes<br />

ftir die Zivilverteidigung, Oie Forsting,<br />

ntit Mitarbeitern besucht.<br />

Das besondere Interesse der dänischen<br />

Gäste fand das Meß- und informationssystem<br />

des Warndienstes zur<br />

Teilüberwachung der Umweltradioaktivilät,<br />

und zwar zur großräumigen<br />

Ermi«lung der Gamma-Ortsdosisleistung.<br />

Generaldirektor Forsting (3. v.I.) bei der Begrüßung im Wamamll.<br />

(Foto: Beyer)<br />

I BEVOLKERUNGSSCHUll-MAGAZIN 3/90 I 49

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