Magazin 199003

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eichs bei der Bundeshauptstelle, erklärt_ ist das Ziel dieser Dreiteilung keinesfalls eine Diskriminierung der BVS-Helfer. Sie soll, im Gegenteil, eine effektive Hilfestellung ftir die Bewältigung Ihrer Aufgaben innemalb des BVS geben. So ist es seiner Meinung nach fur Ehrenamtliche gewinnbringender, wenn sIe bei der Fonbildung intenSIv auf ihre Fragen bezüglich der A1beit an der Basis eingehen können, als wenn sie, wie nach dem alten Konzept, stundenlang mit Pr0- blemen konfrontien werden, die beispielsweise die Dienststellenleiter bei der Fachaufsicht haben. Generell verspricht man sich beI der BundeshauptsteIle durth die neukonzipiene Fonbildung unter anderem die AuslVeitung des fachlichen Grundwissens, mehr Zeit ftir den Praxisbezug und eine qualitatIVe VertJesserung des An "endungswissens ohne quantitative AuslVeitung der Lehrgangsdauer. MotivatJonssteigenmg durch Mitwirkung Weiter ergaben sich im Zuge der Neukonzeption der Fonbildung Fragen, die Mitwirkung der Teilnehmer an deranigen Fonbildungs-Veranstaltungen betreffend. Wie zum Beispiel kann man sicher;tellen, daß eine aktive Beteiligung der Teilnehmer bei der Fonbildung stattfindet? Wie kann letztlich festgestellt werden. öb die Teilnehmer das erlangte Fachwissen auch nach außen hin lerständlich vermitteln können? Übereinstimmend entschied man sich ftir die Einftihrung einer Lernerfolgskontrolle am Ende einer jeden Fonbildungs-Veranstaltung. Dabei wird ausdriicklich darauf verwiesen, daß es sICh nicht um eine Prüfung handelt, da ein positives oder negatiles Ergebnis dieser Lemerfolgskontrollen weder rur den Haupt- noch rur den Ehrenamtlichen unmittelbare dienstrechtliehe oder sonstige einschneidende Konsequenzen flir die Tätigkeit innemalb des BVS hat. Auch jene Teilnehmer. die bei der Lemerfolgskontrolle in Form einer Interpretation des erlangten Fachwissens. ergänzt um Fach- und häufig vorkommende Verständnisfragen in der Lehrgangsarbeit, zum Abschluß der Fonbildungs- Veranstaltung nicht das Lehrgangsziel erreichen. können weitemin ihre Lehrgänge abhalten. Jedoch muß die Fonbildung innerhalb einer vorgegebenen Frist wiedemolt werden. Stellt sich allerdings auch dann der gewünschte Erfolg nicht ein, so kann in Erwägung gezogen werden. 6 IBEVOLKERUNGSSCHUTZ-MAGAZIN 31901 Größerer l.A'hrgangserfolg durch die richtige Um~cll u ng des f'ach" issens. den jeweiligen Mitarbeitern nochmals den Besuch eines themenspezifischen Fachlehrgangs vorzuschreiben. Die entsprechende Qualifikation als Fachlehrer bleibt davon unberiihn. Mit der Erfolgskontrolle erlangen die Teilnehmer eine emeute Bestätigung ihrer Berechtigung zur Durthflihrung von Lehrgängen. Von die>em System der Lernerfolgskontrollen erhofft man sich bei der BundeshauptsteIle. daß die einzelnen Mitarbeiter und Helfer die verschiedenen Themenbereiche der BVS-AIbeit in der Bevölkerung so präsentieren, wie es den jeweils neuesten Erfordernissen entsprich!. Doch die Einführung dieser Lernerfolgskontrollen stieß aufgrund mißverständlicher Auslegung auf Kritik bei den hauptamtlichen Mitarbeitern und Helfern des BVS. So beflirthten viele. die Erfolgskontrolle beziehe sich auch auf das Fachwissen des jeweiligen Fachlehrer-Lehrganges. und ein negatives Ergebnis bei der Lernerfolgskontrolle hätte den Entzug der Berechtigung zur Durthftihrung von Lehrgängen zur Folge. Doch hier legt man bei der BundeshauptsteIle Wen auf die Feststellung. daß sich die Erfolgskontrolle lediglich auf jenen Lehrstoff bezieht. der in der Fonbildung behandelt wird. Em Entzug der Berechtigung steht außer Frage. Doch die Lehrkr'dfte und Fachgebietsleiter, die in Birkenfeld an der Einweisung der neukonzipienen Fonbildung ftir die Fachlehrer 1-111 teilnahmen. formulienen Bedenken. Mit den Lernerfolgskontrollen selbst zeigten sie sich grundsätzlich einverstanden, machten aber den Einwand, daß es ftir sie keinen Sinn ergäbe, einem Mitarbeiter. der diese Lemerfolgskontrolle nicht zur Zufriedenheit abgelegt hat dennoch dIe weitere Ausbildungsberechtigung zu belassen. Immemin bestätige sich durch ein negatives Ergebnis eine unzulängliche Qualifikauon ftir die Anforderungen der Fachlehrertätigkeit. Referatsleiter Aschmann machte daraulltin deutlich. daß m der Fonbildung nur Schwerpunkte aus dem Wissens- und Einsatzspektrum behandelt werden und schon deshalb die Befahigung zum weiteren Einsatz nicht aberkannt werden soll oder kann. Notwendig sei viel mehr. die gezeigten Leistungsschwächen umgehend abzustellen. Weitere euheiten des überarbeiteten Fonblldungs-Konzeptes ist die Abschaffung der Durthftihrung von Fonbildungen in turnusmäßigen Abständen \'on drei Jahren . In Zukunft soll sich die Häufigkeit der Fonbildung,-Veranstaltungen am tatsächlichen FonbIldungsbedarf der BVS Mitarbeiter und Helfer orientieren. Neues Lehrmittel: Videospots Im Fonbildungslehrgang rur Fachlehrer I ist nach der Neukonzeption auch der Em"tz \'on VideospolS als Unterrichtshilfsmittel 'orge>ehen. Diese Spot, sollen den Teilnehmern Anleitungen dazu geben. wie das Fachwissen den Lehrgangsteilnehmern anhand der vorgegebenen lernziele methodisch und metorisch verständlich zu lermitteln ist. Wichtig ist, daß sich jeder BVS-Fachlehrer vor einem Lehrgang die Fragen stellt: Welche Ziele strebt der BVS mit diesem Lehrgang an? Welche Akzente setzt der BVS und wo sind die Schwerpunkte? Welche Rahmenbedingungen liegen lor (zum BeispIel welche Tellnehmerzulammensetzung), und haben diese eventuell Konsequenzen rur den Unterricht'! Wichtig ist auch ein gezielt auf die jeweilige Teilnehmergruppe abgestimmter Ein- und Ausstieg bezilglich der Thematik eInes Lehrgangs. So muß bereits bei Unterrichtsbeginn ein zielgruppenorientierter Bezug zu den Teilnehmern hergestellt werden. Der Schluß soll den Unterricht abrunden Wesentliches wird kurz zUlammengefaßt. Ausblikke und FOn>Ctzungsmöglichkeiten sollen die Teilnehmer motivieren. sich weiter zu engagieren. Die in der BundeshauptsteIle entwickelten Spots zeigen so"ohl zum Lehnonrag, dem Lehrgespr'Jch, als auch zur Einzeiausbildung der Teilnehmer ein Negativsowie ein Positiv-Beispiel. Diese Gegenüberstellung soll den Teilnehmern verdeutlichen, daß es im Unterricht auf die verständliche Vermittlung des Lehrstoffes dun:h möglichst freies Reden, klare Wonwahl. auf Motivation durth die aktive Einbeziehung der Teilnehmer im Sinne eines Unterrichtsgespr'Jches, auf den richtigen Einsatz der Hilfsmittel wie Oserhead Projektion (Folieneinsatz), Filmprojektion sowie Einsatz der Videospots ankommt. Ein Schwerpunkt wird in Zukunft auch die metorische Schulung der Fachlehrer >ein. Sprech- und Ausdruckstechnik. Blickkontakt wie die Körpermotorik (Haltung, Gestik , Mimik) sollen mit dem per zu einem Ge;amteindruck fUhren, der den BVS und >eine Aufgaben im besten Sinne repräsentien. Damit sich jeder Teilnehmer der Fachlehrer-Fonbildung I selbst auf diese Punkte hin überpriifen kann. wird die Erfolgskontrolle (Vonrag zu einem Themenpunkt mit darauf bezogener Beantwonung von Verständnisfragen) auf Video aufgezeichnet. Die Leistung eines jeden wird anschließend in der Teilnehmergruppe bewertet, um e'entuelle Schwachpunkte zu korrigieren. Zur Veranschaulichung des komplexen Themas ,.strahlenschutz" WIrd der neue Strahlenschutzfilm eingesetzt. In zwölf Einzelspots, zusätzlich durth Folien ergänzt. wird unter dem Titel.,Strahlenschutz im Selbstschutz" diese Thematik \'om Aufbau des Atoms über die Entstehung von Radioaktivität, Kernspaltung, Halbwenzeit, Siebener-Regel, Ionisation, Rei h weite von Strahlung, Zehntelwendikke, Meßgrößen und Einheiten der Strahlung, Dosis, Dosisleistung, Strahlenschädigung, genetische Schä-
digungen (Früh- und Spätschäden) bis hin zu Schutzmaßnahmen gegen Strahlenwirkung sowie Schutzmaßnahmen des einzelnen behandelt. Diese Spots sollen dem Fachlehrer I den Komplex "Strahlenschutz" optisch verdeutlichen und Fach- sowie Argumentationsgrundlagen an die Hand geben. Die Lehrkräfte beweneten bei ihrer Einweisung in Birkenfeld den Einsatz des Mediums Video als durchweg effektiv rur die Fonbildung. Jedoch warnten sie davor, das Niveau des Fachwissens der Fachlehrer I zu hoch zu schrauben, da ihnen die weiterfuhrenden Fachlehrgänge noch fehlen. "Es ist uns durchaus klar", so Referatsleiter Kun Aschmann, "daß wir die Anforderungen an das Fachwissen der Fachlehrer I wegen der ihnen fehlenden ABC-Fachlehrgänge nicht zu hoch ansetzen dürfen. Geforden wird nur das, was aufgrund der besuchten Lehrgänge vorausgesetzt werden kann." Neue Einheit: Fortbildung der Fachlehrer 111111 Die Lerninhalte der Fachlehrer 11 (Brandschutz) und III (Bergung) werden künftig in der Fonbildung zusammengelegt. Sie glieden sich daher fonan in die Anwendung der Feinlernziele "Brandschutzstaffel" und "Bergungsstaffel", die Handhabung der AusstaUung der Brandschutz- und Bergungsstaffel sowie Leitung einer Übung. Hinzu kommen Unfallvorsorge und Maßnahmen des Selbstschut- Nach langjähriger Partnerschaft zwischen Feuerwehr und BVS ging jetzt der Leiter der Feuerwehr Bremen, Jörn Braun, in den Ruhestand. Braun bedankte sich anläßlich seiner Feierstunde vor rund 120 Venretern des öffentlichen Lebens rur die gute Zusammenarbeit. Seit vielen Jahren werden Betriebe und Behörden im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes von der Feuerwehr beraten und zur Ausbildung des Personals dann an den BVS verwiesen. Damit wird sowohl die Feuerwehr entlastet, als auch eine schnellere Zuzes in Arbeitsstätten zur Gefahrenabwehr unter Einbeziehung der Anwendung von Feuerlöschern und dem Einsatz von Löschmitteln. Vomagsübungen beziehungsweise Lehrunterricht bilden die abschließende Lernerfolgskontrolle. Gravierendes Merkmal der neukonzipienen Fonbildung der Fachlehrer IIIIll ist wie bei der Fonbildung fUrdie Fachlehrer I der Einsatz audio-visueller Hilfsmiuel. So werden die Übungen der Teilnehmer zu einzelnen Themenschwerpunkten, die im Lehrgespräch erarbeitet wurden. auf Video aufgezeichnet und anschließend sowohl von der Teilnehmergruppe wie auch von der Lehrkraft bewenet. Am Ende der Fonbildungs-Veranstaltung steht auch hier die Lemerfolgskontrolle. Dabei sollen die Teilnehmer einen Abschnitt aus gemein. sam in Arbeitsgruppen vorbereiteten Lehrproben (Lehrgespräch beziehungsweise Einzelausbildung) vonragen und Fragen zum Inhalt des lehrstoffes beantwonen. Von dieser Lernerfolgskontrolle erfolgt ebenfalls eine Video-Aufzeichnung, die zunächst in der Gruppe und abschließend von der Lehrkraft nach den Kriterien: Vorttagstechnik und -methodik, fachliche Aussagen sowie Gesamteindruck bewenet wird. Neukonzipierte Fortbildung auf dem Prüfstand Während rur die neukonzipiene Fortbildung der Fachlehrer I sowie 111 IU eine praktische Erprobung noch aussteht, fand vom 15. bis 19. Januar deren gingen alle Teilnehmer positiv 1990 an der BVS-Schule Birkenfeld aus der Lernerfolgskonttolle hervor. der zweite Erprobungsdurchgang rur die Fortbildung der Fachlehrer IV Die Vonragsübungen mit anschließenden (Themenschwerpunkt: Strahlenschutz) Verständnisfragen wurden statt. Nach der Premiere im Herbst 1989 an der BVS-Bundesschule Ahrweiler haUe man einige Modifizierungen an der Fortbildung rur Fachlehrer IV vorgenommen. So die Erweiterung der Unterrichtshilfsmittel um das Video-Band, welches sich mit der rhetorisch-methodischen Umsetzung des Fachwissens beschäftigt und die richtige Vorgehensweise anhand von Positiv- und Negativ-Beispielen vermiuelt. Es handelt sich dabei um auch bei dieser Fonbildungs- Veranstaltung aufgezeichnet und erst im Teilnehmerkreis wie dann von den Lehrkräften bewertet. Während der Lehrvonrag zum Thema Strahlenschutz mit Unterstützung der entsprechenden Begleitfolien von allen Teilnehmern zur Zufriedenheit der Verantwortlichen abgelegt wurde, ergaben sich Probleme bei der Beantwortung von politisch motivierten Verständnisfragen zur Selbstschutzproblematik. das gleiche Video-Band, das künftig auch den Teilnehmern der Fortbildungs- Veranstaltung rur Fachlehrer I gezeigt werden soll. Ergänzt wurde die Fonbildungs-Veranstaltung der Fachlehrer IV auch um Begleitfolien zum neu erarbeiteten Strahlenschutzfilm Hieraus resultiert die verstärkte Forderung des BVS an seine Haupt- und Ehrenamtlichen, sich künftig mehr über aktuelle politische Zusammenhänge und EntwiCklungen zu informierenschutz", "Strahlenschutz im Selbst der ebenfalls den Teilnehmern der Fonbildungs-Veranstaltungen rur Fachlehrer I gezeigt werden soll. Der Einsatz der Unterrichtshilfsmittel Film und Video wurde gegen Ende des zweiten Erprobungsdurchgangs von den Teilnehmern als sinnvoll und "Es ist uns durch diesen zweiten Erprobungsdurchgang gelungen, viele Voruneile bei unseren Mitarbeitern abzubauen. Die Fortbildungs-Teilnehmer haben selbst erfahren können, daß wir keinerlei Forderungen aufstellen, die sie nicht erfullen könnten", zeigte sich Referatsleiter Kurt Aschmann zufrieden. hilfreich rur die abschließende Lernerfolgskonttolle beuneilt. Diese Lernerfolgskontrolle bestätigte den Verantwonlichen denn auch, daß sie den richtigen Weg eingeschlagen haben. Zum einen waren die Teilnehmer durchweg besser auf die Fonbildungs Veranstaltung vorbereitet und zum an- - sm - Ntlcll,icllfen tlUS'temen Bremen Verabschiedung in Bremen (v. links): Jörn Braun, ßVS·Landesslcllenlciter Singe ... und Ger! Döh lc. (Foto: WoUemath) ruhrung ZU Ausbildungsveranstaltungen gewährleistet. Dem BVS werden durch die Brandschutzausbildung Wege zur weiteren Werbung eröffnet. Nachfolger im Amt wird der bisherige Venreter Branddirektor Gen Döhle, der gegenüber dem Leiter der BVS-Landesstelle Bremen eine weitere kontinuierliche gute Zusammenarbeit zusagte. • BVS-Mitarbeiter Werner Müller hat sein 25jähriges Dienstjubiläum in großer Gesellschaft feiern können. Er begann 1964 beim Senator CUr Inneres in Bremen und war als Kraftfahrer und Ausbilder an der KatS-Schule Bremen I BEVOLKERUNGSSCHUTZ -MAIWIN 3/90 I 37
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