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transport und logistik - Deutsch-Baltische Handelskammer in ...

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Polen<br />

Der Transport über die Straße nimmt auch aufgr<strong>und</strong> des fortschreitenden Ausbaus des Autobahn<strong>und</strong><br />

Schnellstraßennetzes zu. Im Jahr 2012 kamen mit 716 km r<strong>und</strong> drei Mal so viele Straßenverb<strong>in</strong>dungen<br />

h<strong>in</strong>zu wie <strong>in</strong> jedem der Vorjahre. Die West-Ost-Autobahn von Berl<strong>in</strong> nach Warschau ist fertiggestellt,<br />

führt aber noch nicht weiter nach Belarus. Die südliche Ost-West-Trasse führt über Niederschlesien<br />

<strong>und</strong> Oberschlesien nach Krakow (Krakau), nicht jedoch weiter <strong>in</strong> die Ukra<strong>in</strong>e. Die<br />

Nord-Süd-Verb<strong>in</strong>dung von der Ostsee (Danzig/Gdansk) zu dem künftigen zentralen Autobahnkreuz<br />

Strykow bei Lodz (Lodsch) ist noch lückenhaft; ihre Weiterführung nach Oberschlesien über<br />

Katowice (Kattowitz) ist erst <strong>in</strong> der Planung.<br />

So besteht weiter erheblicher Handlungsbedarf, um die Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur landesweit auf e<strong>in</strong>en<br />

modernen Stand zu br<strong>in</strong>gen. Das gilt auch für das Schienennetz, <strong>in</strong>nerhalb dessen 2012 r<strong>und</strong><br />

700 km erneuert wurden, 2011 sogar 1.017 km. 2013 sollen es 750 km werden. Die jährlichen Investitionsausgaben<br />

für neue Gleise bewegten sich <strong>in</strong> den vergangenen Jahren zwischen 3 Mrd. <strong>und</strong><br />

4 Mrd. Zl. Im künftigen EU-Haushalt 2014 bis 2020 wird der Eisenbahnverkehr noch stärker berücksichtigt.<br />

Das für das Streckennetz zuständige Staatsunternehmen PKP Polskie L<strong>in</strong>ie Kolejowe (PKP<br />

PLK) könnte r<strong>und</strong> 30 Mrd. Zl für Investitionen <strong>in</strong> die Bahn<strong>in</strong>frastruktur erhalten.<br />

E<strong>in</strong>en kräftigen Investitionsschub hat die Fußball-EM bewirkt, die 2012 <strong>in</strong> Polen <strong>und</strong> der Ukra<strong>in</strong>e<br />

stattfand. Im Vorfeld wurden unter anderem Autobahnabschnitte übergeben, Flughäfen erweitert<br />

<strong>und</strong> Bahnhöfe modernisiert. Großstädte wie Gdansk <strong>und</strong> Wroclaw (Breslau) erhielten neue Airport-Term<strong>in</strong>als.<br />

Auch kle<strong>in</strong>ere Städte wurden mit Flughäfen ausgestattet, so eröffnete 2012 e<strong>in</strong> neuer<br />

Airport im südostpolnischen Lubl<strong>in</strong>.<br />

Polen hat aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er zentralen Lage <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>e wichtige Funktion als Transitland. Das gilt<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie für den West-Ost-Verkehr, den Handelsaustausch zwischen Westeuropa <strong>und</strong> den<br />

GUS-Staaten. Von Bedeutung ist aber auch der Nord-Süd-Transport von den Ostsee-Häfen <strong>in</strong> Richtung<br />

der Länder südlich bzw. auch westlich <strong>und</strong> östlich von Polen. Hier wird das künftige Autobahnkreuz<br />

Strykow e<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielen.<br />

Neben dem <strong>in</strong>ternationalen Austausch dienen die Transportwege der Belieferung der eigenen Bevölkerung.<br />

Da noch etwa 90% der Energieerzeugung mit Kohle erfolgt, ist deren Beförderung weiter<br />

von elementarer Bedeutung. Kohle <strong>und</strong> Koks machten laut GUS 2012 mit 8,5 Mio. t erneut e<strong>in</strong><br />

gutes Drittel der Verladung fester Massengüter an den Meereshäfen aus. Bei den flüssigen Massengütern<br />

- <strong>in</strong>sgesamt 14,0 Mio. t - überwog Erdöl mit 12,3 Mio. t. Mit den steigenden Verladekapazitäten<br />

für Conta<strong>in</strong>er wächst auch deren Bedeutung. In Conta<strong>in</strong>ern wurden 2012 über die Häfen<br />

10,8 Mio. t Güter <strong>transport</strong>iert (+14,4% gegenüber 2011). Auf Ro-Ro-E<strong>in</strong>heiten (roll-on, roll-off) entfielen<br />

6,2 Mio. t (+0,5%), auf übrige e<strong>in</strong>zelne Ladungen 3,6 Mio. t (+8,8%).<br />

Der Güterumschlag an den Meereshäfen wuchs 2012 nach Angaben der Hafenverwaltungen <strong>in</strong>sgesamt<br />

um 0,8%. Dies gelang allerd<strong>in</strong>gs nur aufgr<strong>und</strong> des guten Ergebnisses des Hafens von Gdansk,<br />

der e<strong>in</strong>e Steigerung um fast 6% auf 26,8 Mio. t verzeichnete. Das Ergebnis von 2010 (27,2 Mio. t) wurde<br />

jedoch nicht erreicht. Die Häfen von Gdynia (Gd<strong>in</strong>gen) <strong>und</strong> Szczec<strong>in</strong>-Sw<strong>in</strong>oujscie (Stett<strong>in</strong>-Sw<strong>in</strong>emünde)<br />

mussten dagegen e<strong>in</strong>e Abnahme h<strong>in</strong>nehmen. Insgesamt schlugen die drei Häfen 63,1 Mio.<br />

t um, dies waren 0,5 Mio. t mehr als 2011.<br />

54 Transport <strong>und</strong> Logistik - Ostseeanra<strong>in</strong>er

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