transport und logistik - Deutsch-Baltische Handelskammer in ...
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Russland<br />
pazitäten von 750 Mio. t. Zum Vergleich: 2012 wurden 567 Mio. t Waren <strong>in</strong> Russlands Häfen ver- <strong>und</strong><br />
entladen.<br />
Die Straßen<strong>transport</strong>e legten 2012 um knapp 3% zu. Lastkraftwagen s<strong>in</strong>d das wichtigste Transportmittel<br />
für den Transitverkehr nach Russland. R<strong>und</strong> 97% aller Warenströme von <strong>Deutsch</strong>land nach<br />
Moskau werden über die Straße abgewickelt. In erster L<strong>in</strong>ie bedienen polnische, ukra<strong>in</strong>ische <strong>und</strong><br />
weißrussische Speditionen diese Aufträge. Polnische Lkw-Fahrer verdienen etwa halb so viel wie<br />
deutsche. Außerdem ist der Dieselkraftstoff <strong>in</strong> Polen günstiger als <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>land.<br />
Güter<strong>transport</strong>e nach Verkehrsträgern <strong>in</strong> Russland<br />
Verkehrsträger<br />
Beförderte Güter<br />
2012 (<strong>in</strong> Mio. t)<br />
Veränderung<br />
2012/2011 (<strong>in</strong> %)<br />
Anteil (<strong>in</strong> %)<br />
Gesamtes Frachtvolumen 8.372,3 2,1 100,0<br />
Straßen<strong>transport</strong>e 5.829,3 2,9 69,6<br />
Schiffs<strong>transport</strong>e 160,2 -0,7 1,9<br />
B<strong>in</strong>nenschifffahrt 142,0 12,1 1,7<br />
Hochseeschifffahrt 20,0 -41,2 0,2<br />
Schienen<strong>transport</strong>e 1.271,9 2,4 15,2<br />
Luft<strong>transport</strong>e 1,0 1,6 0,01<br />
Pipel<strong>in</strong>e<strong>transport</strong>e 1.111,0 -1,8 13,3<br />
Quellen: Föderaler Statistikdienst, OAO RZD, Rosawiazija, Transportm<strong>in</strong>isterium der Russischen Föderation<br />
Bei <strong>in</strong>nerrussischen Fahrten nimmt die Eisenbahn e<strong>in</strong>e zentrale Rolle e<strong>in</strong>. Die Schienen<strong>transport</strong>e<br />
legten 2012 um 2,4% zu. Russland verfügt über das zweitlängste Gleisnetz der Welt. Doch was die<br />
Dichte anbelangt, so gibt es Nachholbedarf. Dabei ist die Bahn bei den Russen beliebt als Fortbewegungsmittel.<br />
Das Reisen <strong>in</strong> Schlafwagen hat Tradition. Für den Frachtbereich ist die Bahn genauso<br />
wichtig. Russlands Reichtum beruht auf se<strong>in</strong>en Bodenschätzen. Gerade <strong>in</strong> Sibirien <strong>und</strong> im Fernen<br />
Osten gibt es Kohle, Holz, Erze, Erdöl <strong>und</strong> Gas <strong>in</strong> Hülle <strong>und</strong> Fülle. Russland lebt vom Export dieser<br />
Rohstoffe. Die russische Bahn steuert daher die wichtigen Häfen im Fernen Osten (Wan<strong>in</strong>o <strong>und</strong><br />
Wostotschny), im Baltikum (Sankt Petersburg, Primorsk <strong>und</strong> Ust-Luga), am Schwarzen Meer <strong>und</strong><br />
Asowschen Meer (Rostow, Noworossijsk) an. Von dort werden die Schätze <strong>in</strong> alle Welt <strong>transport</strong>iert.<br />
Bei den Kohle-, Holz-, Getreide- <strong>und</strong> Metall<strong>transport</strong>en auf der Schiene kam es <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren immer wieder zu Engpässen. Teils standen nicht genügend Güterwaggons zur Verfügung,<br />
teils haperte es beim Ausbau des Streckennetzes. Doch obwohl Rohstoffunternehmen wie Metschel<br />
dazu übergegangen s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> Eigenregie Bahnl<strong>in</strong>ien zu bauen, s<strong>in</strong>d die Probleme an e<strong>in</strong>igen<br />
Schlüsselstellen geblieben. Mit Milliarden<strong>in</strong>vestitionen versuchen die Russischen Eisenbahnen<br />
(OAO RZD) gezielt, diese Engpässe zu beseitigen.<br />
Das gilt nicht nur für den Fernen Osten <strong>und</strong> Sibirien, sondern auch für die Verb<strong>in</strong>dung zwischen<br />
den beiden größten Städten Russlands Moskau <strong>und</strong> Sankt Petersburg. Sechsmal täglich verkehrt<br />
dort der ICE-Zug „Sapsan“ (Wanderfalke) von Siemens. Doch die Strecke gilt wegen der hohen Beliebtheit<br />
im Passagierbereich als Engpass für den Güterverkehr. Logistiker sehnen daher den Bau<br />
der ersten russischen Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsstrecke zwischen beiden Metropolen herbei. Auf völ-<br />
64 Transport <strong>und</strong> Logistik - Ostseeanra<strong>in</strong>er