transport und logistik - Deutsch-Baltische Handelskammer in ...
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Russland<br />
Riesige Bagger, große Tief- <strong>und</strong> Tunnelbohrer sowie Hafenausrüstungen werden auch gebraucht<br />
bei der Erschließung der neuen Kohlefelder <strong>und</strong> Heliumlagerstätten <strong>in</strong> Sibirien sowie der sagenhaften<br />
Erdöl- <strong>und</strong> Erdgasvorkommen im Schelf vor der russischen Küste. Russland fragt dazu <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie westliche Technik nach. Die Aufpreise für Transport <strong>und</strong> Logistik übernehmen die Besteller.<br />
Deshalb ist klar: So groß das Risiko bei Russlandgeschäften für Logistiker auch se<strong>in</strong> mag, das<br />
Wachstumspotenzial <strong>und</strong> die Margen s<strong>in</strong>d lukrativ.<br />
Geht es nach dem Willen der russischen Regierung, sollen vom steigenden Frachtaufkommen vor<br />
allem russische Logistikzentren profitieren. Ganz bewusst wird der Hafen Ust-Luga <strong>in</strong> Nordwest-<br />
Russland ausgebaut. Er soll den Ostseehäfen im Baltikum <strong>und</strong> <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland K<strong>und</strong>en abnehmen.<br />
Doch der größte Widersacher des Projektes s<strong>in</strong>d nicht etwa die Balten oder die F<strong>in</strong>nen, sondern der<br />
Großhafen Sankt Petersburg. Die Investoren dort fürchten um ihre K<strong>und</strong>schaft. Andererseits bef<strong>in</strong>den<br />
sich die Hafengr<strong>und</strong>stücke <strong>in</strong> bester Lage. Den jüngsten Investoren vor Ort unterstellen Fachleute<br />
bereits, sie seien mehr an der Immobilienentwicklung als an Frachtumschlägen <strong>in</strong>teressiert.<br />
E<strong>in</strong> Megathema <strong>in</strong> Russland ist die Entwicklung des nördlichen Seeweges. Er führt entlang der<br />
Nordküste Sibiriens, ist r<strong>und</strong> 6.000 Seemeilen lang <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong> Drittel kürzer als die südliche<br />
Route. In 7,5 bis 10 Tagen ist die Strecke passierbar - e<strong>in</strong>e lohnende Abkürzung für Reedereien. Für<br />
Russland ist die Nordroute <strong>in</strong>teressant, weil dadurch auch die rohstoffreichen Regionen <strong>in</strong> Nordsibirien<br />
sowie auf der Halb<strong>in</strong>sel Jamal versorgt <strong>und</strong> die dort geförderten Bodenschätze ab<strong>transport</strong>iert<br />
werden können.<br />
Umschlag <strong>in</strong> russischen Häfen nach Regionen Becken (<strong>in</strong> Mio. Tonnen)<br />
2011 2012 Veränderung<br />
2012/2011 (<strong>in</strong> %)<br />
Insgesamt 535,4 567,0 6,0<br />
Ferner Osten (22 Häfen), darunter: 125,3 134,2 6,9<br />
Wostotschnyj 38,3 42,5 10,9<br />
Wan<strong>in</strong>o 19,1 20,3 6,5<br />
Kaspisches Meer (3 Häfen) 10,6 10,0 -5,1<br />
Asowsches Meer <strong>und</strong> Schwarzes<br />
172,8 175,3 1,5<br />
Meer (12 Häfen), darunter:<br />
Noworossijsk 115,7 117,4 1,1<br />
Rostow 10,3 11,1 8,0<br />
Baltikum (7 Häfen), darunter: 185,7 207,2 11,6<br />
Großhafen Sankt-Peterburg 60,0 57,8 -3,6<br />
MTP Ust-Luga 22,7 46,8 ums 2-Fache<br />
Hafen Primorsk 75,2 74,8 -0,5<br />
Hafen Wysozk 13,4 13,6 1,6<br />
Hafen Kal<strong>in</strong><strong>in</strong>grad 13,3 12,7 -4,8<br />
Arktis (19 Häfen), darunter: 41,0 38,7 -5,7<br />
Murmansk 25,7 23,7 -7,8<br />
Archangelsk 4,3 5,2 20,9<br />
Dud<strong>in</strong>ka 1,07 1,1 2,8<br />
Quellen: Transportm<strong>in</strong>isterium der Russischen Föderation, Assoziation der Seehäfen Russlands<br />
66 Transport <strong>und</strong> Logistik - Ostseeanra<strong>in</strong>er