26.02.2014 Aufrufe

EasyLinux Programme und Skripte (Vorschau)

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Aktuell<br />

Neue Software<br />

Abb. 10: Mit seinen einklappbaren Paletten am linken Fensterrand macht es MuseScore<br />

jedem Recht: Fans alter Musik halten die vielen im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert üblichen Verzierungszeichen<br />

griffbereit, der Heavy-Metal-Freak stattdessen Schlagzeugnotation.<br />

Die Redaktion meint<br />

Es gibt unter Linux kein besseres Notensatzprogramm:<br />

MuseScore beherrscht<br />

selbst die Feinheiten klassischer Partituren.<br />

Dennoch bleibt seine Benutzeroberfläche<br />

übersichtlich; nicht gebrauchte<br />

Paletten blenden Sie mit einem Mausklick<br />

aus.<br />

auf dem Ziffernblock die Notendauer. Mit<br />

der linken Hand geben Sie die Noten mit<br />

Hilfe der Buchstabentasten [C], [D], [E],<br />

[F] usw. ein.<br />

Wie jeder Musiker weiß, gibt es mehrere<br />

Oktavlagen eines Tons, aber nur ein [C]<br />

auf der Computertastatur. MuseScore<br />

wählt daher immer die Oktave, die dem<br />

zuletzt eingegebenen Ton am nächsten<br />

liegt. Damit trifft das Programm oft, aber<br />

nicht immer den richtigen Ton. Das stört<br />

aber nicht allzu sehr, denn mit [Strg] <strong>und</strong><br />

[Pfeil hoch] bzw. [Pfeil runter] lässt sich<br />

die Note schnell in die gewünschte Oktavlage<br />

verschieben.<br />

Ähnlich leicht geht das Korrigieren einer<br />

falschen Notendauer von der Hand: [W]<br />

verdoppelt, [Q] halbiert den Notenwert.<br />

[Pfeil rauf] <strong>und</strong> [Pfeil runter] verschieben<br />

die Note einen Halbton nach oben oder<br />

unten. Das ist besonders dann hilfreich,<br />

wenn Sie Melodien nach Gehör eingeben.<br />

Der eingebaute Synthesizer, der die Noten<br />

unmittelbar nach der Eingabe kurz anspielt,<br />

bietet dabei eine wertvolle Hilfestellung.<br />

Mit ihm kann man auch ein ganzes<br />

Stück zusammenhängend wiedergeben.<br />

Der Synthesizer enthält die 128 Instrumente<br />

des General-MIDI-Standards<br />

(Klavier, Gitarre, Gesang <strong>und</strong> viele andere),<br />

so dass sich der Klang der Noten<br />

gut abschätzen lässt.<br />

Schritt für Schritt<br />

Trotz allem ist das Einspielen mit einem<br />

an den Rechner angeschlossenen MIDI-<br />

Keyboard immer noch deutlich schneller<br />

als über die Computertastatur. Die meisten<br />

Keyboards, die in einfachen Varianten<br />

bereits für unter 50 Euro zu haben sind,<br />

funktionieren als MIDI-over-USB-Gerät,<br />

mit dem Linux <strong>und</strong> auch MuseScore problemlos<br />

klarkommen.<br />

Allerdings übernimmt MuseScore nur die<br />

Tonhöhe vom Keyboard. Die Notendauer<br />

müssen Sie wie bei der Tastatureingabe<br />

über den Ziffernblock vorwählen (Einzelschritteingabe).<br />

Das mag zunächst als<br />

Nachteil erscheinen, doch die so genannte<br />

Echtzeiteingabe, bei der die Software auch<br />

den Notenwert aus der Dauer des Tastendrucks<br />

erschließt, enttäuscht in der Praxis,<br />

weil selbst geübte Keyboarder die Notendauer<br />

dafür meist nicht exakt genug<br />

einhalten können. Wichtig ist, dass Muse-<br />

Score gleichzeitig angeschlagene Töne als<br />

Akkord erkennt.<br />

Statt den eingebauten So<strong>und</strong>generator zu<br />

nutzen, der ohne Konfiguration bereitsteht,<br />

arbeitet die Software auch mit externen<br />

Synthesizer-<strong>Programme</strong>n wie<br />

FluidSynth [3] zusammen. Allerdings ist<br />

<strong>und</strong> bleibt MuseScore ein Spezialist für<br />

die optische Darstellung von Noten, nicht<br />

für deren klangliche Wiedergabe.<br />

Die technischen Voraussetzungen für eine<br />

ausdrucksvolle Interpretation, wie sie die<br />

dafür ausgelegten Sequencer mitbringen,<br />

fehlen ihm. Schon darum ist es das beste,<br />

beim out of the box funktionierenden eingebauten<br />

Klangerzeuger zu bleiben, der zur<br />

Kontrolle der eingegeben Noten ausreicht.<br />

Die Anwahl von Einfügen / Text / Liedtext<br />

startet die Texteingabe. Mit Bindestrichen<br />

zwischen den Silben verteilen Sie<br />

diese auf die Noten. Ein Unterstrich (_)<br />

streckt eine Silbe per Bindebogen über<br />

mehrere Noten.<br />

Alle Sonderzeichen, egal ob Wiederholungszeichen,<br />

Dynamikangaben oder klassische<br />

Verzierungen, ziehen Sie aus einer Palette<br />

am linken Fensterrand an die gewünschte<br />

Stelle. Die per Drag & Drop platzierbaren<br />

Elemente unterteilt das Programm in 20 Kategorien,<br />

die sich unabhängig voneinander<br />

ein- <strong>und</strong> ausklappen lassen.<br />

Feinschliff<br />

MuseScore gestattet ein differenziertes<br />

Finetuning des Notenbildes. So lassen<br />

sich die normalerweise automatisch sinnvoll<br />

gewählten Notenabstände von Hand<br />

modifizieren, auch Ausnahmen für den<br />

Sprung von aufwärts zu abwärts gerichteten<br />

Notenhälsen ab „H“ sind möglich.<br />

Selbst der für lange Läufe auf dem Klavier<br />

beim Sprung aus dem Bass- in das Diskantsystem<br />

durchgezogene Achtelnotenbalken<br />

lässt sich umsetzen.<br />

MuseScore dokumentiert seine vielen<br />

Funktionen verständlich auf Deutsch [4],<br />

die zahlreichen Tastaturshortcuts können<br />

Sie verändern. So dürfen deutsche Anwender<br />

auch den international üblichen<br />

Notennamen „B“ für die Tastatureingabe<br />

durch das hierzulande übliche „H“ ersetzen.<br />

Eingegebene Noten können Sie drucken<br />

oder als PDF-Seiten <strong>und</strong> Bitmapgrafiken<br />

exportieren.<br />

n<br />

Infos<br />

[1] Capella: http:// www. capella. de/<br />

(http:// ezlx. de/ d3m3)<br />

[2] MuseScore: http:// musescore. org/<br />

(http:// ezlx. de/ d3m4)<br />

[3] FluidSynth: http://www. fluidsynth. org/<br />

(http:// ezlx. de/ d3m5)<br />

[4] Handbuch: http:// musescore. org/ de/​<br />

handbuch (http:// ezlx. de/ d3m6)<br />

Software auf DVD: MuseScore<br />

20 <strong>EasyLinux</strong> 03/2013

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