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EasyLinux Programme und Skripte (Vorschau)

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Workshop<br />

MobaXterm<br />

Abb. 6: SSH arbeitet zur Erhöhung der Sicherheit standardmäßig mit Host-Zertifikaten.<br />

vollständigen Linux-Distribution einrichten<br />

zu müssen, können Sie MobaXterm<br />

auch als Schweizermesser für diverse<br />

Fernzugriffe betrachten. Das ist hilfreich,<br />

wenn Sie einen Windows- <strong>und</strong> einen Linux-PC<br />

gemeinsam im Netz betreiben.<br />

SSH ist dank Verschlüsselung eines der sichersten<br />

<strong>und</strong> wegen der eingebauten<br />

Kompression auch sehr performanten<br />

Fernzugriffsverfahren. Auf dem Linux-PC<br />

muss dazu nur ein SSH-Server laufen. Wie<br />

Sie den starten können, steht im Kasten<br />

SSH-Server.<br />

MobaXterm nutzen Sie dann als SSH-<br />

Client. Der Vorteil gegenüber dem sehr<br />

SSH-Server<br />

Alle Linux-Distribution installieren automatisch<br />

einen SSH-Client. Die meisten<br />

Distributionen – darunter auch Ubuntu<br />

<strong>und</strong> OpenSuse – richten aber aus Sicherheitsgründen<br />

den SSH-Server nicht<br />

automatisch ein. Unter Ubuntu können<br />

Sie das mit dem Kommando<br />

sudo apt‐get install openssh‐server<br />

auf der Kommandozeile nachholen; Sie<br />

müssen dann Ihr Passwort eingeben.<br />

Bei OpenSuse stecken Server <strong>und</strong><br />

Client in gleichen Paket openssh, das<br />

Sie am schnellsten mit<br />

sudo zypper in openssh<br />

installieren. (Hier ist dann die Eingabe<br />

des Root-Passworts nötig, das bei einer<br />

Standardinstallation mit Ihrem eigenen<br />

Passwort identisch ist.) Beim Installieren<br />

des OpenSSH-Servers wird<br />

auch der Dienst sshd gestartet <strong>und</strong><br />

permanent in die Systemstart-Konfiguration<br />

aufgenommen.<br />

populären Windows-SSH-Client PuTTY<br />

ist, dass sich MobaXterm genau wie der<br />

SSH-Client unter Linux verhält. Sie können<br />

daher im Gegensatz zu PuTTY sämtliche<br />

SSH-Befehle in einer Shell absetzen.<br />

Das ist hilfreich, wenn Sie etwa im Internet<br />

verfügbare How-tos oder Dokumentationen<br />

nachvollziehen wollen. Zudem<br />

kann MobaXterm auch sehr komfortabel<br />

sein: Haben Sie etwa die Option Automatically<br />

switch sidebar view to graphical<br />

SSH-Browser gesetzt (Abbildung 2), blendet<br />

MobaXterm in der Sidebar automatisch<br />

den grafischen SFTP-Dateimanager<br />

ein, der die Verzeichnisse auf dem entfernten<br />

Rechner anzeigt.<br />

MobaXterm <strong>und</strong> SSH<br />

Sie können von Ihrem Windows-Rechner<br />

aus im Dateibestand des Linux-Rechners<br />

navigieren, ohne dass Sie dazu auf dem<br />

Linux-Rechner Samba oder einen FTP-<br />

Server einrichten müssen. Läuft auf dem<br />

Linux-PC ein SSH-Server, bauen Sie durch<br />

Eingeben des folgenden Befehls im MobaXterm-Terminalfenster<br />

eine Verbindung<br />

zu diesem auf:<br />

ssh ‐l benutzername IP‐Adresse‐Rechner<br />

Ist zudem die Option SSH-Agent aktiviert,<br />

kümmert sich ein Hilfsprogramm bei der<br />

nächsten Anmeldung am gleichen Server<br />

selbst um die Authentifizierung <strong>und</strong> behält<br />

das Passwort eine Weile im Speicher,<br />

so dass Sie ab der zweiten Verbindung<br />

kein Passwort mehr eingeben müssen, solange<br />

Sie den Client nicht herunter gefahren<br />

haben (Abbildung 5).<br />

Da SSH als Sicherheitsmaßnahme so genannte<br />

Host-Keys (oder Host-Zertifikate)<br />

verwendet, zeigt der Client beim jeweils<br />

ersten Verbindungsaufbau mit einem bisher<br />

unbekannten SSH-Server den von diesem<br />

automatisch übermittelten Host-Key<br />

an <strong>und</strong> signalisiert durch die Ausgabe permanently<br />

added 'IP-Adresse' (RSA) to the<br />

list of known host (dt.: IP-Adresse dauerhaft<br />

zur Liste der bekannten Rechner hinzugefügt),<br />

dass er diesen nicht kennt <strong>und</strong><br />

ihn daher seiner Datei known_hosts im Unterverzeichnis<br />

.ssh im Home-Verzeichnis<br />

hinzufügt (Abbildung 6). Das bedeutet,<br />

dass Sie entscheiden müssen, ob Sie diesem<br />

Server vertrauen <strong>und</strong> glauben, dass er<br />

derjenige Server ist, für den er sich ausgibt.<br />

Das ist im lokalen Netz kein Problem, weil<br />

es ja Ihr eigener Linux-PC ist, aber bei einer<br />

Verbindung über das Internet könnte<br />

ein Angreifer die Verbindung kapern. Um<br />

auf Nummer sicher zu gehen, können Sie<br />

sich vorher vom jeweiligen Administrator<br />

Abb. 7: Rollentausch: MobaXterm kann auch mit einem Mausklick in die Rolle eines<br />

Web- oder FTP-Servers schlüpfen.<br />

76 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 03/2013

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