26.02.2014 Aufrufe

EasyLinux Programme und Skripte (Vorschau)

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Homecomputer<br />

Titel<br />

Die erste Zahl (4 oder 6) steht für den<br />

fest eingebauten Datenträger: Der älteste<br />

CPC hat ein Kassettenlaufwerk für klassische<br />

Audiokassetten, während die beiden<br />

Modelle mit der 6 am Anfang ein<br />

3-Zoll-Diskettenlaufwerk besitzen. Das<br />

ist kein Schreibfehler: Es sind wirklich<br />

3-Zoll- <strong>und</strong> nicht die bei PCs üblichen<br />

3,5-Zoll-Disketten.<br />

Das BASIC im Schneider CPC ist leistungsfähiger<br />

<strong>und</strong> auch schneller als die Variante<br />

im C64, außerdem können die CPCs<br />

mit Diskettenlaufwerk ein echtes Betriebssystem<br />

booten: CP/​M erinnert von der Bedienung<br />

stark an MS-DOS, <strong>und</strong> es waren<br />

einige <strong>Programme</strong> aus der MS-DOS-Welt<br />

auch für CP/​M verfügbar, z. B. der Pascal-<br />

Compiler Turbo Pascal <strong>und</strong> die Textverarbeitung<br />

WordStar.<br />

Auch für den CPC gibt es viele Emulatoren,<br />

wir haben für diesen Artikel das Programm<br />

CPCemu [5] verwendet (Abbildung<br />

4), für dessen Installation Sie wieder<br />

die Anleitungen in den Kästen Installation<br />

unter OpenSuse <strong>und</strong> Installation unter<br />

Ubuntu nutzen können.<br />

Installation unter OpenSuse<br />

Abb. 2: Geschafft: Der C64 läuft, <strong>und</strong> der Cursor blinkt.<br />

Tasten<br />

Bevor Sie mit dem Programmieren loslegen,<br />

sollten Sie sich mit der Tastaturbelegung<br />

Ihres emulierten Homecomputers<br />

vertraut machen – die Buchstaben <strong>und</strong><br />

Zahlen erreichen Sie alle wie gewohnt (je<br />

nach Emulator sind eventuell Y <strong>und</strong> Z vertauscht),<br />

aber die Sonderzeichen liegen<br />

meist auf ungewohnten Positionen. Drücken<br />

Sie einfach im laufenden Emulator<br />

probeweise alle Tasten <strong>und</strong> merken Sie<br />

sich, welche Zeichen erscheinen – vor allem<br />

=, +, -, ; <strong>und</strong> : werden Sie gelegentlich<br />

brauchen.<br />

Original-BASIC<br />

Die klassischen BASIC-Interpreter der<br />

Homecomputer kennen keine Funktionen<br />

oder Prozeduren – BASIC-Varianten mit<br />

solchen Features wurden erst Jahre später<br />

entwickelt. Es gibt im ursprünglichen BA-<br />

SIC zwei Möglichkeiten, Sprünge im Programm<br />

durchzuführen:<br />

l Verzweigungen mit GOTO, dabei geben<br />

Sie ein Ziel an, an dem der Interpreter<br />

die Programmausführung fortsetzt.<br />

l Unterprogrammaufrufe mit GOSUB,<br />

das ist ein Vorläufer von Funktionen<br />

oder Prozeduren: Sie können damit in<br />

ein Unterprogramm springen <strong>und</strong> mit<br />

RETURN zur aufrufenden Position zurück<br />

kehren. Allerdings ist keine Parameterübergabe<br />

möglich.<br />

Erschwerend kommt bei den alten BASICs<br />

noch hinzu, dass sie keine Label kennen,<br />

mit denen man Sprungzielen einen Namen<br />

geben kann – stattdessen erhält jede<br />

Programmcodezeile eine Zeilennummer.<br />

Der Interpreter springt dann bei der Abarbeitung<br />

jeweils von einer Zeile zur Zeile<br />

mit der nächst größeren Zahl.<br />

Auch gibt es keinen Quelltexteditor: Sie<br />

erstellen eine Programmzeile, indem Sie<br />

zunächst die Zeilennummer <strong>und</strong> dann<br />

den Befehl (oder mehrere Befehle) eingeben.<br />

Mit [Eingabe] landet die neue Codezeile<br />

im Programm. Um sich einen Überblick<br />

über das bestehende Programm zu<br />

verschaffen, verwenden Sie das Kommando<br />

LIST.<br />

Die folgenden Beispiele funktionieren auf<br />

dem C64 <strong>und</strong> auch auf dem Schneider<br />

CPC. Wir starten zunächst mit „Hallo<br />

Welt“ – in der fortgeschrittenen Variante,<br />

welche diesen Text in einer Endlosschleife<br />

immer wieder ausgibt:<br />

OpenSuse-Anwender müssen zunächst<br />

eine spezielle Paketquelle (ein Repository)<br />

einrichten, die nur Emulatoren enthält.<br />

Das geht am schnellsten auf der<br />

Kommandozeile: Öffnen Sie mit [Alt-F2]<br />

<strong>und</strong> Eingabe von konsole ein Terminalfenster<br />

<strong>und</strong> geben Sie darin das folgende<br />

Kommando ein:<br />

sudo zypper ar http://download.opensuse.oU<br />

rg/repositories/Emulators/openSUSE_12.3/EU<br />

mulators.repo<br />

(Anwender von OpenSuse 12.2 oder einer<br />

älteren Version passen die Versionsnummer<br />

in der Adresse an, also z. B.<br />

…/​openSUSE_12.2/​… statt …/​open-<br />

SUSE_12.3/​…)<br />

Für die Installation der Emulatoren verwenden<br />

Sie dann eines oder mehrere<br />

der folgenden Kommandos:<br />

l VICE: sudo zypper in vice<br />

l Frodo: sudo zypper in Frodo<br />

l CPCemu: sudo zypper in cpcemu<br />

Für VICE benötigen Sie anschließend<br />

noch die ROM-Dateien; die Installationsanleitung<br />

dazu ist von der Distribution<br />

unabhängig – Sie finden sie im Kasten<br />

ROMs für VICE.<br />

Nach der Installation starten Sie die<br />

Emulatoren, indem Sie mit [Alt-F2] ein<br />

Schnellstartfenster öffnen <strong>und</strong> darin<br />

x64 (für den C64-Emulator VICE), Frodo<br />

(für Frodo) oder cpcemu (für den CPC<br />

6128) eingeben.<br />

10 REM HALLO‐WELT‐PROGRAMM<br />

20 PRINT "HALLO WELT ";<br />

30 GOTO 20<br />

Die erste Programmzeile (Zeile 10) stellt<br />

nur einen Kommentar dar. In vielen BA-<br />

SIC-Dialekten (z. B. auf dem Schneider<br />

CPC) können Sie statt REM auch einen<br />

Apostroph verwenden. Zeile 20 ruft den<br />

fest eingebauten Befehl PRINT auf <strong>und</strong><br />

gibt HALLO WELT <strong>und</strong> ein Leerzeichen<br />

aus – das Semikolon am Befehlsende steht<br />

dafür, dass kein Zeilenumbruch erfolgt. In<br />

Zeile 30 fordert schließlich der Befehl<br />

GOTO 20 den Interpreter auf, zu Zeile 20<br />

zurückzuspringen <strong>und</strong> diese erneut auszuführen.<br />

Um das Programm zu starten,<br />

geben Sie (ohne Zeilennummer) den Be-<br />

<strong>EasyLinux</strong><br />

03/2013<br />

www.easylinux.de<br />

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