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EasyLinux Programme und Skripte (Vorschau)

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Titel<br />

Homecomputer<br />

Klassiker aus den 80ern wiederbeleben<br />

Homecomputer mit BASIC<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Die Vorgänger der PCs waren die Homecomputer: Mit 8-Bit-CPUs <strong>und</strong><br />

64 KByte Arbeitsspeicher waren sie nicht besonders leistungsfähig<br />

– sie hatten aber einen BASIC-Interpreter eingebaut, was<br />

viele frühe Computerbesitzer zum Programmieren brachte.<br />

In einigen Kellern verstauben sie, obwohl<br />

bei ihrem Anblick Sammlerherzen<br />

höher schlagen <strong>und</strong> der Oldtimer-Experte<br />

die Schätzchen in eine Vitrine stellen<br />

würde: Die Rede ist von Homecomputern<br />

aus den 80er-Jahren – <strong>und</strong> damit von den<br />

ersten Geräten, welche die privaten Haushalte<br />

eroberten <strong>und</strong> mehr als eine Partie<br />

Pong boten. Ernsthaft benutzen wollen<br />

heute nur noch wenige Anwender einen<br />

solchen Rechner; wer ihn in funktionsfähiger<br />

Form besitzt <strong>und</strong> einschaltet, merkt<br />

schnell, dass die Homecomputer mit heutigen<br />

PCs wenig gemeinsam haben. Die<br />

Bildschirmauflösung ist niedrig (einige Geräte<br />

können wegen zu weniger Pixel nur<br />

40 Zeichen pro Zeile darstellen), der Prozessor<br />

schnarchend langsam (typisch:<br />

1 MHz), <strong>und</strong> Arbeitsspeichergrößen zwischen<br />

32 <strong>und</strong> 128 KByte sowie Kassetten<br />

<strong>und</strong> kleine Disketten als Datenträger machen<br />

deutlich, dass man hier nicht viel<br />

Leistung erwarten darf.<br />

Praktisch alle Homecomputer starten einen<br />

im ROM eingebauten BASIC-Interpreter<br />

<strong>und</strong> sind direkt nach dem Einschalten<br />

betriebsbereit: Sie warten dann darauf,<br />

dass der Nutzer beginnt, ein BASIC-Programm<br />

einzutippen (oder von Kassette/​<br />

Diskette nachzuladen). Für den spielerischen<br />

Einstieg in die BASIC-Programmierung<br />

reicht das aus, <strong>und</strong> erste einfache<br />

<strong>Programme</strong> sind schnell erstellt.<br />

Die alten Geräte tauchen immer wieder in<br />

Ebay-Auktionen auf, doch auch wer kein<br />

solches Technikschätzchen besitzt, kann<br />

über einen Emulator in den Genuss der<br />

8-Bit-Welt kommen. Wir stellen in diesem<br />

Artikel Emulatoren für zwei Geräte vor,<br />

die in den 80er-Jahren populär waren,<br />

<strong>und</strong> helfen bei den ersten Schritten mit<br />

dem eingebauten BASIC.<br />

Commodore C64<br />

Der erfolgreichste Homecomputer war<br />

der Commodore C64 [1] (Abbildung 1):<br />

Der Name weist darauf hin, dass dieser<br />

Rechner mit 64 KByte Speicher ausgestattet<br />

war (es gab auch einen Nachfolger namens<br />

C128 mit doppeltem RAM), <strong>und</strong> die<br />

meisten Computerspiele wurden in den<br />

80ern zunächst für den C64 entwickelt<br />

<strong>und</strong> dann eventuell auf andere Homecomputer<br />

portiert. Insofern war der C64<br />

Mainstream.<br />

Für den C64 gibt es<br />

Emulatoren für Windows,<br />

Linux, OS X <strong>und</strong> sogar Mobilbetriebssysteme.<br />

Von den unter Linux verfügbaren<br />

<strong>Programme</strong>n haben wir uns<br />

VICE [2] <strong>und</strong> Frodo [3] angesehen. VICE<br />

betrachten viele Nutzer als den besten<br />

C64-Emulator; im Test hatten wir allerdings<br />

Probleme mit der Tastaturbelegung.<br />

Es waren nicht alle fürs Programmieren<br />

nötigen Buchstaben erreichbar. Außerdem<br />

fehlen bei den VICE-Paketen für Linux<br />

die ROM-Dateien des C64, ohne die<br />

er nicht funktioniert. Sie können diese<br />

zwar nachträglich herunterladen (siehe<br />

Kästen zur Installation), aber das macht<br />

die Ersteinrichtung umständlicher.<br />

Frodo funktionierte sofort, lief allerdings<br />

etwas langsamer als VICE. Da wir keine<br />

Frodo-Pakete für Ubuntu finden konnten,<br />

haben wir noch eine weitere Alternative<br />

gesucht <strong>und</strong> diese in CCS64 [6] gef<strong>und</strong>en:<br />

Das ist ein alter C64-Emulator für MS-<br />

DOS, den Sie mit Hilfe von dosbox (einem<br />

DOS-Emulator für Linux) starten.<br />

Hinweise zur Installation finden Sie in<br />

den Kästen Installation unter OpenSuse<br />

<strong>und</strong> Installation unter Ubuntu für die beiden<br />

Distributionen. Wenn Sie den emulierten<br />

C64 starten, erscheint seine Einschaltmeldung<br />

in weißer Schrift auf dem<br />

typischen blauen Hintergr<strong>und</strong>; Blau war<br />

bei Homecomputern sehr beliebt.<br />

Schneider CPC<br />

Vom Schneider CPC (Colour Personal<br />

Computer) [4] gibt es drei Varianten: Die<br />

CPCs 464 <strong>und</strong> 664 mit 64 KByte RAM<br />

<strong>und</strong> den CPC 6128 mit 128 KByte RAM.<br />

Binagel, Fotolia<br />

Abb. 1: Der Commodore C64 wird von seinen<br />

Fans liebevoll „Brotkasten“ genannt.<br />

58 www.easylinux.de<br />

<strong>EasyLinux</strong> 03/2013

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