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AUKTIONSNOTIZEN – VORBERICHTE 57<br />

Von Asien nach<br />

Worpswede<br />

Stahl, Hamburg<br />

In drei Katalogen präsentiert das Hamburger Auktionshaus<br />

Stahl sein eindrucksvolles Programm aus Asiatika, Kunst und<br />

Antiquitäten zur Jubiläumsauktion am 27. und 28. September.<br />

Vierhundert Exponate asiatischer Kunst aus Privatsammlungen,<br />

die in dieser Qualität und diesem Umfang insbesondere<br />

die internationalen Kenner überzeugen könnten, kommen<br />

gleich am Freitag zum Aufruf. Aus der Gandhara-Region, Pakistan,<br />

stammt die eindrucksvolle Figur „Avalokiteshvara“ aus<br />

grauem Schiefer. Hergestellt wurde der Bodhisattva, der in der<br />

„Haltung der königlichen Gelassenheit“ auf einem reich ornamentierten<br />

Thron sitzt und von einem großen Nimbus hinterfangen<br />

wird, im 2. oder 3. Jahrhundert. Die Gandhara-Figur<br />

stammt aus französischem Adelsbesitz. Sie wurde um 1930<br />

mit Unterstützung des ehemaligen iranischen Premierministers<br />

Ebrahim Hakimi (1871-1959) erworben. Bei Stahl soll<br />

sie nun mindestens 60.000 Euro kosten. Nicht minder qualitätvoll<br />

und somit auch mit 50.000 Euro bewertet, wird eine<br />

filigrane Nashorn-Schnitzereien aus dem China des 19. Jahrhunderts.<br />

Zwei Arbeiten kommen von Guanzhong WU<br />

(Yixing, Jiangsu 1919-2010 Peking), einem bedeutenden Vertreter<br />

der chinesischen Moderne, der sich intensiv mit der europäischen<br />

Malerei, insbesondere mit Van Gogh und Gauguin,<br />

auseinandergesetzt hat. Während der Kulturrevolution wurde<br />

er verbannt und arbeitete in der Landwirtschaft. Erst 1979<br />

erhielt er seine erste große Einzelausstellung, 1992 stellte ihn<br />

das British Museum in London aus. Seine Tusche- und Aquarellmalerei<br />

von 2004 zeigt Lotusblüten (34.000 Euro), die von<br />

1993 ein Bergdorf in Guizhou (20.000 Euro). Mindestens<br />

20.000 Euro soll auch eine chinesische Ritualbronze in Vogelform<br />

aus der Zeit der Streitenden Reiche (ca. 475-221 v. Chr.)<br />

kosten, 10.000 Euro ein archaisches Bronzegefäß mit Türkis-<br />

Besatz (China, 4./5. Jh. v. Chr., östliche Zhou-Dynastie). Eine<br />

außergewöhnlich große und opulente Jadeschale mit plastischem<br />

Drachendekor steht<br />

in der Tradition hoch verehrter<br />

Jadegefäße, die auf die<br />

legendäre „Dushan dayuhai“<br />

zurückgehen – eine riesige<br />

Jadeschale aus dem 13. Jahrhundert,<br />

die im 18. Jahrhundert<br />

von Kaiser Qianlong<br />

wiederentdeckt und im Beihai<br />

Park in Peking aufgestellt<br />

wurde (8.000 Euro). Am<br />

zweiten Auktionstag werden<br />

die Gemälde Alter und Neuerer<br />

Meister sowie Kunst des<br />

20. Jahrhunderts, Möbel und<br />

Uhren, Schmuck, Porzellan<br />

Otto Modersohn, Morgen an und Silber des 18. und 19. Jahrhunderts,<br />

Bronzen und Skulp-<br />

der Wümme, um 1920, Öl/<br />

Holz (18.000 Euro). Stahl, turen sowie Jugendstil, Art<br />

Hamburg, 27./28.09.2013 déco und Modernes <strong>Design</strong><br />

den Tag versüßen. Mit dem<br />

Nashorn-Schnitzereien, China, 19. Jh., Qing-Dynastie 1644-1911, L<br />

31,5 cm, H 55,5 cm (50.000 Euro). Stahl, Hamburg, 27./28.09.2013<br />

Gemälde „Strand von Neapel mit Vesuv“ vom meisterhaften<br />

Landschaftsmaler Franz Richard Unterbergers kommt ein<br />

klassisches Sujet des 19. Jahrhunderts zum Aufruf (30.000<br />

Euro). Wer den flirrenden südlichen Gefilden so gar nichts<br />

abgewinnen kann, sollte sich auf keinen Fall Gerrit Pompes<br />

Ölgemälde entgehen lassen. Der Rotterdamer Backhuysen-<br />

Schüler und Marinemaler besticht bei seiner Darstellung holländischer<br />

Kriegsschiffe und Küstenfahrer in bewegter See<br />

mit detailliert wiedergegebener Takelage und Segel der Schiffe<br />

sowie mit effektvoller Lichtführung (10.000 Euro). Neben<br />

Spitzweg ist der Piloty-Schüler Eduard von Grützner der<br />

bedeutendste deutsche Genremaler der zweiten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts. Noch heute steht er mit seinen gemütlichhumorvollen,<br />

gelegentlich auch hintergründigen Schilderungen,<br />

vor allem des klösterlichen Lebens, hoch in der Gunst der<br />

<strong>Sammler</strong> („Mönch mit Weinflaschen“, 12.000 Euro). Traditionell<br />

im Programm sind Werke vom Hauptmeister der Künstlerkolonie<br />

Worpswede Otto Modersohn. So auch dieses Mal<br />

mit seinem Bild Morgen an der Wümme (18.000 Euro). Vom<br />

norddeutschen Impressionisten Ernst Eitner kommt mit<br />

„Alstertal mit Angler“ eines seiner Hauptwerke zum Aufruf<br />

(25.000 Euro). Ein Meister der Art-déco-Figur ist Démetre H.<br />

Chiparus. Seine „Ägyptische Tänzerin“ kommt mit 16.500 Euro<br />

in die Auktion. Mit 4.500 Euro günstiger bewertet, ist die zierliche<br />

Art-déco-Chryselephantin-Figur „Reifentänzerin“ von<br />

Samuel Lipchytz. Von Emile Gallé gibt es die Jugendstil-Glasvase<br />

des „Paysage de Verre“-Modells für die Pariser Weltausstellung<br />

(4.500 Euro). Zwei Jahrhunderte früher hat Hans<br />

Ophagen einen schweren Silberhumpen in Danzig gefertigt,<br />

der nun mit 20.000 Euro bewertet ist.<br />

TELEFON | 040/343471<br />

INTERNET | www.auktionshaus-stahl.de

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