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AUKTIONSNOTIZEN – VORBERICHTE<br />
J.B. Fromageau, Louis XV-Kommode (Schätzwert 24.000 Euro).<br />
Metz, Heidelberg, 30.11.2013<br />
sche Zarin Alexandra Fjedorowna (1798-1860), geborene<br />
Prinzessin Charlotte von Preußen und Gattin des Zaren<br />
Nikolaus I. (1796-1855), ihren Bruder Prinz Carl (1801-83) ein<br />
Service für seine Tochter Prinzessin Marie-Luise (1829-1901)<br />
bei KPM anfertigen zu lassen. Dieses war ihr Hochzeitsgeschenk<br />
an die Nichte anlässlich deren Vermählung mit<br />
Landgraf Alexis-Wilhelm von Hessen-Phillipsthal-Barchfeldt<br />
im Jahr 1854. Dem entsprechend ziert das Service auf den<br />
Rändern die königlich-preußische Krone und die Initialen<br />
der Braut. Beim Dinner mit der engsten Verwandtschaft des<br />
Hochzeitspaares speisten von diesem Service unter anderem<br />
Zar Nikolaus und Zarin Alexandra, König Friedrich Wilhelm<br />
und Königin Elisabeth Ludowika von Preußen, die dänischen,<br />
bayerischen, holländischen, schwedischen und englischen<br />
Königspaare. Nach dem Zweiten Weltkrieg – das Service<br />
war inzwischen in den Besitz des Hauses Askanien übergegangen<br />
– verblieb es als Leihgabe im Museum der Stadt<br />
Dessau. Nach der Wiedervereinigung beanspruchte der<br />
rechtmäßige Erbe die Rückgabe des verschollen geglaubten<br />
Tafelservices in seinen Besitz. Nun soll es einen neuen Besitzer<br />
finden. Ein weiteres Highlight ist eine Sammlung hochwertiger<br />
Tabatièren. Darunter eine Meißener Tabatière aus<br />
den Jahren 1750-55, deren Außenseiten mit der Ansicht des<br />
Schlosses Albrechtsburg und anderer sächsischer Burgansichten<br />
exzellent bunt bemalt sind. Die Innenseite des Deckels<br />
zeigt in Tüpfelmanier Danae im Goldregen (15.000<br />
Euro). Auch beim figürlichen Porzellan gehört Metz zu den<br />
führenden Häusern. Eine Sammlung von sechs Meißenfiguren<br />
aus der „Italienischen Komödie“ für Johann Adolf II., Herzog<br />
von Sachsen-Weißenfels, nach dem Modell von Peter<br />
Reinicke (7.000-8.500 Euro) sowie eine 1740 von Johann Joachim<br />
Kaendler und Johann Gottlieb Ehder in Meißen modellierte<br />
Mandelkrähe (15.000 Euro) dürften leidenschaftliche<br />
Porzellansammler aufmerksam machen<br />
TELEFON | 06221/23571<br />
INTERNET | www.metz-auktion.de<br />
Notizen I - III<br />
Werkverzeichnis I<br />
Van Ham, Köln<br />
Wissenschaftliches Engagement hat bei Van Ham Tradition.<br />
Seit einigen Jahren widmet man sich dem Thema der Künstlernachlässe.<br />
Van Ham ist das einzige deutsche Auktionshaus,<br />
das maßgebliche Werkverzeichnisse zu international bekannten<br />
Künstlern wie Fritz Klimsch, Franz Roubaud und Karl Hofer<br />
publiziert hat. 2012 haben die Kölner Versteigerer das Karl<br />
Hofer Archiv übernommen und gründeten daraufhin das Karl<br />
Hofer Komitee. Auch der gesamte künstlerische und dokumentarische<br />
Nachlass der Becher-Schülerin Tata Ronkholz<br />
wird von Van Ham betreut. Zu diesem Projekt gehören ebenfalls<br />
die Erstellung des Werkverzeichnisses und gleichzeitig die<br />
Vermarktung ihrer Werke. Nun wurde mit der Gründung von<br />
Van Ham Art Estate das Angebot einer umfassenden Verwaltung<br />
und Vermarktung künstlerischer Nachlässe geschaffen.<br />
Kernkompetenzen liegen in der langjährigen Erfahrung im<br />
Kunsthandel, einem weitläufigen Netzwerk und im großen,<br />
wissenschaftlichen Engagement. „Obwohl der Bedarf nach<br />
der Verwaltung von Künstlernachlässen steigt, gab es bislang<br />
keinen großen und maßgeblichen Anbieter. Manche Künstler<br />
geraten deshalb nach ihrem Tod in Vergessenheit, weil oftmals<br />
das Know-how für ein adäquates Management bei den Erben<br />
fehlt“, so Markus Eisenbeis, pers. haft. Gesellschafter von Van<br />
Ham in Köln.„Als Auktionshaus besitzen wir dieses Know-how,<br />
dazu gehören Fachkenntnisse über den Kunstmarkt, der richtige<br />
Umgang mit Kunst und deren konservatorische Erhaltung,<br />
die Zusammenarbeit mit Museen und Galerien sowie professionelle<br />
Öffentlichkeitsarbeit und regelmäßige Publikationen.“<br />
Auch der Verkauf und Leihverkehr von Kunstwerken wird nun<br />
von Van Ham Art Estate organisiert, denn hier bedarf es Experten<br />
mit dem entsprechenden Wissen, sowie eines ausgebildeten<br />
Netzwerks mit Kuratoren, Restauratoren, Galeristen und<br />
<strong>Sammler</strong>n. Für die wissenschaftliche Arbeit ist Van Ham Art<br />
Estate mit Nutzung der Software HIDA, die von Foto Marburg<br />
und der Volkswagen-Stiftung zur Archivierung von Museumsbeständen<br />
entwickelt wurde, dem Kölner Museumsverbund<br />
angeschlossen.<br />
Der neueste Zugang bei Van Ham Art Estate ist der künstlerische<br />
Nachlass des deutschen Künstlers Karl Fred Dahmen. Der<br />
aus Stolberg stammende Zeichner, Grafiker und Objektkünstler<br />
gehört als Teilnehmer der Documenta 2 zu den wichtigsten<br />
Vertretern des Informel und des Tachismus. Van Ham sieht es<br />
als seine Aufgabe an, Nachlässe zu verwalten, um somit die<br />
öffentliche Präsenz eines Künstlers zu stärken und auszubauen.<br />
Also nicht nur mittels Auktionen, sondern auch aufgrund<br />
von Leihverkehr mit Museen und Zusammenarbeit mit Galerien,<br />
um dadurch die öffentliche Wahrnehmung und Position<br />
des Künstlers auf dem Markt zu steigern. So wird zurzeit eine<br />
Retrospektive im Leopold Hoesch Museum in Düren anlässlich<br />
des 100. Geburtstages Karl Fred Dahmens vorbereitet, für die<br />
auch Werke aus dem Nachlass Dahmens zur Verfügung<br />
gestellt werden. Weitere Stationen sind in der Vorbereitung.<br />
Eine weitere Kooperation findet im Herbst zum ersten Mal mit<br />
der Stiftung Kunstfonds statt. Die bundesgeförderte gemein-