HattiMb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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244 Der Fibelfund von Treptow an <strong>der</strong> Rega.<br />
reich mit Beigaben ausgestattet gewesen, doch sind die Fibcln das einzige,<br />
was bemerkt und erhalten wnrde. Das; cs höchst wahrscheinlich sich uur<br />
um eineu Fuud haudelt, wird das Folgeude ergcbeu. Das Material,<br />
aus dem die Fibeln gefertigt sind, ist Silber. Bei Fibel 2—4 ist<br />
außerdem <strong>der</strong> Fuß sowie Teile <strong>der</strong> Bügel mit Gold belegt. Fibel 2<br />
und 3 stimmen in Form, Größe uud auch Verzieruug fast völlig übereiu.<br />
Der Bügel ist bei alleu vier Fibclu hohl. Die Länge des Bügels<br />
beträgt bei 2 und 3, gemessen als Entfernung des Kopfendes vom Fußallsatz,<br />
4,2 om. Auch bei Fibel 4 ist, wie wir später seheu werdeu, <strong>der</strong><br />
Bügel genau ebenso groß gewesen wie bei 2 und 3. Dagegen beträgt die<br />
Bügellänge o<strong>der</strong> richtiger die Weite <strong>der</strong> Nügelöffnung bei Fibcl 1 nnr<br />
3,8 om. Die Länge des Fußes beträgt bei Fibel 3 : 5,8 cm, die größte<br />
Breite 2,2 cm, bei Fibel 3 ist die Spitze des Fußes abgebrochen; bei<br />
Fibel 4 ist <strong>der</strong> Fnß dicht vor dem Übergang zum Bügel abgebrochen,<br />
aber trotzdem erhalten geblieben. Dieser Fibelfuß hat mm uoch weitere<br />
Schicksale dnrchmachen müssen, indem Herr Zimmermeister Viereck durch<br />
Auflöte» eiuer Nadel auf <strong>der</strong> Rückseite eiue Brosche für seme Frau daraus<br />
verfertigeu ließ. Die Spitze <strong>der</strong> Nadel sieht bei <strong>der</strong> Abbilduug unter dem<br />
Fibelsuß hervor, Tafel III, 4c. Der jetzige Durchmesser des abgebrochenen<br />
Fußes ist 5,6 cm lang, hat aber anscheinend ursprünglich gleichfalls<br />
5,8 cm betragen. Die größte Breite beträgt hier aber 2,7 cm. Die Länge<br />
des Fußes beträgt bei Fibel 1 nur 4,8 cm, die ganze Länge somit 8,6 cm,<br />
während bei Fibel 2 die ganze Länge 10 cm beträgt. Die größte Breite<br />
des Fibelfußes liegt bei den Fibeln 2—4 etwas oberhalb <strong>der</strong> Mitte. Ob<br />
Guß vorliegt, ist schwer zu eutscheiden. Gußspnren haben sich nicht entdecken<br />
lassen. i) Die völlige Übereinstimmnng <strong>der</strong> Bügel bei 2—4 macht es<br />
jedoch höchst wahrscheinlich, daß zum mindesten <strong>der</strong> Hauptkörper gegosseu<br />
wurde, währeud die weitere Bearbeitung dann wohl durch Hämmern erfolgte.<br />
Es wird nun zunächst festzustellen sein, ob aus dem gegenwärtigen<br />
Znstand <strong>der</strong> Fibeln sich auf ihre ursprüugliche Gestaltuug mit einiger<br />
Sicherheit schließen läßt. Betrachtet man Fibel 4 (Tafel III, 4b), so<br />
bemerkt man, daß am Kopfende <strong>der</strong> Nand <strong>der</strong> Fibel umgebogeu ist. Die<br />
Umbieguug beträgt ungefähr 2—3 mm. Unterhalb <strong>der</strong> Umbiegung befindet<br />
sich in <strong>der</strong> Mitte des Kopfendes wie bei Fibel 1—3 (s. Tafel II, 2l>)<br />
eine durchlochte runde Scheibe, durch die eine Achse geführt zu deuten ist,<br />
') Auch Herr Professor Götze, dein ich die Originale vorlegen konnte, hat<br />
Gußspuren nicht entdecken können, pflichtet jedoch meiner Ansicht bei, dah <strong>der</strong><br />
Hauptlörper gcgossen sein muß. Dagegen mackt Fibel 1 ganz den Eindruck <strong>der</strong><br />
gewöhnlichen Silberblechfibeln. Ferner «lachte mich Herr Professor Götze auf die<br />
Gleichheit <strong>der</strong> Vügel bei 2—4 aufmerksam, die bei 4 dann eintritt, wenn man<br />
oben das umgebogene Kopfende sich zmückgebogen denkt.