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HattiMb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Die Grundbesitzerwerbung des Klosters Kolbatz. 51<br />

angeblich 1300 über die Gründung des Klosters Himmelstedt eine<br />

Person sei. Er benutzte ältere Originale und Fälschungen und auch<br />

diese drei Urkunden untereinan<strong>der</strong> zu ihrer Herstellung. Es wurde oben<br />

auch gesagt, daß die Urkunde von 1295 nicht zum Streite um die<br />

Gollnower Heide benutzt sein kann, son<strong>der</strong>n bei einer späteren Gelegenheit.<br />

Nun hat v. Nießen^) schon sehr deutlich darauf hingewiesen, daß die<br />

Urkunde betr. Himmelstedt wahrscheinlich in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des<br />

14. Jahrhun<strong>der</strong>ts entstanden ist. Die Urkunde von 1295 liegt nur im<br />

Transsumt von 1397 vor. Sollte sie etwa mit jener und unseren<br />

beiden Ausfertigungen denselben Zweck verfolgen, den wir allerdings<br />

nicht kennen? v. Nießen meint, es bleibe fraglich, ob <strong>der</strong> Fälscher <strong>der</strong><br />

Urkunde von 1295 die Fälschung von 1300 benutzt habe o<strong>der</strong> umgekehrt.<br />

Nach dem oben Gesagten liegt doch die Vermutung nahe, daß beide<br />

von demselben Fälscher herrühren.<br />

Warum aber uun zwei Ausfertigungen? Die zweite ist ohne<br />

Datum. Daß beide trotzdem zusammengehören, ist zweifellos. Es<br />

mögen mehrere Gründe dafür vorgelegen haben, vielleicht auch nur <strong>der</strong>,<br />

daß dem Fälscher die bloße Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> Urkunde von 1295 mit<br />

an<strong>der</strong>em Aussteller nicht genügend erschien und er deshalb eiue an<strong>der</strong>e<br />

herstellte, die durch eine an<strong>der</strong>e Eingangsformel und die abweichende<br />

Anordnung <strong>der</strong> einzelnen Abschnitte den Eindruck einer selbständigen<br />

Urkunde hervorrufe» sollte.<br />

Eine größere Erwerbung machte das Kloster 1313 durch den<br />

Kauf des Dorfes Groß-Rischow von dem Ritter Johann von Böke;<br />

Herzog Otto 1. bestätigte diesen Kauf') zugleich mit dem Patronat<br />

<strong>der</strong> Kirche.<br />

Weniger umfangreich war nach dem Kaufpreise die Erwerbung<br />

des Dorfes Horst, dessen Feldmark östlich an Groß-Nischow stößt.«)<br />

Das Kloster taufte es 1316 von Herzog Otto, <strong>der</strong> die Grenzen genau<br />

beschreibt. Wir können sie ziemlich genau verfolgen; östlich die Feldmark<br />

von Groß-Rischow, südlich die von Klein-Rischow, dann bis an<br />

') Diplomat. Fälschungen S. 62.<br />

') U. B. V, 2858-9. Der Kaufpreis betrug 765'/, Mark Silber, U. B. V,<br />

2916 u. 2945. - 135« wird <strong>der</strong> Hof Rischow in ein Dorf verwandelt (Orig. im<br />

St A.), vgl. dazu P. Wehrmann, Kolbatz S. 25.<br />

') U. B. V, 2995. Preis 350 Brandenburger Mark. Der Herzog focht<br />

aber später den Verkauf an, wohl wegen des geringen Kaufpreises, und erneuerte<br />

den Kaufvertrag 1342. wofür das Kloster ihm noch 200 Pfund zahlte (Kolb. Matr.<br />

Bl. 30"). 1345 verzichten die Trampe auf das Dorf, das sie von Otts I. zu<br />

Lehen hatten (Matr. Bl. 31).<br />

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