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HattiMb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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250 ^ Der Fibelfund von Treptow an <strong>der</strong> Rega.<br />

sich in Sttdrußland aus einer Spät-Ia Wnsform entwickelt, bei <strong>der</strong> das<br />

Fußende nicht mehr wie früher vorwärts, son<strong>der</strong>n rückwärts umgelegt<br />

wurdet) Im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Entwicklung, die man in Südrußland<br />

bis auf die einzelnen Zwischenstufen belegen kann, entsteht die<br />

zweigliedrige Armbrustfibel. Das zahlreiche Auftretelt dieser bereits ausgebildeten<br />

Armbrustfibel nm das Jahr 300 nach Christns in Ostprenßen<br />

läßt auf einen starken von Südrußland nach dort verlaufenden Kulturstrom<br />

schließen. Dieser zwischen beiden weit getrennten Gebieten plötzlich<br />

einsetzende Kulturstrom ist die Folge einer starken von Ostprenßen nach<br />

Sttdrnßland erfolgten Auswan<strong>der</strong>ung, wobei es dann erklärlich ist, daß<br />

die Ausgewan<strong>der</strong>ten mit ihrem Mntterlande in Verbindung blieben.<br />

Als die Träger dieser Bewegung sind die Goten anzusehen.') Dieser<br />

südrussisch-gotische Kulturstrom wirkte nun befrachtend anf das gesamte<br />

Gebiet <strong>der</strong> Ostgermanen. Die Entwicklung blieb aber im Norden wie<br />

im Süden nicht stehen. Sie vollzog sich in <strong>der</strong> Weise, daß die Fibel<br />

mit einem halbrunden Kopfstücke versehen wurde, die Umwickelung des<br />

Fußes wurde aufgegeben, <strong>der</strong> Fibelfuh breiter. Dazu wurden sie mit<br />

einer zweiten oft auch dritten Spiralrolle versehen, wobei denn die<br />

Enden <strong>der</strong> Spiralrollen, nm größere Festigkeit zu erhalten, mit einem<br />

Metalldraht versehen wurden. Im Norden ging dann die Entwicklung<br />

ihre eigenen Bahnen, wo sie znr Ausbildung <strong>der</strong> Fibel mit rechteckiger<br />

Kopfplatte führte. Den Weg, den dieser süd-nördliche Kulturstrom nahm,<br />

und <strong>der</strong> durch die Funde von Sackrau nnd San<strong>der</strong>umgaard auf Fünen<br />

belegt ist, läßt Salin über Mecklenburg führend) Dagegen hat Kossinna<br />

darauf hiugewieseu, daß dieser Kulturstrom über Preußen und Hinterpommern<br />

erfolgt sein muß.^) Eine Eigenart <strong>der</strong> ganzen nordischen<br />

Gruppe besteht, wie Salm dargelegt, darin, daß die größte Breite des<br />

Fußes unterhalb <strong>der</strong> Mitte liegt, während sie bei den dem südgermanischen<br />

Gebiet angehörenden Fibeln in <strong>der</strong> Regel oberhalb <strong>der</strong> Mitte liegt. Da<br />

die Fibeln <strong>der</strong> ersten Art in Südrußland älter zu sein scheinen als<br />

die <strong>der</strong> zweiten, wir aber bei <strong>der</strong> Fibel von Uherce und den Treptower<br />

Fibeln letztere Fußform finden, würde auch hieraus folgen, daß die<br />

Treptower Fibeln jünger sein müssen als die ältesten Fibelformen ersterer<br />

Art, die nordwärts auftreten.<br />

') Siehe dazu Kossinna, Die deutsche Vorgeschichte eine hervorragend<br />

nationale Wissenschaft. Zweite stark vermehrte Auflage. Mamms-BibliothekNr.9.<br />

Würzburst 1914. S. 154.<br />

2) Kosstnna a. a. O. S. 154.<br />

2) Salin a. a O. S. 137.<br />

*) Kosfinna in Verzierte Eisenlanzenspihcn. Zeitschrift für Ethnologie 1905.<br />

S. 406.

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