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HattiMb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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280 Walter, Über Altertümer und Ausarabungen in Pommern.<br />

ihre Zwecke dienstbar machten. Auf einer Halbinsel, von Mooren und<br />

dem Nurgwallsee mngcbeu, legten sie einen Quergraben und eine Vorburg<br />

an, iu den natürlichen Wallberg aber arbeiteten sie die Hanptburg<br />

hinein und trennten sie durch kleinere Innenwälle in verschiedene ansteigende<br />

Absätze; hier und im einzigen Tore sind Pfostenlöcher, am<br />

Wall Pallisadenspurcn festgestellt. Die üblichen Fuude bestanden in<br />

spätern Burgwallscherben, Kohlen, zerschlageueu Knochen, Pfriemen und<br />

Eisenresten, sodaß die Anlage als fester Sitz eines Häuptlings, vielleicht<br />

auch mit Heiligtum, in den Poleueinfällen, kaum gegeu die Wikinger,<br />

eine Rolle gespielt haben wird. Vielleicht hat <strong>der</strong> Burgwall an <strong>der</strong><br />

Salzstraße von Kolberg über Bclgard nach Polen auch zur Erhebung<br />

von Salzzoll gedient.<br />

Höchst wahrscheinlich war aber gegen die Wikinger eine an<strong>der</strong>e<br />

Wendenburg im Winkel zwischen Wipper und Lütow angelegt, durch<br />

Wasserläufe und Wiesen geschützt, wie Gohrbandt nachgewiesen hat^)<br />

im Gegensatz zu früheren Annahmen, welche die Feste auf dem Darlowberge<br />

o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Stelle des späteren Rügenwalde suchten.<br />

Schließlich sind noch zwei Hacksilberfuude zu erwähnen. Der von<br />

Quilitz auf Usedom ist allerdings nicht iu unsere Sammlung, sou<strong>der</strong>u<br />

in das noch wenig prähistorische Altertümer umfassende Heimatsmuseum<br />

zu Swinemüllde gelangt und so doch wenigstens erhalten geblieben.*)<br />

Der an<strong>der</strong>e ist in Panknin bei Köslin gehoben und lag in einer Urne,<br />

neben <strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e mit Leichenbrand gestanden haben soll. Dieser<br />

Umstand würde wohl auf eineu seltenen Zusammenhang dieser Depotfunde<br />

mit Grabstellen hinweisen, doch ist wichtiger, daß er für uus<br />

erworben werden tonntet) Er enthält 235 Gramm Hacksilber nud<br />

92 mittelalterliche Silbermünzcn, die noch näherer Bestimmung harren,<br />

Inv.-Nr. 7393.<br />

Dieser wie<strong>der</strong>holte Gang durch unsere Vorgeschichte in harter Kampfzeit<br />

unseres Vaterlandes hat uns auch in den verflossenen gewaltigen<br />

Zeiträumen immer wie<strong>der</strong> von Kampf und Streit, vou Werden und<br />

Vergehen, aber auch vom immer wie<strong>der</strong> einsetzenden Aufschwung neuer<br />

Entwicklung und dem Aufblühen höherer Kultur Kunde gegeben, sodaß<br />

wir auch nach diesem schweren Ringen wohl auf neue gesegnete Kulturarbeit<br />

iu unsern Landen hoffen dürfen!<br />

'<br />

') Mon.-Blätter 1915, Nr. 4, S. 26 ff.<br />

') Lemcke im Anhang zu Balt. Stud. XVIII auf S. VIII.<br />

') Mon.-Blätter 1914, Nr. 11, S. 174.

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