HattiMb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Nalter, Über Altertümer und Ausgrabungen in Pommern. 275<br />
als germanischer Herstellung erwiesen und ihre Verbreitung durch eine<br />
Karte erläutert, die <strong>der</strong> obcu augeführtcu Siedluugstarte <strong>der</strong> Bronzezeit<br />
entspricht, nnr daß für die 4. und 5. Periode nun die Grenze<br />
von <strong>der</strong> Eins- bis zur Neichsclmündung reicht. Endlich rief <strong>der</strong> zufällige<br />
Umstand, daß in Frankreich neuerdings auch 3 Goldgefäße zutage gekommen<br />
sind, eine nochmalige Behandlung <strong>der</strong> Goldfunde hervor/) denn<br />
es ergab sich, daß diese Stücke den norddeutschen Ursprung deutlich au<br />
sich tragen und importiert sein müssen; ein Armband mit Endspiralen<br />
jedoch aus einem jener französischen Fnnde weist ans die Donaugegend<br />
hin. Dabei wird das Goldarmband von Lettnin, Kr. Pyritz, aus <strong>der</strong><br />
Gruppe <strong>der</strong> früheru gerippten o<strong>der</strong> flachen Stücke ausgeschieden und<br />
wegen seiner dreikantigen Form des Durchschnitts <strong>der</strong> 3.-4. Periode<br />
zugewiesen, und noch jünger sind die zur 5. Periode gehörenden sog.<br />
Eidringe, die aus Goldblech hergestellt und hohl sind. Dieser Goldringtypus<br />
ist nun in die vorhergehend genannte Karte <strong>der</strong> Goldgefäße eingetragen<br />
und ergibt das überraschende Resultat, daß uur 2 Stücke<br />
südlich jener angenommenen Grenze fallen, doch in umnittelbarcr Nähe<br />
in <strong>der</strong> Nenmark; da nun Gefäße rechts <strong>der</strong> O<strong>der</strong> bisher noch nicht<br />
entdeckt sind, Eidringe aber aus 11 Funden bekannt geworden sind, so<br />
versteht sich Kossinnas bestimmte Vermutung, daß im nördlichen Hinterpommern<br />
einmal ein <strong>der</strong>artiger Fnnd zutage treten dürfte. Jedenfalls<br />
aber sind all diese Karten ebenso einfache wie unmittelbar überzeugende<br />
Mittel, aus genauer Kenntnis archäologischer Fundstücke sichere Gruppen<br />
und Verbreitungsgebiete zu erschließen.<br />
Für ein weiteres Schmuckstück <strong>der</strong> Bronzezeit, die Halskragen, sind<br />
ebenfalls Aufklärungen gewonnen. Die mit Längsrippen versehenen<br />
Stücke <strong>der</strong> 3. Periode haben meist neun enggestellte Rippen, in <strong>der</strong><br />
3. Periode zerfallen die sechs Nippen in Paare und ornamentierte Zwischenfel<strong>der</strong>,<br />
in <strong>der</strong> 4. fallen die Zwischenstreifen wie<strong>der</strong> fort, und statt <strong>der</strong><br />
umgeschlagenen Ösen an den Rän<strong>der</strong>n erscheinen nun eingeschlagene<br />
Löcher. Von dieser Art sind aus Pommern bisher die Stücke von<br />
Scharnhorst, Kr. Lauenburg, und Biall-Wurchow, Kr. Neustettiu, im<br />
Berliner Museum für Völkerkunde, noch nicht veröffentlicht worden.")<br />
Beispiele dieser spätern Art sind in Skandinavien unbekannt, die Urgestalt<br />
aus <strong>der</strong> 2. Periode ist dagegen gemeingermanisch. Halskragen <strong>der</strong><br />
durchbrochenen Art hat B e z z e n b e r g e r ^) besprochen und an den<br />
noch spätern Exemplaren von Schwachenwalde, Mandelkow und Kallies<br />
') Mannus VI, S. 295; Karte Taf. XVIIl.<br />
') Kossinna un Mannus VI, 200.<br />
2) Mannus VI, 932.<br />
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