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HattiMb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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274 Walter, ìlber Altertümer und Ausgrabungen in Pommern<br />

über Minden, Hannover, Quedlinburg, Potsdam und Stettin bis etwa<br />

Kolberg, und zeigt endlich die in <strong>der</strong> 4. uud 5. Periode westlich<br />

bis zum Nie<strong>der</strong>rhein vorgedruugeueu Germauensiedluugeu. Bei dieser<br />

zuverlässigen Übersicht fällt für uus noch mehr eiu Gebiet auf, in dein<br />

eine Mischuug südöstlicher Elemente mit reingermanischen westlichen rechts<br />

<strong>der</strong> Uutero<strong>der</strong> bis zur Rega erkeunbar wird, deuu es ist „die einzige<br />

Stelle, an <strong>der</strong> Illyrier und Germanen unmittelbar an einan<strong>der</strong> grenzten".<br />

So werden dann auch für die reichen Brouzefunde Pommerns zwei<br />

Kulturgruppen typologisch uuterschieden, die entfernter« Ausgangspunkte<br />

sowie die nach <strong>der</strong> O<strong>der</strong>münduug konvergierenden Richtungen bezeichnet<br />

und das Ergebnis <strong>der</strong> Mischuug vorgeführt. So erklären sich die<br />

son<strong>der</strong>baren Formen <strong>der</strong> großen Beinspiralen, <strong>der</strong> sog. Fußbergeu und<br />

ähnlicher Fingerringe, Ringe mit stollenartig aufgebogenen Enden,<br />

Hängetutuli, Spitzhtttchen, lauge Nadeln mit Scheibenkopf u. a. Dergleicheu<br />

wird nun vom vermittelnden Mittelpommern aus weiter westlich<br />

gebracht und umgestaltet, während umgekehrt die germanischen Scheibenund<br />

Sftiralkopfnadelu und die längsgerippten Halskragen nach Hinterpommern<br />

bis zur Persaute vordringen. Auch in Schlesien bringt<br />

Seger, wenn auch anscheinend erst für die Hallstattzeit, abweichende<br />

Erscheinungen mit Stammesgruppen thrakischer und illyrischer Herkunft<br />

in Verbindung.^)<br />

Der prächtige Goldfuud von Messingwerk bei Eberswalde hat <strong>der</strong><br />

Forschung im letzten Jahre Veranlassung gegeben, die Bedeutung des<br />

Goldes in <strong>der</strong> Bronzezeit eingehend von neuem zu untersuchen, und<br />

auch in dieser Frage ist Kossinna mit großer Gründlichkeit tätig<br />

gewesen. In <strong>der</strong> Neuauflage seiuer deutschen Vorgeschichte zunächst ist<br />

die früher übergegangene Sitte des Tragens von Goldarmbän<strong>der</strong>n durch<br />

Krieger hinzugefügt mit Unterscheiduug dreier Typen für die Teile <strong>der</strong><br />

2. Periode,') dann ist eine beson<strong>der</strong>e Abhandlung dem germanischen<br />

Goldreichtum iu <strong>der</strong> Bronzezeit gewidmet.^) Hier wird jene Sitte<br />

weiter ausgeführt, <strong>der</strong> Import des Goldes uutersucht und <strong>der</strong> große<br />

Reichtum an Goldschalen wahrscheinlich gottesdienstlicher Bestimmung in<br />

<strong>der</strong> 3. und 4. Periode nachgewiesen. Dann findet <strong>der</strong> Eberswal<strong>der</strong><br />

Fund seine ausführliche Behandluug/) und in <strong>der</strong> Aufzählung ähnlicher<br />

Goldgefäße (50) spielen die beiden einzigen pommerschen Goldschalen<br />

von Langcndorf, Kreis Franzburg, auch ihre Rolle, denn alle werden<br />

^ Schlesiens Urgeschichte. S. 16.<br />

') Mannusbibliothek 9, S. 70 und Abb. 161—3.<br />

') Mannus VI, S. 1.<br />

«) Mannusbibliothet 12, Die Langendorfer Gefäße Taf. XIV; Kart.<br />

Taf. XVII.

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