HattiMb - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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246 Der Fibelfund von Treptow an <strong>der</strong> Nega.<br />
<strong>der</strong> Kopfplatte herrühren dürfte. Der dem Kopfstab aufsitzende Knopf<br />
ist innen hohl, aus Silberblech gearbeitet uud besteht aus zwei Teilen.<br />
In den oberen konischen Teil, <strong>der</strong> etwa 1,3 cm lang ist, ist ein auf<br />
<strong>der</strong> Kopfstauge bis zu <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Abbiltmug durch deu kleiueu Silberdraht<br />
bezeichneten Stelle hin und her schiebbarer halbkugelig geformter<br />
Teil hineingeschoben, Taf. III, 4 a. d. Daß dieser Teil unvollständig erhalten<br />
sein muß, leuchtet ein. Denn nach <strong>der</strong> Kopfplatte zu muß ein Abschluß<br />
vorhanden gewesen sein. In welcher Art <strong>der</strong>selbe zu denken ist, gibt <strong>der</strong><br />
kleine Silberdrahtring an. Derselbe läßt sich gleichfalls auf <strong>der</strong> Kopfstange<br />
von oben her, jedoch auch nur bis zu <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Abbildung gekennzeichneten<br />
Stelle, verschieben. Der Grund dafür ist, daß hier <strong>der</strong> Kopsstab,<br />
wie auch die Abbildung zeigt, nach dem Bügel zu plötzlich etwas<br />
stärker wird. Der kleine Drahtring findet nnn eine hinreichende Erklärung<br />
seines Vorhandenseins, wenn man annimmt, daß <strong>der</strong> Knopf<br />
ursprünglich bis zu dieser Stelle gereicht hat und daß er hier den Zweck<br />
hatte, Knopf und Kopfplatte enger an einan<strong>der</strong> zu drücken. Dann kann<br />
aber <strong>der</strong> untere Teil des Knopfes nur eine Vollkugel gewesen sein. So<br />
weit ließe sich nach dem Befund die ursprüngliche Konstruktion voll<br />
Fibel 4 mit einiger Sicherheit angeben. Mutmaßen läßt sich nur, was<br />
aber, wie das Folgende ergeben wird, höchst wahrscheinlich ist, daß die<br />
Kopfplatte halbrund war, und daß die Achfenendeu, um die die Spirale<br />
gewickelt war, gleiche Knöpfe abschlössen.<br />
Nun liegt es von vornherein nahe anzunehmen, daß auch Fibel<br />
1—3 je eine Kopfplatte besaßen. Dies scheint auch in dem Nefuud<br />
zunächst Bestätigung zu finden. Es befindet sich nämlich über <strong>der</strong> Achsenöse<br />
bei Fibel 2 und 3 unterhalb des letzten Silberdrahtes eine Stelle,<br />
die mit Rost bedeckt doch deutlich erkennen läßt, daß hier ein durch die<br />
Fibel hindurchgeführter Stab o<strong>der</strong> Stift abgebrochen sein muß. Bei<br />
Fibel 1 sieht man die Durchbohrung frei und läßt dies auch die Abbildung<br />
erkennen, Taf. II, 1. Da liegt im Anschluß au Fibel 4 die Annahme<br />
nahe, daß durch diese Stellen ein Kopfstab hindurchgeführt war, <strong>der</strong><br />
bei Fibel 2 uud 3 abbrach, bei Fibel 1 ganz herausfiel. Dafür scheint<br />
auch bei Fibel 2 und 3 <strong>der</strong> Umstand zu sprechen, daß das Bttgelende<br />
hier nicht mit Gold belegt ist und dies deshalb geschah, weil dieser Teil<br />
von <strong>der</strong> Kopfplatte verdeckt wurde. So naheliegend mm auch diese Anuahme<br />
ist, spricht doch an<strong>der</strong>erseits dagegen, daß bei Fibel 1 die runde<br />
Öffnung von zwei horizontalen Furcheu eingerahmt ist, von denen die<br />
untere dann von <strong>der</strong> Kopfplatte verdeckt worden wäre. Ferner hat sich<br />
bei allen drei Fibeln auch nicht die geringste Spur eines auf eiue Kopfplatte<br />
hiuweisenden Abdruckes am Nügelende erkennen lassen. Sodann<br />
würde die Anbringung einer Kopfplatte auch eine höchst ungeschickte gc-